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Famulatur-Bericht: Geriatrie in Klinikum Salzgitter GmbH (2/2014 bis 3/2014)
- Station(en)
- 1
- Einsatzbereiche
- Station, Diagnostik
- Heimatuni
- Magdeburg
Fangen wir mit den positiven Punkten an: Nach diesem Monat kann ich perfekt Blut abnehmen und Braunülen legen. Und EKGs befunden geht auch ziemlich gut von der Hand. Das - und eigentlich alle positiven Punkte - verdanke ich dem sehr engagierten Oberarzt, der sich immer Zeit für mich nahm und von dem ich auch etwas über Sonobefundung und die oft recht bunten geriatrischen Krankheitsbilder lernte. Deshalb gebe ich dem Monat dort auch gerade noch die Note 3.
Denn jetzt kommt leider der ganze Rest und der war nicht so der Knaller.
Erster Tag: Chefärztin bestellt mich nach Rundgang durchs Haus ins Arztzimmer wo ich auf sie warten soll. Nach anderthalb Stunden Löcher in die Wand gucken fliegt die Tür auf und sie faucht mich an: "Wenn ich sage auf Station, dann meine ich auf Station!" Ich natürlich brav die Klappe gehalten und mich entschuldigt, denn da hab ich mir noch nix bei gedacht, Missverständnisse gibts ja zuhauf.
Nach der Visite, bei der ich ihr eindeutig zu wenig wusste ("Fürs achte Semester wissen sie ja nix!") und bei der auch die zuständigen Schwestern ordentlich gefaltet wurden, habe ich mir schon gedacht, dass das hier vielleicht nicht die beste Wahl gewesen ist, aber da ahnte ich ja noch nicht, dass eine Steigerung bei dieser Frau jederzeit unverhofft möglich war.
Zunächst wurde ich seitens meiner Chefin eindringlich vor dem Oberarzt gewarnt, dieser wolle mich sowieso nur als Schreibkraft missbrauchen und wäre ihrer Ansicht nach ohnehin als Arbeitsmediziner besser aufgehoben. Ich war schon sehr überrascht, welche Details zwischenmenschlicher Aversionen mir da gleich am ersten Tag geboten wurden.
Aber auch in seiner Gegenwart benahm sich "Die Königin" regelmäßig wie die Axt im Walde ("Was ihre Aufgaben sind haben sie nicht zu entscheiden!") und ich muss sagen, der Mann hat wirklich eine Engelsgeduld mit ihr bewiesen. Selbiges gilt für das Pflegepersonal.
Ich würde ja gerne etwas anderes schreiben, aber so dicke waren die nun auch nicht mit mir. Als Famulus des Stationsdämons wurde ich daher von ein bis zwei Ausnahmen im Team abgesehen zumeist einfach ignoriert. Habe ich ihnen aber nicht verübelt.
Nach einer Woche hab ich mich dann von der Chefärztin ferngehalten und es wurde ganz erträglich. Morgens war immer Arztbesprechung, allerdings nur so fünf Minuten und das diente glaube ich mehr dazu, meine Anwesenheit zu kontrollieren. Dann Blutabnehmen und Nadeln legen auf Station und anschließend auf Chefins Geheiß neue Patienten untersuchen und aufnehmen. Da würde sie dann kommen und Selbige mit mir mal nachuntersuchen und Feedback geben, Neurostatusuntersuchung inklusive. "Das ist Zeit die ich mir extra für sie nehme!" sagte sie, passiert ist natürlich nie was.
Egal, immerhin war es so möglich, sich einen eigenen Ablauf anzueignen und ein bisschen Zeit rumzukriegen. Da früher gehen bei ihr nicht drin war, konnte man aber immerhin wenn mal wieder nix zu tun war in anderen Bereichen mitlaufen (z.B. beim Chef-Neurologen - auch gemacht, sehr interessant).
Zusammengefasst möchte ich sagen: Dank des Oberarztes der Geri war der Monat sehr erträglich und auch lehrreich (habe hier mehr über EKG-Befundung gelernt als in der Kardio!) und das was ich in erster Linie vertiefen wollte - Handwerkliche Grundzüge wie Blut abnehmen, Viggos legen und Patientenaufnahme im ökonomischem Zeitrahmen - habe ich auch so vertiefen können. Note drei. Der Chefposten wechselt auch demnächst.
Zwei Monate vorher an die Personalabteilung schreiben. Bewerbung und Lebenslauf sind gefordert. Anschließend (in meinem Fall) kurzes Telefongespräch mit der Chefärztin.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Inhalte
- Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Praktische Massnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 16:00 bis 17:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich