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PJ-Bericht: Pädiatrie in Tupua Tamasese Meaole (8/2019 bis 10/2019)

Station(en)
Pädiatrie
Heimatuni
Wien
comment Kommentar

Ich habe 2 Monate auf der Pädiatrie im Tupua Tamasese Meaole Hospital in Apia gearbeitet. Die Zeit auf Samoa war echt unbeschreiblich aber eher weniger wegen der Arbeit im Krankenhaus sondern eher weil das Land extrem viel zu bieten hat.

Auf der Station selbst gab es kaum etwas zu tun um 8 Uhr begann die Visite, wo man mitgehen konnte - auch wenn eher wenig Englisch gesprochen wurde, weil die Kinder es natürlich kaum sprechen. Sonst gab es meist Leitungen zu legen, Aufnahmen zu machen (erneut eine Sprachbarriere!) oder Entlassungsbriefe zu schreiben. Ich konnte meist um 12 gehen und den restlichen Tag mit Freunden am Strand chillen oder etwas anderes unternehmen. Niemand überprüft die Anwesenheit der Studenten, also kann man in Wirklichkeit kommen wann man will - man wird höchstens ein schiefes Auge von der Stationsärztin bekommen.

Wie alle Menschen auf Samoa sind auch die Ärzte auf der Station alle sehr nett, können sehr gut Englisch und reden gern mit einem. Allerdings sind das meist private Gespräche und kaum informatives über Krankheiten bzw. Therapien.

Medizinisch konnte ich wirklich interessante Sachen sehen wie z.B. Dengue oder Typhus. Die Hygienestandards sind allerdings wirklich schlecht - Blut abnehmen wird bei allen Patienten ohne Handschuhe gemacht und alle Angestellten gehen mit Flip Flops im Krankenhaus. Die IT funktioniert überhaupt nicht - Röntgen werden mit dem Handy abfotografiert und für Laborergebnisse muss man selbst ins Labor gehen und sie von dort abschreiben. Gute Pflaster und andere wichtigen Utensilien werden von den Schwestern - die eher distanziert gegenüber Studenten sind - in einem Safe aufbewahrt um so wenig wie möglich zu verbrauchen.

Wie gesagt ich hab mehr die Freizeit in Samoa genossen zu viel zu arbeiten, die Zeit im Krankenhaus war dennoch eine extremst lehrreiche - vor allem darüber wie dort mit minimalen Ressourcen eine überraschend gut funktionierende Station geführt wird.

Ich kann es jedem empfehlen nach Samoa zu kommen um sich selbst ein Bild vom Krankenhaus zu machen aber auch um das paradiesische Land zu genießen.

P.S. Ich habe während meines Aufenthalts im "Lynns Getaway" geschlafen. Dort sind die meisten internationalen Medizinstudenten, die man sehr leicht beim gemeinsamen frühstücken oder am Pool chillen kennenlernen kann. Die Mitarbeiter sind unfassbar nett und es hat mir an nichts gefehlt. Es werden von ihnen auch regelmäßige Trips an versteckte Sehenswürdigkeiten angeboten, die sehr viel Spaß gemacht haben. Das Frühstück ist inkludiert und man kann auch dort Abendessen - was ich sehr empfehlen würde da das Essen dort immer atemberaubend war und man sich so viel nehmen konnte wie man will.

Bewerbung

6-12 Monate im Vorhinein über die Website

https://www.nus.edu.ws/s/index.php/school-of-medicine/programmes/545-medical-elective-programme

an Nukufetau Muaulu. Hat bei mir 2-3 Wochen und ein paar Mails gedauert bis ich eine Antwort hatte - die Menschen leben dort eben einen sehr entspannten Insel-Lifestyle.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Gebühren in EUR
300

grade Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2