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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Stadtklinik Bad Wildungen (5/2014 bis 8/2014)
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Ich hatte eine gute Zeit in der Anästhesie in Bad Wildungen. Es ist halt wie immer in der Anästhesie: als Student darf man alles nur unter Anleitung machen, d.h. man ist nicht wirklich eine Hilfe oder Entlastung für die Ärzte oder die Pflege. Wenn man sich darauf einlässt, kann man in BW viel mitnehmen.
Frühbesprechung ist um 7:15 Uhr, ab ca. 7:45 Uhr schließt man sich dann einem Anästhesisten an und arbeitet im Prinzip den ganzen Tag im OP. Dort darf man, nach kurzer Eingewöhnungsphase, die meisten Tätigkeiten selber ausüben: venöse Zugänge legen, die Überwachung anschließen, Beatmen, Intubieren, Spinalanästhesie legen, arterielle Zugänge legen, evtl. auch Femoraliskatheter, die Narkose leiten und überwachen, das Protokoll führen, die Ausleitung durchführen. Je nach Arzt kann man dabei komplett selbstständig arbeiten oder eben nicht. Nach einer Zeit geht man dann am besten nur noch zu den Leuten, die einen quasi alles machen lassen. :-)
Es sind ca. 11 Ärzte in der Anästhesie, die zum großen Teil sehr nett sind. Idioten gibt es überall, somit leider auch hier. Die beiden Chefärzte sind sehr, sehr nett und engagiert. Es sind alles Fachärzte, was ich als nachteilig empfunden habe, da das Team dadurch doch relativ "alt" ist und der Enthusiasmus für Studenten beim einen oder anderen doch etwas eingerostet scheint. Die Pflege in der Anästhesie ist durchweg sehr nett und ich habe mich dort wohl gefühlt.
Die Mitarbeiter in der Klinik generell sind super, ich habe noch nie in einem Haus eine so gute und freundliche Atmosphäre erlebt.
Größter Pluspunkt dieses Tertials war für mich, dass ich absolute Narrenfreiheit hatte, was meine Zeitgestaltung anging. So bin ich häufig zwischen verschiedenen Säalen hin und her gesprungen, um möglichst viele Einleitungen mitzunehmen. Mittagessen war immer problemlos möglich. Und nach Hause bin ich dann, wenn ich keine Lust mehr hatte, also gerne auch mal vor 14 Uhr ;-)
Auf der Intensivstation war ich für zwei Wochen, aber das kann man sich meiner Meinung nach getrost sparen, da dort 98 % der Zeit Briefe geschrieben werden.
Einmalig sind in BW die Rahmenbedingungen: 415 €/Monat, kostenlos wohnen (30 sec zur Klinik), 3x tgl. kostenlos essen (!), Nutzung von Fitnessraum, Schwimmbad, Turnhalle sind umsonst. Die Stadt ist ganz niedlich, und entgegen anderslautender Berichte gibt es dort sogar Kneipen. Am Wochenende sollte man aber nicht zuviel erwarten.
Übrigens kann man als PJler die chirurgischen Blutentnahme/Braunüle-Dienste am Wochenende übernehmen, die mit 100 €/Tag entlohnt werden!
Der Unterricht ist (bis auf den internistischen) ziemlich mies und findet auch fast nie statt.
Insgesamt: ein gutes Tertial, ich kann es weiterempfehlen.
PS: auch die PJler der Inneren und der Chirurgie waren zufrieden (hatten aber auch mehr zu tun...)
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Sonst. Fortbildung
- Tätigkeiten
- Braunülen legen
Punktionen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- Vor 15:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 415