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PJ-Bericht: Innere in Klinikum Luedenscheid open_in_new (10/2012 bis 1/2013)

Station(en)
5.4
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Bonn
comment Kommentar

In der Inneren ist man einer Klinik (Innere I bis V, schaut mal auf die Homepage des Klinikums) fest zugeteilt (keine Wahlmöglichkeit), außerdem muss man 2 Wochen auf die internistische Intensivstation (8.9) rotieren und darf 2 Wochen in eine andere internistische Klinik rotieren. Für die Rotation auf Intensiv muss man sich kurz mit den Chefs beider Abteilungen und den anderen PJlern absprechen (nur einer gleichzeitig auf Intensiv), das ist aber kein Problem. Ich war der Inneren I (Allgemeine Innere, Gastroenterologie, Endokrinologie und Rheumatologie) zugeteilt -- im wesentlichen heißt das, gastroenterologische und geriatrische Patienten, viele Isolierzimmer. Außerdem bin ich für zwei Wochen in die Innere III (Kardiologie) rotiert. Das Tertial war für mich recht kurz, da es mein letztes war und ich alle Studientage am Schluss genommen habe. Mein Endruck ist, dass die Fachkompetenz der Abteilungen beeindruckend ist und sich hinter so mancher Uni nicht verstecken muss.

Habe aus organisatorischen Gründen mit der Rotation in die Kardiologie begonnen. Die Organisation war auf beiden Seiten sehr einfach. Leider kann man in zwei Wochen nicht wirklich tief in die Materie einsteigen (für PJler, die primär der Kardio zugeteilt sind, gibt es wohl einen gut durchdachten Rotationsplan und der zuständige OA ist sehr studentenfreundlich). Eigentlich wollte ich viel auf Station sehen, daraus ist aber wenig geworden. Das war auch schon das schlimmste. Denn dafür war ich viel im Echo (und ein paar Mal in der Schrittmacher-Ambulanz) und im Katetherlabor (auch einige Male bei der EPU dabei). Wie viel man lernt, hängt vom Arzt ab, aber generell kriegt man viel erklärt und darf jeden Patienten vorher einmal selber schallen (dass man in zwei Wochen nicht die Feinheiten der TTE lernt, ist wohl jedem klar -- aber der Unterschied vorher/nachher ist schon merklich). Im Katheterlabor darf man natürlich nichts selber machen, kriegt aber viel erklärt. Es gibt auch ein Kardio-MRT, aber der zuständige Arzt war gerade zur Fortbildung, als ich da war. In Zukunft sollen wohl auch Aortenklappen interventionell eingesetzt werden. Insgesamt eine freundliche Abteilung mit vielen durch Oberärzte vertretenen Subspezialisierungen; die Fachkompetenz ist (für mich als PJler) beeindruckend. Der Chef ist Rhythmologe, hat die Bradykardie-Leitlinien mitgeschrieben. Gerade in der Kardio ersetzen die ESC-Leitlinien so manches Lehrbuch (ja, größtenteils auch den Herold, aber kein EKG-Buch), unbedingt lesen, wenn ihr's noch nicht getan haben solltet.

