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PJ-Bericht: Innere in Kantonsspital St. Gallen open_in_new (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
Allgemeine Innere Medizin
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
comment Kommentar

Positives:

- Sauberes Wohnheim mit Waschmaschinen

- Ca. 5x/Woche Fortbildungen!

- „Kleine Fälle“, wo jeder Unterassistent sich gegenseitig und für die Assistenzärzte Referate halten

- Die meisten Ärzte sind sehr freundlich und angenehm, aber sehr gestresst

- Viele Pausen

- Gutes, teueres (10CHF) essen in der Kantine

Negatives:

- Neue 48Std. Regelarbeitszeit für Unterassistenten mit Pflicht zum „einbadgen“ (also Arbeitszeiterfassung via Karte). Man hat selbst wenn nichts mehr zu tun ist ein blödes Gefühl früher zu gehen.

- Ich war der „Aufnahmesklave“ und so für jeden neuen Patienten zuständig. Hier wird eine extrem penible Anamnese und Untersuchung verlangt, die sie sich nur leisten können weil sie uns Unterassistenten haben (Bezahlung beträgt ca. ¼ des gesetzlichen Mindestlohnes in der Schweiz). Bei komplexen Fällen sehr sinnvoll, bei einfachen einfach nur zeitraubend und hält einen davon ab wirklich etwas zu lernen. Ich fühlte mich extrem ausgenutzt.

- Man ist zu 100% in den Stationsalltag eingeplant. Man ist immer einem Assistenzarzt zugeteilt, der sowieso schon 60-80Std./Woche arbeitet und für den man Sekretärinnenaufgaben (Blätter einsortieren, Arztberichte bestellen, Formulare vorausfüllen,…) übernimmt plus ALLE Aufnahmen. Es ist ein sehr schlechtes Gefühl nicht wie dieser bis 21 Uhr zu bleiben, denn jede Minute, die man früher als er geht, muss dieser länger arbeiten.

- Teaching auf Station fand fast nicht statt. Fast nie hatte jemand Zeit etwas zu erklären und da man sowieso die ganze Zeit mit Aufnahmen und Bürokratie überhäuft wurde bekam man kein „big picture“ der Patienten.

- Der Unterassistentenkoordinator legt den Studenten wie ich hörte Steine in den Weg.

- Die Assistenzärzte machen ihre Diagnostik nicht selbst, sondern nur die Spezialärzte weit weg von Station. Man kann als Unterassistenz weder etwas selber machen noch zuschauen. Man wird von Konsilen von allen Bereichen (auch dem eigenen) überhäuft.

- Extrem viel Bürokratie, auch dadurch, dass man nichts selber macht.

- Es wird verlangt, dass über die Notaufnahme schon anamnestizierte und untersuchte Patienten noch einmal komplett aufgenommen werden. Danach macht der Assistenzarzt, und nochmal später der Oberarzt exakt dasselbe. Extrem ineffizient und eine Sinnlosigkeitserfahrung, die Ihresgleichen sucht.

- Das schlechteste EDV-System, das ich je gesehen habe. Extrem umständlich und macht einem mehr Arbeit, als wenn man alles auf Papier hätte. Immer doppelte Aktenführung, analog und digital PLUS: Ausnahmen wo es nur eines von beidem gibt. Es ist garantiert, man findet nicht was man braucht.

- Fazit: Das System ist krank, die Ärzte sehr freundlich. Die meisten sind auch nur auf der Durchreise in ein besseres Leben, da sie z.B. für den Allgemeinmediziner eine zweijährige Anstellung in einem Haus der Maximalversorgung zwingend nachweisen müssen.

Bewerbung

1 Jahr vorher, oder kurzfristig

Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1100

grade Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
5
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4