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PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Spital Tiefenau (10/2010 bis 1/2011)
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Ich muss vorne Weg sagen, dass ich mich nicht wirklich auf das Chirurgie-Tertial gefreut habe, weil es hierzu ja genug Horrorgeschichten gibt. Von daher habe ich mich recht bald entschieden, in die Schweiz zu gehen, weil es dort ja nicht ganz so schlimm sein soll - was es dann am Ende auch wirklich nicht war!
Wir waren dort insgesamt drei PJler und wurden fast wie "echte" Assistenten eingeteilt. Alle vier Wochen rotierten wir zwischen Station und Notaufnahme, wobei die Stationsarbeit dabei im Wesentlichen aus Patientenaufnahmen, Anmeldung von Untersuchungen oder der Verordnung von Medikamenten bestand. Nebenbei waren die Stations-PJler auch für den OP zuständig, was wir untereinander aber ziemlich fair regeln konnten. Wir haben uns dazu morgens kurz besprochen und dann entschieden, wer in welche Operation geht.
In der Notaufnahme hat man dann die kleineren Fälle von Anfang bis Ende betreut, wodurch man unglaublich viel lernen konnte. Von der ersten Untersuchung, über die Anmeldung und Auswertung von Röntgenbildern bis hin zur kleinen Wunderversorgung, durften und mussten wir alles machen. Natürlich arbeiteten wir dort nicht von Anfang an derart selbstständig und auch später haben wir alle Therapie- oder Behandlungsmöglichkeiten immer erst mit dem Oberarzt besprochen. Wenn es allerdings voll war (etwa zwischen den Jahren), haben wir diese Besprechungen möglichst kurz gehalten. Während dieser Zeit war es auch egal, wann die Schicht offiziell zu Ende war, weshalb wir mitunter 10-12h am Stück gearbeitet haben. Zwischenzeitlich habe ich das als sehr anstrengend empfunden, aber im Nachhinein betrachtet lernt man so am besten, selbstständig zu entscheiden und zu arbeiten.
Schwierig war es für mich am Anfang, das Bern-Deutsch zu verstehen. Hier kann man zwar höflich fragen, ob das Gegenüber vielleicht Schrift-Deutsch (...Hochdeutsch) sprechen möge, aber das hält dann meistens nicht lange an.
Am Spitalnetz-Bern bekommt man, so weit ich das mitbekommen habe, an den meisten Standorten ein Zimmer in einem Wohnheim gestellt. Das kostet zwar ein wenig Miete, ist aber allemal billiger, als sich alleine eine Unterkunft zu suchen.
Man verdient etwa 800CHF, die sich allerdings sehr schnell durch Essen, Zug fahren und Miete aufbrauchen. Dazu kommt noch, dass es im Wohnheim kein Internet gibt, man sich hier also auch ständig anders weiterhelfen muss. Allerdings: das Telefon, das ihr vom Krankenhaus bekommt, funktioniert auch im Wohnheim und ist aus Deutschland erreichbar.
Insgesamt war das ein sehr schönes, wenn auch arbeitsintensives Tertial. Ich kann es jedem empfehlen, der lernen möchte, selbstständig zu arbeiten.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt - Gehalt in EUR
- 800
- Gebühren in EUR
- 300