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PJ-Bericht: Innere in Hospital Santo Tomas (2/2017 bis 4/2017)
- Station(en)
- Medicina de mujeres (NICHT Gyn)
- Einsatzbereiche
- Station
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Im Krankenhaus musste ich mich erst einmal an die Heerscharen von Studenten gewöhnen. Einerseits gibt es neben der öffentlichen Universidad de Panamá (über die auch meine Bewerbung glaufen war) noch viele verschiedene private, mit einem deutlich begrenzteren Angebot an Studiengängen. Andererseits arbeiten die klinischen Studenten jeden Vormittag, um dann am Nachmittag ihre Fakultäten für den theoretischen Unterricht aufzusuchen.
Der klassische Tagesablauf begann um 7 Uhr nach panamaischer Pünktlichkeit mit dem Erfassen der Vitalparameter Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz – ich fühlte mich in Zeiten des Pflegepraktikums zurückversetzt. Gegen 7.30 Uhr kamen dann die Ärzte, zwei internas und ein residente nach US-amerikanischem Prinzip, kurz darauf auch der Oberarzt. Im Pulk von bis zu 15 Medizinern zogen wir von Bett zu Bett, wo dann intensiv die Fälle vorgestellt, Hintergründe erklärt, Diagnostik und Therapie diskutiert und immer wieder mündlich Abfragen durchgeführt wurden. In diesem Umfang und mit solcher Ausführlichkeit hatte ich das in Deutschland noch nie erlebt, wirklich vorbildlich! Für durchschnittlich unter zehn Patienten nahmen sich die Ärzte also über zwei Stunden Zeit für Visite und Studentenunterricht. Anschließend dokumentierten wir, legten Sonden und Katheter, ergänzten Blutentnahmen des Abnehmdienstes und forderten Bildgebung an.
Sehr gut gefiel mir auch das Spektrum der Erkrankungen, die aus den verschiedensten Disziplinen der Inneren bis hin zur Neurologie und Psychiatrie kamen. Leider konnte man selbst nur selten eine praktische Tätigkeit durchführen, geschuldet dem Studentenandrang. Dreimal wöchentlich gab es eine Fortbildung. Wenn die Kommilitonen in ihre Universitäten zurückkehren mussten, bekam ich dann auch frei. Zudem erhielt ich gratis Frühstück und Mittagessen in der Angestelltenkantine.
Die Wochenenden hatte ich für Reisen im wunderschönen und artenreichen Land und weitere touristische Aktivitäten in der kontrastreichen Hauptstadt zur Verfügung.
Die Lebensmittelpreise sind überraschend hoch. Panamá hat einen überschaubaren Primärsektor und ist auf Importe angewiesen. Der hohe Hühnchenkonsum und die gesalzenen Preise für Milchprodukte machen die Küche nicht gerade attraktiv für Vegetarier.
Das Klima ist knackig tropisch, wobei ich noch den Vorzug einer niedrigen Luftfeuchtigkeit während der Trockenzeit genießen durfte. Trotzdem konnte ich mich – aus dem deutschen Winter kommend – in fünf Wochen nicht gänzlich akklimatisieren.
Da gefiel mir das Arbeitsklima deutlich besser, generell waren die Panamaer stets kontaktfreudig und bezogen mich schnell ein, bis hin zu persönlichen Einladungen zu Festen u.v.m.
Ich hatte mich ca. 6 Monate im Voraus beworben, was kein Problem war. Nicht verunsichern lassen, wenn die Bearbeitung etwas länger dauert.
Mir wurde eine detaillierte Liste gesendet, was meine Bewerbung zu enthalten habe und welche Dokumente/Nachweise darüber hinaus vorzulegen seien.
Wichtig waren ein Impfpass, natürlich in Verbindung mit einer vorherigen tropenmedizinischen Reiseberatung, ein Nachweis meiner Krankenversicherung über ihre Gültigkeit im Ausland sowie Unterlagen über meine sprachlichen Fertigkeiten.
Bezüglich letzterem Punkt hatte ich zusätzlich einen von meiner Fakultät angebotenen Sprachkurs "Español médico" belegt, der leider trotz intensiver Werbung meinerseits nicht zustande kam. Ich musste mich dann wohl mit einem Buch "Spanisch für Mediziner" aus unserer Zweigbibliothek begnügen.
Über airbnb konnte ich Kontakt mit meiner Vermieterin aufnehmen. Ich hatte ein kleines Zimmer in einer netten Vierer-WG für 400 USD insgesamt.
- Unterricht
- 3 x / Woche
- Inhalte
- Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Punktionen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- Vor 15:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei/billiger