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PJ-Bericht: Innere in Paracelsus-Spital Richterswil (3/2018 bis 6/2018)
- Station(en)
- Allgemeine Innere Medizin
- Einsatzbereiche
- Station
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Ich war für 4 Monate im PSR, wovon ich die letzten 6 Wochen in der Onkologie sein durfte (Individuallösung, hat Spaß gemacht). Die Bewertung hier bezieht sich nur auf die Station für Allgemeine Innere Medizin:
Die Aufgaben auf der Station umfassen viele Hilfstätigkeiten wie Faxe schicken, Vorbefunde anfordern, im Labor nach Blutwerten fragen (oder ob das Blut überhaupt angekommen ist), Medikamente aus dem Kardex in die Briefe übertragen, Untersuchungsergebnisse in die Briefe kopieren etc. Zwischendrin macht man auch mal einen Shellong-Test, erhebt einen Mini Mental Status, führt eine neurologische Untersuchung durch oder führt ein Gespräch mit einem Patienten über seine Biografie, die man dann im Therapeutenkreis vorstellt. Manchmal kann man Patienten aufnehmen, es kommen allerdings pro Tag üblicherweise nur ca. 0 bis 2, die teils normal internistisch, teils komplexer palliativ oder onkologisch sind und von den Assistenzärzten nicht so gerne den Unterassistenten überlassen werden. Eine kontinuierliche Betreuung einzelner Patienten, strukturierte Patientenvorstellungen etc. (also das, was wir lernen sollen!) sind selten möglich. Entgegen der Aussage in der Stellenbeschreibung, die Ausbildung des Unterassistenten würde „ausschließlich durch Fachärzte“ erfolgen, hat man v.a. mit den Assistenzärzten zu tun, die meist jedoch noch eher am Anfang ihrer beruflichen Tätigkeit stehen und vor allem eine Entlastung bei den ungeliebten Aufgaben (s.o) wünschen. Dazu kommen lange Arbeitszeiten (bis ca. 18:30 Uhr), so dass man kaum zum Lernen/Wiederholen kommt. Fortbildungen gab es in meiner Zeit 2x.
Fazit:
Das PSR ist durch seine Ausrichtung sicherlich ein grundsätzlich interessantes kleines Spital mit interessanten Menschen. Vier Monate PJ dort waren mir jedoch durch das beschränkte Tätigkeitsfeld und den dadurch eingeschränkten Lerneffekt zu lang, es hätte ein Monat gereicht. An den meisten Tagen habe ich medizinisch weniger gemacht als in den Famulaturen davor, und während man nach meiner Erfahrung in größeren Spitälern immer jemanden findet, der gerne Lehre macht, ist man im PSR einfach auf den guten Willen sehr weniger Kollegen angewiesen. Fürs Examen und wahrscheinlich auch den Beginn in der Klinik hat mir das Tertial nur wenig gebracht. Speziell im Vergleich zu meiner Examens-Lernpartnerin, die in einem Kreiskrankenhaus in Deutschland war und unter sehr guter Supervision durch die Oberärzte ihre eigenen Patienten betreuen konnte, habe ich deutlich gemerkt, dass ich internistisch nicht die nötige Routine bekommen habe und aufgrund der beschränkten Größe des Hauses auch nur eine beschränkte Auswahl an Krankheitsbildern gesehen habe.
Da sich die Besetzung im Spital aber regelmäßig ändert und jetzt nach meinem Wissen z.B. auch eine Arztsekretärin vor Ort sein soll, kann sich die Situation vielleicht ja auch ändern. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Stelle dort v.a. eignet für jemanden, der sich von Anfang an klar positioniert und sich seine eigenen Patienten und die versprochene fachärztliche Betreuung einfordert. Dort davor mal eine Woche zu hospitieren hilft sicherlich bei der Entscheidung, ob man dort klarkommt.
Ca. 1 Jahr
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- nach 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Essen frei/billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt - Gehalt in EUR
- ca. 850 €
- Gebühren in EUR
- ca. 200 € (An- und Abmeldung; Äquivalenzbescheinigung Uni Zürich)