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PJ-Bericht: Innere in Spital Thusis (6/2012 bis 8/2012)
- Station(en)
- Innere
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Hallo, leider war meine Zeit in Thusis nicht besonders schön. Der Empfang und die Organisation waren gut. Man konnte vorab alles fragen und bekam auch schnell Antworten. Bei Ankunft wurde einem alles gezeigt und alle waren immer sehr freundlich. Die Unterkunft war ganz ok,etwas alt, aber alles da was man braucht. Zimmer je nach Größe zw. 260 und 320ChF. Gäste, die in dem eigenem Zimmer mitschlafen ( z.B. der eigene Freund/ eigene Freundin), mussten angemeldet werden und auch noch 20CHF/Nacht bezahlen. Ziemlich unverschämt, aber nun ja. Internet gab es. Eine Waschmaschine auch. Das Pesonalhaus war nur eine Minute vom Spital entfernt.
Morgens um 07:45Uhr haben wir uns immer zur Besprechung und Übergabe getroffen, danach ging es gleich zur Röntgenbesprechung. Dies lief so ab, dass der Chef und der OA sich die Bilder angeguckt haben und wir einfach nur dabei waren. Wenn man was aufschnappen konnte, wars gut, wenn nicht, dann konnte man aber nachfragen. Leider lief das alles immer sehr schnell ab. Die Arbeitszeiten waren eigentlich von 08:00Uhr- 12:00Uhr und dann von 15:00Uhr- 18:00Uhr, leider traf dies nicht zu. Die drei Assistenzärztinnen waren mit ca. 4-6 Patienten/Tag so überfordert, dass wir meistens keine Pause hatten oder nur kurze Pausen und sogar länger bleiben mussten. Es wurde sogar gefragt warum wir in die Pause gehen wollten. Warum weiss ich bis heute nicht. Manchmal habe ich den ganzen Tag nur Briefe geschrieben von Patienten, die ich nicht mal kannte. Eine bestimmt Assistenzärztin sagte, dass dies einfach zu meinen Aufgaben gehörte. Leider kam das ihr immer gegen Feierabend in den Sinn. Ansonsten habe ich auch mal Patienten aufegnommen und untersucht, dabei wurde mir immer gesagt, dass ich sehr schnell sein müsse. Nun ja, am Anfang des PJ ist das nicht immer so möglich. Zu meinen Aufgaben gehörte dann auch noch z.B. die Medikamentenliste von den Kurven des Pflegepersonals abzuschreiben und in das PC- Programm zu übertragen oder Berichte zu faxen oder irgendwas irgendwohin zu bringen. Leider waren der Chef und der OA keine Ansprechpartner. Sie überließen alle Entscheidungen uns bezüglich den Assistenzärztinnen und so war es schwierig auf einen Nenner zu kommen, wenn es um die Pausen ging, wenn man einfach untersuchen wollte oder wenn man um 21Uhr wirklich mal nach Hause wollte. Das Gezicke und die miese Stimmung einer bestimmten Assistenzärztin war dann auch nicht mehr zu ertragen, so dass ich das Team wechselte. Diese kam übrigens aus Deutschland, wollte ich an dieser Stelle mal gesagt haben. Die anderen beiden auch, aber die waren ganz ok. Nur hatte man immer nur durchgehend mit einer von denen zu tun und das war in meiner Zeit besonders diese eine.
Unterricht gab es nicht. Unsere Aufgabe war es zu dem die EKGs auszuwerten, ein Teaching gab es nicht, aber man bekam täglich gleich nach der Auswertung ein Feedback. Das war ganz gut.
Man hatte die Möglichkeit mit dem Rettungswagen mitzufahren, d.h. man musste mitfahren. Ob man wollte oder nicht. Das Team hat einen massiv unter Druck gesetzt und ein Nein wurde nicht akzeptiert. Nun ja, die Einsätze waren aber ganz ok, man konnte mitmachen und wurde vorher gut eingeführt. Diese Einsätze hatte man im 48h Dienst, d.h. man erschien zur normalen Arbeitszeit und wurde während dessen rausgerufen und auch danach. Wenn das Rettungsteamt um 16:00Uhr und die Ärzte Feierabend hatten, musste man durchmachen, entweder in der Woche 24h oder 48h durchgehend. Manche vom Rettungsteam waren nett und haben "erlaubt", dass wir nachts ein paar Stunden schlafen durften und den Funk ausstellen konnnten, andere bestanden darauf, dass wir auch nachts erscheinen, trotz der normalen Arbeitszeiten. Zu diesen Diensten gehörte auch, egal, ob man in der Chirurgie war oder nicht, der OP- Dienst.
Diese Dienste wurden nicht vergütet. Überstunden auch nicht. Kompensationstage gab es leider auch nicht.
Auf dem Notfall konnte man gut selbstständig arbeiten, man hat Pat. untersucht und durfte auch z.B. selbst nähen und schon erste Anordnungen machen, z.B. Labor anordnen. Das Team hat einen gut aufgenommen und auch erklärt wie es dort abläuft.
Ich war in der Schweiz in insgesamt drei Spitälern und muss sagen, dass dieses das unschöne Tertial war.
Also nicht aufgeben, es gibt auch tolle Spitäler in der Schweiz :)))))
Es ist schade, dass die Zeit im PJ so negativ beeinflusst werden kann von einzelnen Personen, aber ich finde, dass das auch erzählt werden muss.
1 Jahr vorher!
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- nach 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt