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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Kantonsspital Freiburg open_in_new (10/2019 bis 12/2019)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
comment Kommentar

Um meine Französischkenntnisse anzuwenden und aufzufrischen habe ich mich für ein halbes Tertial in der Romandie entschieden. Da für meinen Wunschzeitraum nur eine Stelle in Fribourg frei war, bin ich dort hin.

Klinik: Größtes Haus der Region mit allen anästhesiologisch relevanten Disziplinen außer Herzchirurgie: ACh, UCh, GCh, NCh, Gyn, Uro (Belegärzte), Auge, HNO, Zahnheilkunde. In dem Haus werden sowohl Narkosen als auch Sedierungen ausschließlich von Anästhesisten durchgeführt, weshalb man auch in die Endoskopie, den Herzkatheter und zu CT-gesteuerten Interventionen sowie Kardioversionen kommt. Dienstkleidung wurde gestellt, musste jedoch jeden Tag selbst abgeholt werden. Das Krankenhaus liegt oben auf einem Hügel mit wundervoller Aussicht auf die umliegenden Berge. Arbeitszeit 07:00 bis 15:00-16:00.

Fach: Der Tag beginnt mit Vorbereitungen für die Narkosen (Medis richten, Gerätecheck, etc.). Durch die vielen Disziplinen sieht man das komplette Spektrum anästhesiologischer Tätigkeiten. In der Klinik werden sehr viele periphere Regionalverfahren verwendet, auch bei thorakalen oder abdominellen Eingriffen (PDKs mögen sie nicht). Die Durchführung ist fest in der Hand der Ärzte, nur bei einem sehr netten Anästhesisten durfte ich auch probieren. Spinalanästhesien gibt es natürlich viele, je nach Arzt darf man diese selbst durchführen. Bei Allgemeinanästhesien durfte ich die Patienten verkabeln, PVKs legen und immer wieder intubieren, je nach Arzt auch mal anspruchsvollere Intubationen mit Videolaryngoskop, nasalen (Zahnheilkunde) oder gebogenen HNO-Tuben. Einziger Nachteil hier ist, dass häufig die Anästhesiepfleger/-innen intubieren (wollen), mit denen muss man sich eben absprechen oder gutstellen. Ein Mal durfte ich eine Arterie versuchen, ZVKs u.ä. legen die Ärzte. Auch Doppellumenintubationen dürfen Praktikanten (verständlicherweise) nicht machen, Thoraxchirurgie ist trotzdem sehr interessant. Der Chef ist nett und macht einige abgefahrene Verfahren wie Ein-Lungen-Ventilation mit Larynxmaske in Spontanatmung, was auf jeden Fall sehenswert ist. Am Ende des Tages muss man die OP-Bögen für den nächsten Tag sichten, mit dem Arzt besprechen und ggf. auf die Stationen verteilen, damit stellt man sich gleich gut mit dem Arzt für den nächsten Tag. Insgesamt durfte ich in der ersten Hälfte des Tertials in Deutschland mehr machen, dafür in Fribourg abgefahrenere Sachen. Man verbringt relativ viel Zeit in der Klinik und steht auch häufig rum (in andere Säle gehen kann man, dort sind aber oft andere Praktikanten oder junge Assistenzärzte, weshalb man dann nur zuschauen darf), ich habe in der Zeit häufig ein Lehrbuch gelesen.

Stadt: Die Stadt hat eine sehr schöne Altstadt, die Viertel außenherum sind jedoch überwiegend hässlich. Der Fluss, die vielen Hügel und die Alpensicht machen jedoch schon was her. Auch wenn die Stadt direkt auf der Sprachgrenze liegt, sprechen fast alle (teilweise ausschließlich) Französisch. Auch die Ärzte und Pfleger sprechen als Zweitsprache eher Englisch, Italienisch und Spanisch als Deutsch, man sollte also nicht auf die Zweisprachigkeit als Hilfestellung bauen. Die Leute sind jedoch überwiegend tolerant und geduldig, wenn man nicht so flüssig spricht.

Freizeit: Fribourg selbst ist relativ klein, hat jedoch trotzdem ein paar Museen, eine Kletterhalle und eine schöne Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeit. Mit der SBB kann man leicht Ausflüge in die Umgebung oder andere Städte machen (insb. Genf, Lausanne, Bern, Zürich, Rhonetal). Skifahren geht ab Ende Dezember.

Bewerbung

Bewerbung 1 Jahr im Voraus mit Freitext-E-Mail bei der zentralen Vergabestelle der Uni Genf. Von dieser bekommt man dann alle verfügbaren Stellen in der französischsprachigen Schweiz zur Auswahl, wovon bei mir nur Fribourg in der PJ-Länderliste Ba-Wü war. Bewerbung und weitere Kommunikation sowohl mit Genf als auch mit der Wohnungsverwaltung erfolgte auf Französisch, eventuell würde auch Deutsch oder Englisch gehen.

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1000 CHF
Gebühren in EUR
200 CHF einmalig

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
6
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1