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PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Klinikum Ingolstadt (12/2012 bis 4/2013)
- Station(en)
- 63, 47
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
- Heimatuni
- LMU Muenchen
Das Klinikum Ingolstadt als Haus ist generell zu empfehlen, da sehr studentenfreundlich mit vielen Extras, die es in München z.B. gar nicht gibt.
Es gibt eine Bezahlung und fast alles wird gestellt: Fahrkarte in Ingolstadt, Kleidung, Essen. Unterkunft ist je nach Kapazität verfügbar. Es gibt Wohnungen und Zimmer, die Das Klinikum den Studenten gegen wirklich faire Mietpreise stellt (In der Bezahlung gibt es wahlweise 200 € Mietzuschuss oder Fahrkostenzuschuss). Aber meistens sind mehr Studenten als Wohnungen da und dann muss man schon auch selber suchen. Ist in Ingolstadt nicht so einfach, wie ich anfangs dachte.
Im Chirurgietertial hat man als Ansprechpartnerin die Frau Schön (Chefsekretärin) und den OA Dr. Lorz, der extra für die Organisation der PJler zuständig ist. Er teilt die Studenten auf den Stationen auf und macht einen Plan. Wünsche und Änderungen kann man jederzeit angeben. Die Frau Schön ist z.B. für PJ-Bescheinigungen etc. zuständig.
Man kommt meistens zuerst auf die Station 63 oder 47 (Allgemeinchirurgie). Um 7 Uhr fängt dort die Visite an. Man kann und soll bei der Visite sich Zimmer rauspicken und die Patienten dem OA und Chefarzt selber vorstellen. Ist eine gute Übung und man wird niemals angemeckert, wenn man was falsch macht oder extrem mit Fragen gelöchert. Es sind wirklich alle ziemlich nett.
Nach der Visite gibt es um 7:45 Uhr eine Frühbesprechung. Dort bespricht man die bevorstehenden OPs, was in der Nacht los war und Sonstiges und die Studenten können schon mal unter sich aufteilen, wer zu welcher OP assistieren gehen möchte. Nicht bei jeder OP wird ein studentischer Assistent gebraucht, aber bei den meisten. Wer nicht so gerne assistiert, auch kein Problem, es sind meist viele PJler da. Wir waren 6 Leute. Deswegen ist man nicht den ganzen Tag im OP, wenn man das nicht möchte. Ich würde auch dazu raten, weil es sehr interessant ist, man auch manchmal zunähen darf. Am coolsten fand ich den leitenden OA Dr. Hetzer. Er ist wirklich extrem freundlich, erklärt immer was, auch wenn man nicht nachfragt und er ist auch ein wirklich guter Operateur. Aber auch alle anderen Oberärzte und der Chefarzt sind freundlich. Nicht alle erklären aber was im OP von sich aus, man muss selber nachfragen, wenn man was wissen will. Ab und zu sind die OP-Schwestern und Pfleger etwas pampig, aber wenn sie einen mehrmals gesehen haben, dann erkennen die einen auch wieder und geben Tipps.
Blut abnehmen und Viggos legen muss man natürlich auch, aber bei Weitem nicht soviel wie in der Inneren. Jeden Tag gibt es auch Drainagen zu ziehen und Verbandswechsel zu machen. Meistens wird in der Visite gesagt, was am Tag alles zu tun ist. Briefe schreiben kann man, muss man aber nicht unbedingt. Die Ärzte sind aber sehr dankbar, wenn man welche vorschreibt. Diese sind aber auch schnell geschrieben dank der Textbausteine und weil chir. Briefe auch nicht so aufwendig sind. Einmal pro Woche gibt es eine Tumorkonferenz und da muss man die Tumorprotokolle vorbereiten und Tumorpatienten selber vorstellen. Es ist schon etwas aufwendig, aber durch die vielen Studenten gut machbar. Jeden Tag wird eine Stationsliste gemacht/aktualisiert. Es ist eine Exceltabelle mit Patientendaten, z.B. Diagnose, welche OP, wann, Tumorstadium, aktuelle Blutwerte. Das ist Aufgabe der Studenten. VAC-Wechsel kann man mit einem Arzt zusammen machen, oder eine Thoraxdrainage mit dem Arzt zusammen ziehen. Ansonsten halt normale Stationsarbeit. Dadurch, dass meist viele Studenten da sind, ist ab und zu auch mal nichts zu tun. Es gab aber auch Tage, da waren so viele Ops, dass jeder von uns im Op war.
