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PJ-Bericht: Innere in Spital Zofingen open_in_new (2/2011 bis 6/2011)

Station(en)
Alle Stationen und Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Erlangen
comment Kommentar

Mein Erfahrungsbericht f�r die Fachschaftszeitung:

Zwischen Schocki, Skifahren und Gem�tlichkeit. Ein Erfahrungsbericht f�r den �Arzt in Ausbildung� aus der Schweiz

Zun�chst sollte man wissen, dass der PJler und der Famulant � in der Schweiz Unterassistenzarzt genannt � im Krankenhausalltag �berall fast zum festen Bestandteil geh�rt und auch fest im Klinikalltag gebraucht wird. Tendenziell gilt f�r die Bewerbung auf die Stellen das Gleiche wie in Deutschland: bekannte Kliniken in bekannten (Touristen-)Orten sind auch in der Schweiz beliebt, auch wenn beides keine Garantie f�r eine bessere Ausbildung ist. Gut zu wissen ist allerdings, dass in der Regel die Unterassistentenstellen bis zw�lf Monate vor Beginn des Arbeitsvertrages f�r Schweizer Studenten freigehalten werden m�ssen und erst danach ausl�ndische Studenten ber�cksichtig werden. Unabh�ngig davon hat sicher eine fr�hzeitige Bewerbung Sinn, aber auch eine kurzfristige ist nicht mit einem Haufen Absagen verbunden. An welchen Kliniken man gehen kann, damit die Ausbildung dort auch anerkannt wird, kann man aus der NRW- Liste herausfinden. Diese Liste enth�lt alle Kliniken, an denen ein PJ-Tertial seitens des Landespr�fungsamtes anerkannt wird und findet man schnell auf der Internetseite des Studiendekanats. Mich f�hrte es letztendlich in das Spital Zofingen im Aargau, zentral gelegen zwischen Bern, Z�rich, Basel und Luzern.

Der Klinikalltag der Inneren Medizin beginnt um 8 Uhr wie fast �berall auf der Welt mit einer Fr�hbesprechung, bzw. in der Schweiz mit einem Raport. Nach dem Morgenraport geht ein Unterassistenzarzt mit auf die Notaufnahme zusammen mit dem Dienstarzt. Hier ist der Student keinesfalls ein l�stiges Anh�ngsel, sondern hat in der Aufnahme seine eigenen Patienten, bei denen er die Anamnese erhebt, die klinische Untersuchung durchf�hrt und auf R�cksprache mit dem Assistenzarzt weiterf�hrende Diagnostik z.B. laborchemisch und radiologisch einleitet. Zuletzt stellt er dann den Patienten dem Assistenz- und dem Oberarzt vor, wobei hier erwartet wird, dass man sich Gedanken zu Diagnosen und Differentialdiagnosen gemacht hat, am besten noch mit Therapievorschl�gen. Nat�rlich geh�rt dann auch die Erstellung eines Ambulanzbriefes oder schriftliche Ausarbeitung der station�ren Aufnahme dazu, wozu man seinen eigenen, ordentlichen Arbeitsplatz hat.

Ein zweiter Student geht mit auf die Stationen. Unter Betreuung eines Assistenzarztes �bernimmt er dort auch eigenen Patienten, bei denen er in weiten Teilen die Aufgaben des Assistenzarztes �bernimmt, nat�rlich unter Aufsicht. Normal ist das Begleiten der Visiten, bei seinen eigenen Patienten begleitet der Assistenzarzt dann �den Student bei seiner Visite�. T�gliche Vorstellungen beim Oberarzt, Untersuchungsanmeldungen, Aufkl�rungsgespr�che, Telefonate mit den Haus�rzten oder einfache Untersuchungen geh�ren ebenso dazu wie auch das Erstellen des Entlassungsbriefes. Sollten sich Gelegenheiten zur Aszites- oder Pleurapunktion ergeben, wird man durchaus gefragt, ob man es nicht selbst durchf�hren m�chte. Nat�rlich hat es auch die ein oder andere Unliebsamkeit. Nach dem 10. MMS und GDS Test auf Station muss man sich auch noch mal f�r den 11. motivieren oder die ein oder andere administrative Aufgabe auch �bernehmen. Wochenenddienste m�ssen h�chstens alle drei Wochen geleistet werden, und f�r jeden Wochenendtag bekommt man einen Tag frei, den man meist nach seiner Wahl legen kann.

Fazit: die Ausbildung ist wirklich gut, gerade was den Schritt von Theorie zu Praxis bedeutet, und irgendwie auch gut vorbereitend f�r das m�ndliche Staatsexamen. Die Dienstzeiten halten sich in der Inneren Medizin in Grenzen und der Student hat auch noch einige Zeit zum Selbststudium; Fortbildungen finden vier Mal die Woche statt, in die der Student selbst integriert wird. Auch nach Abzug von Zimmer, was man meist direkt am Spital mieten kann, Essen, Internet und Telefon, Parkkarte, etc. bleibt noch ein wenig was �brig, was ausreicht, um sich das ein oder andere in der Schweiz am Wochenende anzusehen oder etwas zu unternehmen. Ich kann es nur allen empfehlen.

NiceToKnow:

Man bekommt 1550 CHF, sollte aber etwa 330 CHF f�r das (sehr ordentliche) Zimmer, 40 CHF f�r den Internetstick, 20 CHF f�r die Parkplatzkarte (falls mit dem Auto vor Ort) einberechnen, Essen gibt es 10% g�nstiger f�r Studenten

Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
etwa 1200 €

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1