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PJ-Bericht: Innere in Kantonsspital Laufen open_in_new (12/2010 bis 4/2011)

Station(en)
1,2
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Hannover
comment Kommentar

Ich muss zugeben, ich mag keine Innere Medizin. Das flie�t sicherlich in die Bewertung mit ein. Sehr positiv: Man muss kein Blut abnehmen oder Braun�len legen (das machen die Schwestern). Und ich musste keine Briefe schreiben. Daf�r hat man als Innere-Unterassistent andere Aufgaben: MMS- und Schellong-Tests bis zum Abwinken und Langzeit-EKGs anlegen. Der Schellong war zum gr��ten Teil v�llig sinnlos weil ohne Konsequenzen. Beim MMS-Test haben mich die Patienten aufgrund meines Hochdeutschs nicht verstanden. Die Schweizer Sprache sollte man auf gar keinen Fall untersch�tzen! Ich hab die 1. Woche kaum was verstanden�

Die Betreuung auf der Station hing vom jeweiligen Assistenzarzt ab. Punktionen oder sonstige Interventionen gab es sehr selten und wenn dann haben sich die Assistenten drum gerissen. Der eine OA (K.) war besonders nett, er hat mir viel erkl�rt und wenn wir beide etwas nicht wussten sollte ich es nachrecherchieren. Dieses 1-zu-1-Teaching ersetzte den fehlenden Studentenunterricht. Jede Woche fand eine Stunde mittags ein Journal Club statt. Jeder UA muss auch 1x ran. Es gibt eine Bibliothek mit Journals, Lehrb�chern und einem Computer.

So gar nicht mein Fall war der Chefarzt. Das Schlimmste waren die aller 2 Wochen stattfindenden mind. 4-st�ndigen Visiten mit ihm � wohlgemerkt f�r 12 Patienten. Er redete fast die ganze Zeit ununterbrochen und nahm alles ganze genau auseinander� Da hab ich immer auf Durchzug geschaltet, aber wer ihm zuh�ren kann, lernt da vielleicht einiges.

Laufen an sich bietet jetzt nicht so unglaublich viel an Freizeitm�glichkeiten au�er einer Kneipe und Superm�rkten. Man kann aber innerhalb von 25 min mit dem Zug nach Basel fahren (der f�hrt ca. 2x pro Stunde). Ich hatte unglaubliches Gl�ck mit meinen Mit-Uhus. Wir haben uns super verstanden und dadurch viel zusammen gemacht, auch am Wochenende so dass mir nie langweilig wurde. Man kann auch hervorragend da wandern gehen oder joggen (hinter dem Spital ist eine sch�ne Laufstrecke).

F�r Essen musste man selber sorgen. Man konnte in der Kantine f�r viel Geld essen, aber wir haben uns mittags Nudeln oder ne Suppe gekocht. Kleidung wurde gestellt. Das Wohnheim besteht aus 9 Zimmern mit 2 Gemeinschaftsb�dern. In einem Zimmer schl�ft ein OA wenn er Dienst hat, in einem anderen wohnt dauerhaft ein sehr cooler Pflegesch�ler (m�sste aber dieses Jahr fertig werden). Der Rest wird von wechselnden UA bewohnt. Es gibt einen gro�en Gemeinschaftsraum mit K�che. Dieser wird des �fteren auf Sauberkeit kontrolliert (vom Chef der Inneren und von der Wohnheimbetreuungsfrau, was ich als eine Unversch�mtheit empfand, aber es ist f�r jeden zug�nglich und die K�che wird zum Teil auch von Bauarbeitern mittags genutzt). Also Privatsph�re sieht anders aus� Die Zimmer mit kleiner Waschecke sind dagegen wirklich privat. Die Fr�hbesprechung beginnt morgens 8 Uhr 2 T�ren weiter als der Eingang zum �Wohnheim�. Das ist in einem Krankenhausanbau integriert, also nicht separat. Dementsprechend kann man sein Zimmer immer in max. 3 min aus erreichen, falls man was vergisst ;-)

Das Spital ist sehr sehr sehr klein. Sowas kleines gibt es glaub ich in Deutschland gar nicht. Alle schwierigeren F�lle werden verlegt und es l�uft so manches sehr ineffektiv und unkoordiniert. Man bekommt pro Monat 1700 CHF, was vergleichsweise sehr viel ist. Daf�r muss man auch Dienste machen. Jeder Abend und jedes Wochenende muss von einem UA besetzt werden � das wird zwischen allen UA (chirurgisch und medizinisch) verhandelt. W�hrend den Diensten muss man selten was machen. Wenn �berhaupt Pat. in der Notaufnahme aufnehmen, bei OPs assistieren oder auch bei Geburten. Die chirurgischen UA bekommen f�r ein Wochenende einen Kompensationstag � die internistischen nicht  Daf�r hat man sich nun wirklich nicht zu Tode arbeiten m�ssen, die chirurgischen Uhus hatten deutlich mehr zu tun.

Dadurch das das Haus so klein ist lernt man viele Basics aber nichts Spezielles. Ich kann nun gut EKGs interpretieren habe aber keine Ahnung von PSC�

Insgesamt ist das PJ weiterzuempfehlen.

Bewerbung

Mind. 1 Jahr vorher oder spontan, weil immer wieder Leute absagen. Ich hab mich 3 Monate vorher beworben.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1700 CHF
Gebühren in EUR
ca. 250 CHF fürs Zimmer

grade Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3