Man kann auch in die Kinderchirurgie, Unfallchirurgie und Gefäßchirurgie rotieren und in der Notaufnahme Platzwunden nähen, Wunden versorgen und Patienten mit aufnehmen. Meistens ist die Fr. Dr. Sigrid Heinz in der Notaufnahme. Sie erklärt sehr viel und lässt einen auch Nähen, wenn man möchte. Manchmal kann es aber schon sehr hektisch in der Notaufnahme sein. Generell war es aber immer superinteressant.
Ich habe in die Kinderchirurgie rotiert und das ist auch wirklich sehr empfehlenswert. Man ist der einzige PJler da, das heißt man assistiert bei jeder OP und sieht sehr viel. Der OA Dr. Sarropoulos und die Chefärztin Priv.-Doz. Dr. Elfriede Ring-Mrozik sind wirklich kompetent und nett. Hier fängt der Tag auch erst um 7:30 Uhr an.
Auch in der Unfallchirurgie bin ich gewesen. Da freuen sich die Ärzte regelrecht, wenn PJler da sind und Ihnen helfen- Es gibt dort auch sehr viel zu tun. Auch hier sind wirklich alle sehr freundlich und erklären viel. Hier fängt der Tag um 7:30 Uhr mit der Frühbesprechung im Demoraum an.
Alles in allem ist es wirklich zu empfehlen. Es gibt aber leder nur 1 PJ-Fortbildung pro Woche, was ich etwas wenig finde. Richtig mitoperieren darf man hier natürlich nicht, aber wie gesagt, zunähen und knoten kann man schon ab und zu und auch Metall entfernen und ich finde schon dass es sehr abwechslungsreich ist und man viel sieht.
Meistens geht man zwischen 16 und 17 Uhr nach Hause. Man hat eine Stempelkarte, mit der man sich ein und ausstempelt. Man sollte immer 8 Stunden da sein ohne die Essenspause von 30 min.
Essen gehen ist fast immer möglich. Auch was zum Frühstück kann man sich holen. Und das Essen schmeckt auch sehr gut und man kann jeden Tag zwischen 4 Menüs wählen. Das Klinikum Ingolstadt stellt jedem Studenten 60 Euro Essensgeld pro Monat, bezahlt wird mit dem Ausweis/Stempelkarte. Diese ist ebenfalls eine Fahrkarte für Busse in Ingolstadt. Die Fahrkarte wird kostenlos gestellt und man kann auch Schnellbusse benutzen, was echt super ist. Desweiteren gibt es eine Sportgemeinschaft, Schwimmbad und Sauna zum extrem niedrigen Preis. Und auch eine supertolle Bücherei, die wirklich alles hat: medizinische Literatur zum Lernen, Bücher und Zeitschriften für Unterhaltung, CDs und DVDs.
Allerdings dank der tollen neuen PJ-Ordnung, darf das Klinikum nicht mehr soviel Geld an die Studenten zahlen, es ist jetzt ein paar Hundert Euro weniger. Steht auf der Homepage des Hauses:
https://www.klinikum-ingolstadt.de/beruf-und-karriere/berufseinsteiger/studium/pj-studenten/
Normalerweise muss man sich im Klinikum Ingolstadt 2-1 Jahr vor dem PJ bewerben, da die Plätze unter Anderem wegen der guten Bezahlung begehrt sind. Ich habe mich jedoch 2 Wochen davor beworben und auch eine Zusage für 2 Tertiale erhalten. Also kann man es jederzeit versuchen. Einfach den Herrn Büchl oder die Frau Preß vom Personalwesen anrufen oder anschreiben und nachfragen. Beide sind sehr nett und unkompliziert und helfen gerne weiter.
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- Vor 7:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 800