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PJ-Bericht: Innere in Christophorus Klinik Nottuln (10/2017 bis 2/2018)
- Station(en)
- Allgemeine internistische Station/Geriatrie
- Einsatzbereiche
- Station, Diagnostik
- Heimatuni
- Muenster
Kurz: Nottuln hat mir ein sehr lehrreiches und abwechslungsreiches internistisches Tertial in einem fantastischen Team geboten. Eine Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke!
Müsste ich nochmal wählen, würde ich mich wieder für ein internistisches Tertial in Nottuln entscheiden. Das Krankenhaus selbst ist das ehemalige St.Gerburgis-Hospital Nottuln, welches sich gemeinsam mit den Krankenhäusern in Dülmen und Coesfeld zu einem Klinikverband zusammengeschlossen hat. In Nottuln befindet sich der internistisch-geriatrische Schwerpunkt der Klinik. Und davon kann man als PJler auf vielfache Weise profitieren.
Zum einen zählt das Tertial hier, da die Uniklinik in Münster selber keine eigene geriatrische Klinik hat, als internistisches Tertial. Das ist v.a. für diejenigen interessant, die einen Überblick über die gesamte Breite der inneren Medizin bekommen wollen, ohne Tunnelblick auf ein kardiologisch, gastroenterologisch oder anderweitig vorselektiertes Patientenkollektiv. Denn alte Menschen haben i.d.R. nicht nur eine oder zwei Grunderkrankungen, sondern oft mehr. Und nicht nur die Krankheiten, sondern auch die jeweiligen medizinischen Therapien wechselwirken miteinander in einem Grad der Ausprägung, den man nur bei geriatrischen Patienten findet.
In Nottuln wurden mir bereits sehr früh viele Freiheiten bzgl. der Betreuung eigener Patienten in einem festgelegten Patientenzimmer, deren Behandlung und weiterführender Therapien geboten. So habe ich mich nicht nur als gleichwertiger Teil des Teams fühlen dürfen, sondern konnte auch früh mitdenken und -arbeiten, anstatt wie oft erlebt nur mitzulaufen. Als Ansprechpartner stand mir dabei immer unmittelbar der jeweilige Stationsarzt zur Verfügung. Außerdem war auch der Draht zu den Ober- und Chefärzten nie lang, sodass ich sehr von unterschiedlichen Ansätzen und "Philosophien" profitieren konnte.
Der Arbeitsalltag begann stets um 08:00 Uhr mit einer kurzen Frühbesprechung, sowie einer anschließenden Chefarzt-geleiteten IMC-Visite. Danach begann man in seinem zugeteilten Stationsabschnitt mit Blutentnahmen, Zugängen und der täglichen Visite, die regelmäßig zusätzlich von Ober- oder Chefärzten begleitet wurde. Um 12:30 Uhr folgte dann die Röntgenbesprechung, bei der aktuelle Bilder und Befunde besprochen wurden. Anschließend wurde eine gemeinsame Mittagspause gemacht, bei der zahlreiche Themen und Fragen - privater oder beruflicher Natur - besprochen werden konnten. Als PJler profitierte ich hier von einem kostenfreien Mittagessen, das ich mir aus einem wechselnden Menü täglich selber auswählen konnte. Am Nachmittag fand zusätzlich zum anfallenden Tagesgeschäft regelmäßig eine Kurvenvisite mit dem zuständigen Oberarzt statt. Ganz wichtiger Punkt: Bei allen Besprechungen und Visiten gab es stets die Möglichkeit Fragen zu stellen, ohne dass das für dumme Kommentare oder abfällige Bemerkungen gesorgt hat.
Zusätzlich zum Stationsalltag gab es immer die Möglichkeit als Hospitant auf dem Notarzteinsatzfahrzeug mitzufahren, wodurch der Arbeitstag noch weiter bereichert wurde.
Vormittags wurden im Haus zudem endoskopische, sonographische und radiologische Untersuchungen durchgeführt, an denen man auch gern gesehen teilnehmen konnte. Und zwar nicht nur als Zuschauer.
Die wöchentlich stattfindenden Fortbildungen wurden durch einen der beiden Chefärzte durchgeführt. Entweder in Form einer Fallbesprechung, eines Seminars oder auch als simulierte Prüfungssituation. Zusätzlich gab es die Möglichkeit an standortübergreifenden Fortbildungen teilzunehmen, die sich dann auch mit völlig anderen Themen von Geburtshilfe bis hin zu orthopädischen Untersuchungskursen befassen konnten.
Zuletzt zum allerwichtigsten Bereich: dem Team. In allen Famulaturen und Praktika, die ich bis zu meinem PJ gemacht hatte, wurde ich selten so herzlich und bereitwillig aufgenommen und integriert. In Nottuln gibt es ein fantastisches Team aus motivierten Assistenzärzten, fähigen Oberärzten und zwei sich perfekt ergänzenden, tollen Chefärzten. Der ganze Eindruck wird weiter ausgefüllt durch unglaublich freundliche Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und viele weitere.
Obwohl Nottuln "nur" ein recht kleines Haus ist, habe ich meine Wahl nie bereut und bin mir sicher, dass ich dort einiges gelernt habe, dass mich auch noch nach dem mündlichen Examen durch meine berufliche Karriere weiter begleiten wird. Vielen Dank all den fabelhaften Menschen, die mir dort begegnet sind.
Wenn du eine gute Klinik suchst, in der du sehr selbstständig, sehr gut angeleitet und begleitet ein Grundverständnis der inneren Medizin bekommen kannst, dann ist Nottuln genau die richtige Adresse für dich!
Die Platzvergabe erfolgt gesammelt über die Christophoruskliniken Coesfeld. Dort kann man dann im Vorfeld angeben, dass man gerne nach Nottuln möchte. Und das sollte man auch zeitnah tun, da nicht mehr als zwei PJler pro Tertial dorthin können.
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 16:00 bis 17:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei/billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt - Gehalt in EUR
- 400,-