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PJ-Bericht: Chirurgie in Spital Wil open_in_new (12/2012 bis 4/2013)

Station(en)
C-Süd, D, Ableger, Notfall
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Frankfurt
comment Kommentar

Insgesamt war das Tertial in Wil eine sehr gute Erfahrung, die ich nicht tauschen würde. Teilweise wurde sehr viel verlangt und es war auch für die UHUs ein ziemlicher Druck, aber dadurch hatte man die Möglichkeit viel zu lernen.

Die Arbeit war vielseitig und vor allem interessant, da man in vielen Bereichen und Aufgabenfeldern mitanpacken musste.

So ging es nach der Morgenbesprechung um 7:30h (für die Chirurgen täglich, Interdisziplinär nur Montags und Freitags) direkt auf Visite, die Montags von einem Oberarzt der Inneren Medizin (!) und Freitags vom Chefarzt geleitet wurde. Es wurde sich die Zeit genommen, die Patienten ausführlich zu besprechen und es gab auch Teaching für uns.

Man schaffte es aber auch oft in den OP, in dem sich zu meiner Zeit die UHUs selber einteilen konnten (und zu 90% erste Assistenz waren). Hier bietet sich ein vielseitiges Bild aus der Viszeral- und Unfallchirurgie, sowie der Orthopädie, Urologie, Handchirurgie. Die Atmosphäre im OPS war immer sehr entspannt und man konnte viel Lernen.

Montags und Donnerstags gab es noch die Gipssprechstunde, in der man die korrrekte konservative Behandlung von Frakturen kontrollierte und überwachte. Es gab immer einen Gipser, der die Gipse anlegte und dir aber viel erklärte. Ein Oberarzt war für Rücksprachen immer erreichbar.

Zum sonstigen Alltag gehörte die komplette Stationsarbeit: Patientenaufnahme mit Untersuchung, Anmelden von der gesamten prae- sowie postoperativen Diagnostik (Labor, EKG, Röntgen, Echo), Telefonieren mit dem Sozialdienst (Reha/AHB), Anmelden von ambulanter/ stationärer Physiotherapie, Rücksprache mit Hausärzten oder einweisenden Spitälern, tel. Konsile mit der Infektiologin, Entlassbriefe schreiben und an den Hausarzt faxen. Und noch vieles mehr.

Jeden Tag ist um 16:30Uhr ein Nachmittagsrapport mit interner Röntgenbesprechung. Meistens sind danach nur noch Kleinigkeiten zu klären, so dass um ca. 17:15h Feierabend ist.

Montags und Mittwochs gab es vor dem Nachmittagsrapport eine Fortbildung die über Webcam live zum Schwesternspital übertragen wurde und die jeder mal halten musste (Chef-/ Oberärzte, Assistenten und Unterassistenten beider Spitäler). Freitags gab es morgens immer eine interdisziplinäre Fortbildung mit Kaffee und Gipfelis. Dienstags gab es eine offene Fragestunde mit einem Oberarzt der Inneren Medizin.

Einmal im Monat hat man am Wochenende Dienst gehabt, d.h. einen Tag Pikett (Rufbereitschaft für den OP) und den anderen Dienst auf dem Notfall (interdisziplinäre Ambulanz). Ansonsten hatte man 1-2x im Monat Pikett nach der normalen Dienstzeit für die Notfall-OPs (was meistens aber nicht so schlimm ist und auch meist um 22h vorbei ist, offiziell aber bis 7:00Uh geht).

Die Wohnung bekam ich vom Spital gestellt und befand sich ca 100m von der Klinik entfernt. Man hatte ein kleines, aber gut eingerichtetes Zimmer mit Waschbecken. Duschen und Toiletten gab es immer Flurweise (viele Zimmer waren Pikett-zimmer, die nicht immer belegt waren). Aber das eigentliche Leben spielte sich im Aufenthaltsraum/Küche ab, wo es wie in einer riesigen WG war (die aber täglich durch die Haushälterin geputzt wurde!). Es war immer jemand da, mit dem man über die Arbeit quatschen konnte oder mit dem man was unternehmen konnte. Wir hatten irgendwie ne kleine Familie da.

Dadurch, dass man 6 feste Urlaubstage hatte und durch die Wochenenddienste einige Ausgleichstage hatte, hatten wir die Chance viel zu unternehmen. Wil ist sehr praktisch gelegen: 40min nach Zürich, Luzern 1:15h, 15min nach St. Gallen, Skigebiete 50-60min (je nachdem), Konstanz 25min.

Besonderes:

Einmal im Monat gab es Hausarztfortbildung, an denen alle UHUs teilnehmen konnten, in denen ein Thema den umliegenden Hausärzten vorgetragen wurde und zusammen diskutiert wurde. Anschliessend gab es immer ein gemeinsames Essen. ;)

Auch macht die SRFT vereinzelt Veranstaltungen für das ganze Personal. Wir waren z.B. gemeinsam Skifahren und haben da Kost und finanzielle Unterstützung erhalten. ;)

Auch zahlt die Klinik die Gebühren für die Äquivalenzbescheinigung, was ich echt start finde.

Fazit:

Insgesamt würde ich sofort wieder nach Wil gehen! Ich wurde von allen mit offenen Armen empfangen und respektiert (auch von Oberärzten, was ich in Deutschland nicht immer erlebt habe). Das Klima war super, man hatte kurze Wege zwischen den einzelnen Disziplinen und alle waren motiviert einem etwas beizubringen!

Bewerbung

ca. 1 Jahr vorher (spontan waren aber auch noch Plätze zu bekommen)

Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
EKGs
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
900 (1120 CHF)
Gebühren in EUR
240 (300 CHF)

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1