Die Gastroenterologie ist eine freundliche Abteilung (und ja, auch kompetent). Die Endokrinologie und Rheumatologie werden durch jeweils eine OÄ vertreten, wenn Euch die Fächer interessieren, fragt einfach mal nach. Da einer der OÄ auch Geriater ist (und viele geriatrische Patienten mit Exsikkose = Allgemeine Innere oder Diarrhoe = Gastroenterologie kommen), gibt es auch immer einige geriatrische Patienten. Als PJler nimmt man Blut ab, legt Viggos und nimmt Patienten auf (nie alle, aber immer so viele wie möglich -- die OÄ finden aber z. T., wenn man in die Endoskopie 'muss', kann man halt keine Patienten aufnehmen -- ich habe pro Tag zwischen 3 und 8 Patienten aufgenommen), die man dann in der Mittagsbesprechung kurz vorstellt. Außerdem schreibt man die Anordnungen für die Patienten, bevor man sie einem der Stationsärzte übergibt. Da die Ärzte nicht feste Zimmer haben, sondern die Patienten unter sich aufteilen, muss man immer einen Arzt finden, der den Patienten nimmt. Das kann schon mal sehr nervig sein, besonders, wenn man kurz vor Tagesende 'noch eben' einen Patienten nehmen sollte, dann aber niemand mehr auffindbar ist. Insgesamt ist die Abteilung aber absolut ok. Den Rest der Zeit kann man in die Endoskopie oder die Sonografie gehen, gerade in der Sono-Ambulanz darf man auch selber schallen. Als PJler kriegt man einen Funk, mit dem man i. d. R. zu den interessanten Sachen dazugerufen wird. Die Arbeitseinteilung ist im Wesentlichen sehr frei, hab morgens meistens Blut abgenommen, ein bis zwei Patienten aufgenommen, dann in die Funktionsabteilung und nach der Mittagsbesprechung noch einige Patienten aufnehmen. Mittagspause wird nach der Mittagsbesprechung zusammen gemacht; der Chef hat dafür Sorge getragen, dass die Ärzte dann nur in Notfällen angerufen werden. Die Schwestern auf der Station haben sich meinen Namen nicht gemerkt (beruhte nicht auf Gegenseitigkeit *grummel*, die Ärzte kannten sie aber), in den Funktionsabteilungen war das deutlich anders. Insgesamt sehr nette und kompetente Abteilung mit leichten organisatorischen Defiziten, die man aber durch eigene Organisation gut ausgleichen kann.

===

Zum PJ allgemein: Haus der Maximalversorgung, knapp 1.000 Betten. Deckt fast jedes Fach ab, keine Kardiochirurgie, Neurochirurgie "nur" durch zwei Belegärzte, Orthopädie nicht vorhanden, da sich 200 m weiter eine orthopädische Fachklinik befindet. Die Regularien für Bezahlung, Wohnen (im Wohnheim, direkt neben dem Klinikum, erträglich, aber nach einem Jahr doch etwas eng) und Studientage ändern sich ständig, (danke, Uni Bonn) erkundigt euch am besten kurz.

Unterricht findet 4mal wöchentlich für jeweils 1 bis 1,5 h statt, nämlich in Chirurgie, Innerer, Radiologie und einem wechselnden Fach. Den aktuellen Fortbildungsplan findet man immer auf der Homepage der Klinik. Die Fortbildungen sind qualitativ in der Regel sehr gut; ich habe selten bereut, hingegangen zu sein (sind ohnehin verpflichtend). Die Fortbildungen finden Mo bis Do statt, damit man sich seine freien Tage auf Fr legen kann (früher gab es mal mehr Studientage).

Als PJler muss man 8mal im Tertial einen Dienst in der Zentralen Notaufnahme machen. Man ist in der Regel dem Internisten zugeordnet und betreut nach Rücksprache eigene Patienten (keine Sorge, man wird langsam herangeführt und der Patient wird auch am Ende des PJs immer noch von einem Arzt gesehen). Wenn in der Inneren weniger los ist (= selten), hilft man dort, wo viel los ist oder hängt sich an jemanden dran, dessen Fach einen interessiert. Die ZNA-Dienste werden nicht bezahlt, aber 1:1 mit Freizeit ausgeglichen, möglichst am folgenden Tag, aber da hat der Chef der eigenen Abteilung ein Wörtchen mitzureden (wann, nicht ob). Die Dienstpläne werden nach Absprache mit dem Leiter der ZNA durch die PJler erstellt, hat bei uns eigentlich immer ganz gut geklappt.

Wenn man sich Geld dazu verdienen möchte, kann man an chirurgischen Rufdiensten (= Haken halten, wird von den Chirurgen fast erwartet, dass man das macht) teilnehmen oder in der Schwesternschule unterrichten (zeitlich kaum möglich, da vormittags).

Ich fand die Atmosphäre im Haus generell sehr kollegial und freundlich, man wird als PJler voll ins Team integriert und ist nicht nur "der Pjler". Ausnahmen gibt es natürlich, aber weniger als bei meinen Famulaturen. Wenn man mal (in der Freizeit -- leider) in eine andere Abteilung reinschnuppern will, freuen sich eigentlich alle, man bekommt keine Steine in den Weg gelegt.

Bewerbung

Über die Uni. Bei uns war das Haus nicht sehr begehrt, da die Fahrtzeit nach Bonn im ÖPNV ca. 4 h beträgt. (Kapazität: ca. 30 PJler, tatsächlich 4 -- bei knapp 1.000 Betten)

Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
?

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2