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PJ-Bericht: Chirurgie in St. Salvator Halberstadt open_in_new (5/2017 bis 8/2017)

Station(en)
Allgemien- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
comment Kommentar

Kurz vorweg: Ich hatte während des ganzen Studiums nie großes Interesse an Chirurgie und habe mich weitestgehend erfolgreich davor drücken können, im OP zu sein. Ich hatte somit also wirklich so gut wie gar keine Vorerfahrungen und hatte ein wenig Sorge, mich mächtig zu blamieren.

Angefangen habe ich in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Ich wurde sehr, sehr nett empfangen von wirklich allen: Angefangen von der Sekretärin, die sich um so viel gekümmert hat (Unterkunft, DECT-Telefon, Schlüssel etc.) und immer eine geduldige Ansprechpartnerin war, bis hin zu ausnahmslos allen Stationsärzten und Oberärzten. Auch der Chef war wirklich nett und erklärte einem viel. Er kündigte allerdings im Verlauf des Tertials und ward dann nicht mehr all zu oft gesehen. Mir wurde geduldig alles erklärt und ich war fast jeden Tag im OP miteingeteilt und durfte assistieren. Das hat sogar mir als "Antichirurg" wirklich Spaß gemacht. Auch wenn man nicht im OP-Plan stand, hatte man fast immer die Möglichkeit mit in den Saal zu gehen oder auch bei den plastischen Chirurgen zu assistieren. Das Spektrum der OPs fand ich sehr weitreichend: z.B. Hernien aller Art (TEP, TAPP, offen), Schilddrüsen, Kolektomie, CCE, Appendektomie, ein Mal auch eine Whipple-OP und sogar sehr exotische Dinge wie Echinokokkuszystenentfernung. Wenn wirklich gar nichts los was, musste man nicht sinnlos seine Zeit absitzen, sondern wurde auch mal pünktlich nachhause geschickt. Als Fazit für die Allgemeinchirurgie kann ich nur sagen: SUPER

Ich rotierte dann noch in die Unfallchirurgie. Auch hier waren alle nett, aber das Arbeitsklima insgesamt empfand ich in der Allgemeinchirurgie angenehmer. Auch hier war ich viel im OP miteingeteilt, 2, 3 Male sogar als Operateur bei Materialentfernungen. Das OP-Spektrum hier auch meiner Meinung nach recht weitreichend: z.B. Hüft-TEPs, Handchirurgie, Schulter-TEPs, Knie-TEPs, Wundversorgung, Arthroskopien. Der Chef hier ist wirklich sehr nett und erklärt einem während der OPs viel. Sein Steckenpferd sind Schulterarthroskopien. Es bestand auch die Möglichkeit, bei den orthopädischen OPs dabei zu sein. Außerdem habe ich viel Zeit in der Notaufnahme/BG-Sprechstunde verbracht. Hier durfte ich viel nähen und Wundversorgung aller Art kennenlernen. Man wurde immer am Vortag für die verschiedenen Bereiche (OP, Aufnahme, Notaufnahme, Station) eingeteilt. Ich war nur einmal auf der Station und musste also wirklich wenig "Stationsarbeit", wie Blutentnahmen oder Flexülen legen machen. Am Nachmittag wurden alle OPs für den Folgetag besprochen, danach Feierabend. Also auch hier das Fazit weitestgehend positiv. Am Ende fand ich das Fach einfach weniger spannend als die Allgemeinchirugie.

Zwischen den OPs habe ich mich oft zu den Anästhesisten für die nächste Einleitung geschlichen. Die waren auch sehr nett und wenn man Glück hatte, durfte man sogar intubieren. Kann ich also nur empfehlen.

Abschließend kann ich sagen, dass man nicht nur als "Hakenhalter" und Blutabnehmer missbraucht wurde. Mir wurde viel erklärt und viel gezeigt. Ich wurde nie allein gelassen und konnte immer alle alles fragen.

Das Haus an sich hat mit starkem Personalmangel zu kämpfen, was den Ärzten dort natürlich ganz schön zusetzte. Dennoch waren alle immer freundlich .

Zum Drumherum:

Ich wurde in einer netten Pension 5 Gehminuten von der Klinik untergebracht. Dort waren auch noch ein paar andere PJler. Einziges Manko: Es gab keine Küche und anfangs auch keinen Kühlschrank. Durch den tollen Einsatz der Sekretärin wurde mir dann aber auch ein kleiner Kühlschrank ins Zimmer gestellt.

Halberstadt an sich hat freizeittechnisch nicht ganz so viel zu bieten, aber man kriegt seine Zeit schon rum.

Es gab 8 Studientage für das gesamte Tertial. Mittagessen ist umsonst und es war auch fast immer Zeit dafür. Wenn nicht, konnte man morgens in der Cafeteria Bescheid geben, dass man es nicht während der Mittagszeit schafft zu essen und konnte es sich dann für Nachmittag zurückstellen lassen.

Ich war mit meinem Chirurgietertial vollends zufrieden und würde es definitiv weiterempfehlen.

Bewerbung

Über die Uni Magdeburg.

Man wird im Vorhinein von der Klinik kontaktiert. Dort gibt man dann seine Rotationswünsche an. Spontane Änderungen sind aber meist auch unkompliziert möglich.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
375

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1