Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.
62.624 Berichte von PJ-Tertialen und Famulaturen weltweit. Für ein besseres Medizinstudium. Kostenlos und unabhängig.
PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Spital Interlaken (7/2019 bis 10/2019)
- Station(en)
- OP, Notfall
- Einsatzbereiche
- Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Pro:
- flache Hierarchien (man duzt sogar die Chefs)
- Mitarbeit auf dem Notfall: Hier lernt man mit Abstand am meisten. Man nimmt wie der Assistenzarzt Patienten auf, bespricht diese dann entweder mit dem Assistenten oder direkt mit dem Oberarzt. Dabei schreibt man selber die Arztbriefe, macht Verordnungen für Station, meldet Untersuchungen an, etc. Ich konnte oft nähen, einmal einen suprapubischen Blasenkatheter legen, schallen (allerdings laufen die meisten Sonos über die Radiologie, sodass ich das irgendwann aufgegeben habe...aber theoretisch gibt es auf dem Notfall ein Sono-Gerät, das nicht oft von anderen genutzt wird!)
- Es besteht die Möglichkeit, mit in die Sprechstunde zu gehen: Generell könnte man hiervon bestimmt viel profitieren, allerdings fand ich die meisten orthopädischen OÄ nicht besonders freundlich und lehr-bereit (zu empfehlen waren allerdings die Fuss-Sprechstunde und die allgemeinchirurgischen Sprechstunden). Viel zu spät habe ich gemerkt, dass z.T. manche Ortho-Assistenten gerne und vor allem gut erklären und dann kann man auch super viel bei ihnen in der Sprechstunde lernen.
- lehrmotivierte allgemeinchirurgische Oberärzte (man konnte bei allen OPs zuschauen und die Operateure haben dann auch was erklärt) und urologische Belegärzte
- fast durchweg nette Assistenzärzte (sowohl allgemeinchirurgisch als auch orthopädisch), die gerne erklären (bis auf ein paar Ausnahmen).
- 2x/Monat gab es mittwochs eine Fortbildung für die Klinik mit Kaffee und Gipfeli mit oft interessanten Themen
- 1x/ Woche Unterassistentenfortbildung, wenn man den Assistenten daran erinnert hat (vom Niveau von eher schlecht bis sehr lehrreich alles dabei)
- Ich konnte mir einen Tag im Rettungsdienst organisieren. Die Rettungsassistenten waren super nett und haben gerne alles erklärt. Gerade wenn man in Deutschland schon mal mitgefahren ist, ist es schon spannend, die Unterschiede zu sehen. So konnte ich auch mal die IMC und Intensivstation vom Inselspital sehen.
- Das Mensa-Essen ist im Vergleich zu Deutschland wesentlich besser, wenn auch deutlich teurer (10 CHF fürs Tagesgericht).
- Freizeitangebote in der Nähe! Strategisch gute Ausgangslage zum Wandern, 2 Seen, was will man mehr ;-)
- schönes, sauberes Personalwohnheim (440 CHF) mit grossen Zimmern und einer etwas anstrengenden Reinigungsfachkraft, die überall Zettel aufhängt, was man NICHT machen darf. Aber sonst kann das Zusammenleben insbesondere mit den anderen Unterassistenten sehr schön und gesellig sein (z.B. mal ein Bier auf dem Balkon trinken, wandern gehen, etc)!
Contra:
- Man wird regelmässig in den gleichen Operationen (Hüft/Knie-TPs, Hand (oft CTS)) eingeteilt. In der Ortho habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Oberärzte nicht besonders gerne teachen und eher ungerne Fragen beantworten. Das macht das gleiche Spektrum an OPs noch unerträglicher. Das vermittelt auch eher das Gefühl, nur eine billige Arbeitskraft zu sein.
- Voruntersuchungen der urologischen und Wirbelsäulen-chirurgischen Patienten, die elektiv operiert wurden: Das gleicht z.T. mehr Sekretärsarbeit und ist nicht gerade lehrreich. Egal, ob man eine Pathologie festgestellt hat, die nicht bekannt war...kontrolliert wurde es eh nicht.
- Wir waren nur 3 Unterassistenten und mussten untereinander die Pickettdienste an Abenden und Wochenenden aufteilen. Dadurch hatte ich in 2 Monaten jeweils 10 Abende unter der Woche und 2 Wochenenden. Man muss innerhalb von 30 Minuten im Spital sein, sodass man nichts grossartig unternehmen kann. Das Wochenende wird kompensiert, unter der Woche nur nach Mitternacht. Besonders viel Freizeit hatte ich in der Zeit nicht.
- Man wird leider wenig durch die Assistenten integriert. Die internistischen Unterassistenten waren wenigstens in der Whatsappgruppe der internistischen Assistenten und haben mitbekommen, wenn diese irgendwas unternommen haben und konnte sich dann auch anschliessen.
Bewerbung bei Frau Lüdi ca. 2 Jahre vorher
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Sonst. Fortbildung
Nahtkurs - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 16:00 bis 17:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- ca 960