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Famulatur-Bericht: Notfallmedizin in Princess Margaret Hospital (2/2014 bis 3/2014)
- Station(en)
- Emergency Medicine
- Einsatzbereiche
- Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
- Heimatuni
- Bochum
Krankenhaus
Das Princess Margaret Hospital gehört zu den öffentlichen Versorgungseinrichtungen in Nassau. Es ist das größte Krankenhaus in Nassau mit circa 500 Betten. Einige Teile des Krankenhauses wurden neu renoviert, andere Teile hingegen sind noch auf dem Stand von vor 30 Jahren. Dazu gehörte auch die Notaufnahme, in der ich gearbeitet habe... Da das Krankenhaus öffentlich ist, und somit nicht viel Geld in die Erneuerung einfließt, ist insgesamt die Einrichtung und das Equipment eher veraltet. Das Motto ist hier: "möglichst viele Patienten auf möglichst wenig Raum".
Arbeitsalltag
Mein Arbeitsalltag hat jeden Tag zwischen 8:30 Uhr und 9:30 Uhr angefangen. Zu Beginn des Tages konnten wir Studenten uns aussuchen in welchem Bereich der Notfall Aufnahme wir an diesem Tag arbeiten wollten. Es standen: Trauma Room, Asthma Bay, General Clinics, Chest Pain Unit, der "Floor" und Peadiatrics zur Auswahl.
Der Trauma Room war für die lebensbedrohlichen Krankheitsbilder/ instabile Patienten reserviert. Lungenembolien, schwere Schuss- & Schnittverletzungen (keine Seltenheit) und Entgleisungen jeder Art standen hier auf demTagesprogramm.
In der Asthma Bay ging es meistens recht ruhig zu. Dort wurden die Patienten mit Salbutamol und Cortisonpräparaten versorgt und anschließend wieder nach Hause geschickt.
Im Bereich derer General clinics wurden die Patienten gesehen, die mit einfachen Verletzungen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder Schmerzen ins Krankenhaus kamen. Hier konnte man als Student die Patienten selbstständig anamnestizieren und untersuchen und anschließend dem zuständigen Arzt vorstellen.
In die Chest Pain Unit wurden nur die Patienten mit Thoraxschmerzen aufgenommen und behandelt.
Auf dem Floor wurden alle Patienten gesehen, die nicht unter eine der anderen Kategorien fielen. Auch hier hatte man genug Gelegenheit Patienten selbstständig zu untersuchen und anschließend die Untersuchungsergebnisse mit den Ärzten zu diskutieren.
Viel Spaß hatte ich auch in der Kinderaufnahme. Die Kinder waren alle sehr gut erzogen und haben sich auch von uns Studenten untersuchen lassen. Meistens handelte es sich hier um einfachere Krankheitsbilder...
Zwischen 12:00 und 13:00 Uhr konnte man dann zum Lunch gehen. In der Cafeteria gab es meistens irgendetwas mit Hühnchen und Reis, die Abwechslung im Buffet war nicht allzu groß.
Nach der Mittagspause konnte man sich (meistens) überlegen, ob man wieder auf seine Station zurück gehen wollte, oder ob man lieber den Strand bevorzugte. ;-)
Wie viel man gelernt hat oder lernen wollte, hing somit zum größten Teil von der eigenen Motivation ab.
Der Arbeitstag hat spätestens um 16:00 Uhr aufgehört, es sei denn es kam ein interessanter Notfall in die Aufnahme... Dann konnte man natürlich auch länger bleiben.
Nassau
Nassau ist eine sehr touristische Stadt im Herzen der Bahamas. Es kommen jeden Tag viele Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt an, so dass die Innenstadt durch Touri-Geschäfte, Shops und Einkaufsläden geprägt ist. In Nassau selbst gibt es einen schönen Strand und auch auf der ganzen Insel gibt es wunderschöne Strände die ihresgleichen suchen. Wer Sonne, Strand und Meer liebt, ist hier gut aufgehoben.
Unterkunft
Ich habe in der Delancy Street gewohnt, einer netten Unterkunft 15 Minuten (zu Fuß) vom Krankenhaus entfernt. Andere Studenten, die ich dort kennen gelernt habe, sind bei Bahamesen zu Hause untergekommen. Ihnen hat es auch sehr gut gefallen, sie wurden stets alle gut empfangen und herzlich behandelt.
Homepage von meiner Unterkunft: http://www.delancybedbreakfast.com
Freizeit
Hat man genug. Wer Sonne, Strand, Meer und Wassersportaktivitäten jeglicher Art liebt, wird sich hier wohl fühlen.
Wichtiges
Die Kriminalität ist in Nassau in den letzten Jahren stark angestiegen, so dass man besonders nachts auf sich aufpassen sollte. Abends sollte man schon ein Taxi nehmen.
Das Krankenhaus hat keine europäischen Standards. Trotzdem kann man (abhängig von der eigenen Motivation) viel lernen und sehen wie Dinge auch mit einfachen Mitteln gemacht werden.
Außerdem sollte man sich darauf einstellen, dass die Preise auf den Bahamas nicht wie zu Hause sind. Fast alles ist hier teurer...
Zusammenfassung
Mir hat das Arbeiten im Krankenhaus und der Aufenthalt in Nassau sehr gut gefallen. Ich habe viele neue nette Leute aus aller Welt kennen gelernt und viel unternommen. Besonders die Strände und das kristallklare Wasser sind schon eine Reise dorthin wert. Besonders empfehle ich auch einen Ausflug auf die anderen Inseln (Outer Islands) um die "real Bahamas" noch besser kennenzulernen. Ich kann jedem diesen Aufenthalt nur ans Herz legen, ich hatte eine tolle Zeit!
Organisation
Mit einer Bewerbungsvorlaufzeit von circa sechs Monaten habe ich mich am Princess Margaret Hospital beworben. Die Bewerbung erfolgte durch das UWI Office des Krankenhauses bei Tanja Kelly. Sie hat zügig auf meine Bewerbung geantwortet und auch meine Fragen schnell geklärt. Vor der endgültigen Bestätigung musste ich 150 US $ (pro Woche) im Voraus überweisen.
E-Mail-Adresse von Tanya Kelly: fmsuwi2bahamas@coralwave.com
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Inhalte
- Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Praktische Massnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- Nach 8:00 Uhr
- Dienstende
- Vor 15:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich - Gebühren in EUR
- 150 US Dollar pro Woche