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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Universitaetsklinikum Aachen open_in_new (1/2012 bis 4/2012)

Station(en)
OP / OIM3 / Akutschmerzdienst / Prämed / NEF
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
comment Kommentar

Im Allgemeinen ist das anästhesiologische Tertial im UK Aachen sehr gut organisiert. Es gibt einen PJ-Beauftragten, der sich um alles kümmert und den man bezüglich jeder Herzensangelegenheit jederzeit ansprechen kann. Es besteht ein fester Rotationsplan für die PJ-ler, regelmäßige wöchentliche PJ-Fortbildungen (ein PJler muss zu einem Thema vortragen, ein Oberarzt ist dabei und bewertet/kommentiert) und Feedback-Gespräche finden statt. Es wird sehr darauf geachtet, dass die PJler ihren Wünschen entsprechend praktische Fähigkeiten erlernen können; z.B. wurde explizit danach gefragt, inwieweit die ZVK-Anlage in der Praxis geübt werden konnte. Bei wem es aus organisatorischen Gründen bisher nicht geklappt hatte, wurde gezielt nachgeholfen.

Weiterhin werden für die Zeit im OP zwei feste Betreuer (FachärztInnen oder zumindest fortgeschrittene WeiterbildungsassistentInnen - auch hier wird auf persönliche Wünsche eingegangen, insofern man denn den Mund aufmacht) festgelegt, mit denen man, soweit der Dienstplan es ermöglicht, fest mitlaufen soll. Dies ermöglicht eine feste Tutor/Student-Bindung und vermeidet das ständige Neu-Kennenlernen-und-von-vorn-anfangen (Hast du denn schonmal intubiert?).

Der Rotationsplan sieht fest vor: 8 Wo OP, 3 Wo Intensivstation (oder wahlweise Schmerzambulanz), 1 Wo Prämed, 1 Wo Akutschmerzdienst, 2 Wo NEF, 1 Wo Chef-Woche

In der Chef-Woche läuft man jeden Morgen mit dem Chef auf seiner Privat-Einleitungsrunde mit, er lässt einen je nach Fall intubieren und überprüft, was man bisher gelernt hat. Danach folgt im Aufenthaltsraum eine "Fragerunde" zu einem Thema (welches er meist im Vorhinein ankündigt - es kursiert auch ein studentisches Skript, welches man vorher gut lernen sollte), die auf die mündliche Prüfung vorbereiten soll. Dabei gibt er immer Kaffee aus.

Zum OP: es gibt 30 Säle mit allen Fachrichtungen, so dass genügend Auswahl besteht. Hier ist besonders darauf zu achten, nicht beim Pflegepersonal anzuecken, also immer schön vorstellen und keine Diskussionen anfangen. Die Ärzte sind im Allgemeinen super nett und erklären auch gerne. Wenn man mit seinem Betreuer Glück hat, kann man hier sehr viel lernen. Wenn die Wellenlänge nicht so stimmt, gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten...man muss nur etwas Initiative zeigen. Die Oberärzte sind fast durchweg sehr freundlich und bereit zur Lehre, wann immer sie Zeit haben...leider sind sie aber oft sehr eingespannt. Hier empfiehlt es sich besonders, auch mal ein paar Dienste mitzumachen. Im Allgemeinen kann man dann in kondensierter Zeit SEHR viel lernen und ist auch wichtiges Bestandteil des Teams, einfach weil im Dienst viel weniger Personal zur Verfügung steht.

Intensivstation: es gibt 5 an der Zahl mit unterschiedlichen Spezialisierungen (1: Neuro, 2: Allgemein/Visceral, 3: Herz/Thorax, 4: Verbrennung, 5: alles, was überhängt - diese wird Freitag nachmittags übers WE geschlossen)

Die Zeit hier war weniger lehrreich, und fällt auch organisatorisch in den Bereich der Intensivmedizin, wo die Integration ins Team weniger gut klappt. Man kann aufgrund der Gegebenheiten sehr wenig selbst tun (Untersuchen, gezogene Katheter etc abdrücken, auf Visite mitgehen...) und die Stationen sind oft mit Berufsanfängern besetzt, so dass die WBA meist voll damit beschäftigt sind, mit sich selbst klarzukommen. Auch hier empfiehlt es sich, sich an einen erfahrenen Kollegen zu hängen und evtl ein paar Nachtdienste mitzumachen (die Ärzte arbeiten im 12-h-Schichtdienst).

NEF: BESTE Rotation überhaupt - 2 Wochen auf der Hauptwache und mit dem NEF unterwegs. Die Feuerwehrleute sind bis auf wenige Ausnahmen super nett und freuen sich über jeden Studenten, dem sie was zeigen können. Auch hier gilt: fragen und Interesse zeigen, dann kann man sehr viel mitnehmen.

Prämed und Akutschmerzdienst fand ich persönlich etwas trocken, aber auch hier kann man dazu lernen - insbesondere, was die Nachsorge rückenmarksnaher Verfahren und den Umgang mit Schmerzpumpen jeglicher Art betrifft.

Zusätzlich zu den Rotationen gibt es noch die Möglichkeit, am Anfang und am Ende des Tertials ein Simulatortraining im AIXTRA zu durchlaufen. Dort kann man mit einer High-Tech-Puppe und ausrangiertem Equipment auch einmal den Ernstfall üben. Muss nur frühzeitig organisatorisch abgeklärt werden.

Alles in allem das beste Tertial und wirklich empfehlenswert. Die Anästhesiologie im UK Aachen räumt immer wieder Lehrpreise ab und das zu recht!

Bewerbung

über das PJ-Büro

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
916

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2