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PJ-Bericht: Chirurgie in Klinikum Oberlausitzer Bergland (6/2013 bis 10/2013)
- Station(en)
- Station 2- Unfallchirurgie, Station 1 und 6 Allgemeinchirurgie
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
- Heimatuni
- Dresden
Mein 2. Tertial verbrachte ich am Oberlausitzer Klinikum in Zittau von Juni bis Oktober 2013 auf der Chirurgie, wovon ich 8 Wochen Traumatologie und weitere 8 Wochen Allgemeinchirurgie absolvierte.
Hintergrund für meine Wahl war, dass ich eine kleine Klinik gesucht habe mit der Ambition selbstständig arbeiten zu dürfen und genügend von meiner Heimatuni Dresden entfernt zu sein, um meine Doktorarbeit voranzubringen.
Zunächst ging ich mit gemischten Gefühlen in den Südosten Sachsens, denn schließlich kannte ich die Klinik, geschweige denn das ärztliche Team zuvor nicht.
Näheres dazu im Folgenden.
Wie ich bereits erwähnte war ich erst auf der Traumatologie, Station 2.
Dort wurde ich gut aufgenommen, alle Ärzte waren nett zu mir, auch wenn jeder seinen eigenen Charakter hatte und es nach außen wie ein bunt gewürfelter Haufen wirkte.
Arbeitsbeginn war um 7.00Uhr zur kurzen Röntgendemonstration im Arztzimmer der Station. Nachher folgte die Visite und um 8.00Uhr wurden die ersten Patienten operiert.
Im OP Plan war ich täglich integriert, durfte assistieren, lokale Betäubungen setzen und nähen. Einen Fixateur extern und Platten entfernte ich selbstständig unter Aufsicht. Die Operateure waren immer gewillt zu erklären und meine Fragen wurden stets beantwortet.
Neben der gängigen Stationsarbeit nahm ich je nach Zeit an den Sprechstunden teil oder konnte in der Rettungsstelle Patienten untersuchen und versorgen.
Gleichzeitig bestand die Möglichkeit sich im Studierzimmer zurückzuziehen.
Nachmittags um 15:00Uhr war Röntgenbesprechung, danach ging es nach Hause.
Nach 8 Wochen kündigte sich die Allgemeinchirurgie an. Anders als in der Trauma verlief es hier fast immer nach striktem Schema.
Beginn war täglich um 6.45Uhr zur Visite. 7.40Uhr fand eine Besprechung mit dem Chefarzt statt und wir tranken Kaffee. OP-Beginn lag wie oben bereits erwähnt ebenfalls bei 8.00Uhr.
Ähnlich zum 1.Teil waren die Aufnahmen meine Aufgabe, wobei sich die Assitentenärzte mit mir einteilten und im OP Programm war ich täglich zu finden. Dennoch wurde ich in diesen Wochen mehr gefordert. In den Besprechungen und auch in den Chefvisiten stellte ich die Patienten vor.
Nachmittags gegen halb 3 visitieren die Allgemeinchirurgen, was ich jedoch häufiger mit der Schwester allein erledigte.
Operieren durfte ich auch in dieser Abteilung unter Aufsicht, ein Atherom, eine Portexplantation, mehrfache Zehenamputationen, Vacverbände anlegen und rektoskopieren. Natürlich stand der Chef oder Oberarzt sowohl bei dem Eingriff als auch bei der Dokumentation nachher beiseite, hat das Vorgehen geschildert und mir assistiert.
Die restliche Zeit verbrachte ich in der Sprechstunde oder wie oben beschrieben in der NFA.
Schluss war circa 15.45-16.00Uhr, demzufolge blieb genügend Freizeit.
Zum Pflegeteam kann ich auf allen Stationen und auch im OP nur positive Worte verlieren.
Die Fortbildung fand im wöchentlichen Abstand in Zittau oder Ebersbach jeden Mittwoch statt, wo wir mit dem Dienstauto oder Zug hinfuhren. Meist bestand diese aus Vorträgen und nur selten unter Patientenexploration. Dennoch war die Bemühung uns etwas beizubringen stets vorhanden.
Untergebracht waren wir kostenfrei in einem Wohnheim mit Berufsschülern 300m entfernt von der Klinik, die ehemalige Innere Station. Deswegen fehlte es ein bisschen an Gemütlichkeit, war allerdings sehr sauber.
Von der Stadt gesehen ist Zittau sehr überschaubar. Dennoch gibt es durch den nahegelegenen Olbersdorfer See und das Gebirge viele Möglichkeiten sich in der Natur zu bewegen. Kino und Schwimmbad sind auch vorhanden.
Schlussfolgernd kann ich nur positiv über dieses Tertial berichten. Das selbstständige Arbeiten war möglich, jedoch nur inwiefern man selbst dazu geneigt war. Fragen konnte ich durchaus stellen und es wurde teilweise zurückgefragt, Bloßstellung wegen falscher Antworten kann ich nur verneinen. Selbst von den Ober- und Chefärzten wurde ich gut in das Team integriert und hatte immer ein Gefühl der Dankbarkeit von jenen zu erhalten.
Daher kann ich jedem, der in Erwägung zieht hier sein Tertial zu verbringen, nur dazu raten!
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- Vor 7:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- Frei verfügbar
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 373 Euro + 25 Euro Büchergutschein