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PJ-Bericht: Chirurgie in Klinikum Rosenheim open_in_new (3/2013 bis 5/2013)

Station(en)
2.1, 6.1 Nord
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Innsbruck
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Die Stadt Rosenheim zählt mit etwas über einundsechzigtausend Einwohnern zur drittgrößten Stadt Oberbayerns und deckt über den Verband der Romed Kliniken die gesamte klinische Versorgung bis über den Landkreis hinaus. Als Haus der Schwerpunktversorgung verfügt das Klinikum Rosenheim über insgesamt 622 Planbetten. Von den insgesamt 8 OP Sälen stehen der Chirurgie meist 3-4 zur Verfügung.

Die Bewerbung erfolgte einige Monate im Voraus über das Chefsekretariat der Chirurgie. Sofern man sich rechtzeitig bewirbt, besteht zudem die Möglichkeit einer kostenlosen Unterbringung im Personalwohnheim neben der Klinik. Als KPJ Studenten aus Österreich werden wir formell äquivalent zu den deutschen PJ Studenten geführt, was ich als sehr angenehm empfand. Zu Beginn erhält man die komplette Klinikkleidung sowie das Namensschild und wird anschließend auf eine der drei chirurgischen Stationen eingeteilt. Die Frühbesprechung beginnt täglich um 08:00 und je nach Station wird entsprechend vorher mit Visite und Blutabnahmen begonnen. Anschließend geht es in den OP, sofern PJler als Assistenten eingeteilt sind. Es steht einem allerdings auch frei als Interessent jederzeit bei anderen Eingriffen zuzuschauen. Das Mittagessen ist für PJler in der Kantine kostenlos und im Allgemeinen auch genießbar. Um 15 Uhr geht es dann in die gemeinsame Röntgenbesprechung und anschließend wieder auf Station. Die Aufgaben auf Station beinhalten je nach Motivationsgrad Blutentnahmen, Leitung legen, Patientenaufnahmen, Sonokontrollen, chirurgische Wundversorgung, VAC-Wechsel, Drainagen ziehen sowie Aufklärungen unter ärztlicher Aufsicht und vieles mehr. Das Team der Assistenten ist jung und sehr motiviert. Von oberärztlicher Seite hätte ich mir allerdings (mit klaren Ausnahmen) mehr Teaching während der OPs erwartet. Da wird das setzten eines Overholtes oder einer Naht schon mal zum Highlight des Tages für den Studenten. Wenn man Glück hat kommt man allerdings auch vereinzelt in den Genuss als erste Assistenz bei kleineren Eingriffen eingeteilt zu werden. Insgesamt erhält man einen sehr guten Überblick über die Bandbreite chirurgischer Eingriffe. Als sehr lehrreich empfand ich für mich Thorakotomien, explorative Laparotomien, Zwerchfellrupturversorgung, GI Blutungen, Whipple und Revisionseingriffe.

Falls man sich akut unterfordert fühlt kann man sich auch auf die Ambulanz abseilen, sofern dort Patienten auf bessere Zeiten hoffen. In diesem Zuge kam ich beispielsweise in den Genuss einer Sinus pilonidalis Spaltung mit anschließender Wundversorgung - sowohl technisch als auch olfaktorisch eine Erfahrung. Die Option auch mal einen Dienst mitzumachen beziehungsweise Notarzt zu fahren bestand ebenfalls. Insgesamt lässt sich resümieren, dass ich fachlich Einiges im Umgang mit den Patienten, sowie praktische Tätigkeiten und den allgemeinen Stationsablauf gelernt habe. Im OP hätte ich mich allerdings des Öfteren gefreut mit mehr Aufgaben vertraut gemacht zu werden als Haken halten. Fortbildungen oder Unterricht für PJler waren leider eher spärlich angesetzt. Das Assistententeam war ausgesprochen nett und stets motiviert mir Unterstützung zu geben. Einen großen Beitrag für das fast familiäre Verhältnis der Kollegen untereinander lieferte sicherlich die außerberufliche Freizeitgestaltung mit gemeinsamen Ausflügen in die Kletterhalle. Die Zeit in Rosenheim hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass die zwei Monate wie im Fluge vergingen. Ich würde das Haus auch anderen KollegenInnen weiterempfehlen, sofern man gewillt ist sich für seine Lernziele etwas einzusetzen.

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2