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PJ-Bericht: Orthopädie in Seepark Klinik Debstedt (10/2011 bis 1/2012)
- Station(en)
- Ortho I III und IV
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
- Heimatuni
- Greifswald
Wer an Orthopädie interessiert ist und sich ein perfektes Tertial z.B. als Abschluss des PJ vor der langen Hammerexamens-Lernzeit wünscht, der muss nach Langen-Debstedt !
Nach einer freundlichen Vorstellung in der Morgenbesprechung, welche täglich stattfindet und bei der alle Ärzte aus den verschiedenen Bereichen anwesend sind, und einem anschließenden Chef-Gespräch über den Aufbau der Klinik und die eigenen Vorstellungen bin ich anfangs 2 großartigen Assistenzärzten hinterhergelaufen und habe dann im Verlauf immer mehr selbstständig arbeiten dürfen.
Man kann sich alles frei einteilen.
Den Aufenthalt auf den verschiedenen Stationen, die Studientage, die OP-Besuche wenn man nicht eh eingeteilt ist etc.
Ich habe 8 Wochen in der Klinik I und je 4 wochen in der Klinik III und IV verbracht. Nirgendwo wollte ich weg, aber um die verschiedenen Bereiche kennen zu lernen muss man eben auch mal wechseln.
Nie habe ich vorher solch eine gute Zusammenarbeit und Stimmung im gesamten Krankenhausteam erlebt.
Sogar das Pflegepersonal und die Op-Kräfte haben sich auf einen gefreut und jederzeit weitergeholfen und alles erklärt. Das habe ich auch schon ganz anders erlebt. Diese Ranking-Seite ist nicht zuletzt deshalb entstanden, damit man eben weiß wo man hinkommt und es kein böses Erwachen gibt.
Ein typischer Tag beginnt mit der Morgenbesprechung 7.15 Uhr bei der die Zugänge des vorherigen Nachmittages und der Nacht besprochen werden.
Anschliessend geht man im Team auf die Stationen und erledigt noch kleinere Arbeiten vor dem OP-Beginn 8.00 Uhr.
Dazu gehören das Abnehmen von Blut genauso wie das Legen von Flexülen oder die gemeinsame Stationsvisite. Zwischen den OPs geht man zurück auf die Station, nimmt Patienten auf, erledigt diverse kleine Aufgaben oder bildet sich weiter.
Jede einzelne Klinik hat einen anderen Arbeitsablauf, hervorgehoben sei hier die Kinder- und Neuroorthopädie mit einem mir vorher komplett unbekannten Arbeitsspektrum. Hier hätte ich gerne mehr Zeit verbracht, die 4 Wochen sind leider viel zu schnell vergangen.
Ende 2011 waren 2 PJ-ler im Haus, so dass es genug Möglichkeiten gab bei den verschiedensten OPs zu assistieren oder einfach mal bei interessanten Fällen zuzuschauen. So konnte ich z.B. viele Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung begleiten und habe so sehr viel über den Stationsablauf und Rehabilitationsmassnahmen gelernt.
Es werden klinikinterne und auswärtige Fortbildungen angeboten, man findet zu großen und kleinen Fragen immer einen kompetenten Ansprechpartner der sich Zeit für die PJ-Ausbildung nimmt oder erarbeitet sich unter Anleitung neues Wissen durch Fachliteratur- und Internetrecherche.
Es war immer Zeit für ein Frühstück und ein Mittagessen (selbst zusammengestellt und beides kostenfrei) in der hauseigenen Kantine, man konnte sich immer zu irgend jemandem dazu setzen und sich freundlich unterhalten.
Man kommt regelmäßig punktlich nach Hause. Es gibt Tage an denen man mal etwas länger bleibt aber genauso gibt es Tage an denen man zum Ausgleich früher gehen kann wenn nichts mehr zu tun ist. Man ist am Ende des Tages nicht total erledigt und hat noch genug Zeit und Energie fürs Nacharbeiten, Lernen und Kreuzen. An den Wochenenden lohnt sich die Erkundung der Umgebung mit Besuch im Fischereihafen etc., Bremerhaven und Bremen haben genug zu Bieten. Für Museumsbesuche und Ähnliches gibt es sogar ein extra PJ-Budget.
Abschließend: Als PJler macht man ja so manchen kleinen Fehler, sei es auf der Station, im OP oder auch mal eine doofe Frage. Konstruktiv und fördernd wird dann nach Lösungen und Erklärungen gesucht, man wird nicht einfach nur angeschnautzt oder ignoriert.
Selbstbewußtsein und einen verantwortungsvollen und selbstkritischen Umgang mit Problemen für die selbstständige Tätigkeit als ARZT erlernt man so.
Und das gilt für das gesamte Team untereinander vom Chef- bis zum Assistenzarzt.
Auch das habe ich schon ganz anders erlebt.
Und als Anerkennung für die geleistete Arbeit erhält man am Ende des Monats noch 400 €.
Da es ja in Deutschland leider leichter ist für ein Tertial in die Schweiz zu gehen als ins benachbarte Bundesland war ich sehr überrascht als ich schon nach einem Tag die Zusage für mein Orthopädie-Tertial in der Seepark-Klinik Langen-Debstedt vom Studiendekanat Göttingen hatte, inclusive Gasthörerbescheinigung.
Bei der Debstedter Personal-Verwaltung reichten 2 Anrufe um alles weitere zu klären.
Man hatte mir schon ein Zimmer in der Umgebung des Krankenhauses reserviert.
Wegen den besseren Sport- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten habe ich vereinbart, dass ich mir für das Ortho-Tertial in der nahe gelegenen Bremerhavener Innenstadt ein Zimmer mieten darf. Dieses war leicht zu finden und lag direkt an einer Bushaltestelle von der aus ich ohne umsteigen in 30 min bis zur Klinik fahren konnte. Die meiste Zeit bin ich aber mit dem Fahrrad gefahren, das hat 40 minuten gedauert und danach war ich richtig wach und fit für den Tag.
Das Zimmer ist KOMPLETT bezahlt worden, Busfahrgeld für den gesamten Zeitraum habe ich zusätzlich noch erhalten !
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 400