Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Die Ausbildungsstation in Herdecke ist eine super Möglichkeit sich auf Stationsarbeit vor zu bereiten. Bei uns war es so, dass wir ca. 2 Monate auf der Ausbildungsstation waren und die anderen 2 Monate auf der anderen Statione, der Endoskopie oder der Ambulanz waren. Eine Rotation in die Psychosomatik war nach Absprache auch möglich Auf der Ausbildungsstations ist man dann meist für 3 Patienten zuständig. Das heißt man macht alles von der Aufnahme bis zu Entlassung. Morgens geht es um 8 Uhr mit der Frühbesprechung los, dann umziehen und um 8:30 Stationsbesprechung mit der Pflege, was den Tag über so anliegt und was mit den Patienten so geplant ist. Je nachdem ob der Blutentnahmedienst da war, müssen anschließend die restlichen Blutentnahmen gemacht werden. Meisten sind das aber max. 5pP

Anschließend wird die Visite vorbereitet und man hat nochmal Zeit seine eignen Patienten vor zu bereiten, damit man für die Visite alles an Infos und Blutwerten parat hat. In der Visite stellt man immer seine Patienten kurz den Stationsarzt Oberarzt und den anderen Studierenden vor, mit Anamnese und was der Plan ist für den Aufenthalt auf der Station ist. In der Visite führt man das Gespräch mit dem Patienten. Wenn man nicht mehr weiterweiß, übernimmt der Stationsarzt oder der Oberarzt das Gespräch. Alle Untersuchungen bzw. Therapien werden durch die Studierenden im Kliniksystem angemeldet, und man muss sich auch darum kümmern das alles Weitere läuft, oder noch fehlende Befunde nachgereicht werden. Aufklärungen für die Untersuchungen macht man anfangs unter Supervision, später dann selbstständig.

Um 12 ist dann immer Röntgenbesprechung, anschließend wird meist gemeinsam gegessen. Ab 13 Uhr geht es dann ans Arztbriefe schreiben für die Patienten, die man selbst betreut, oder alle Dinge abarbeiten, die noch zu erledigen sind. Nachmittags kommen dann auch die Neuaufnahmen. Wer die neuen Patienten aufnimmt wird im Team entschieden, je nachdem wer schon wie viele Patienten betreut. Nach Anamnese und Untersuchung stellt man den Patienten dem Stationsarzt oder Oberarzt vor, muss sich überlegen was man an Untersuchungen und Diagnostik bzw. Therapie haben möchte und die Kurve mit den Medikamenten und weiteren Anordnungen vorbereiten und ggf. Medis ansetzten bzw. anpassen. 16:30 ist Feierabend.

Wenn 3-4 PJler auf der Ausbildungsstations sind, ist es ideal, da der Stationsarzt dann vor allem für die Supervision und Teaching zuständig ist. Alle Fragen können mit dem Stationsarzt oder Oberarzt geklärt werden. Wenn man seine Briefe fertig hat, werden sie auch wieder mit einem der Ärzte und überarbeitet.

Durch das Modell mit der Ausbildungsstation kann man super viel lernen was die eigentliche Arbeit eines Internisten auf Station bedeutet und wie man eine Station schmeißt. Manchmal mussten wir auch ein bisschen länger bleiben, wenn man mit der Arbeit nicht ganz fertig geworden ist.

In der Notaufnahme kann man super gut mithelfen und Patienten schon mal untersuchen und dann dem zuständigen Arzt vorstellen. In der Zeit in der Notaufnahme, bin ich auch meistens mit Notarzt gefahren, je nachdem wie das Aufkommen in der Notaufnahme war. Wer Vorerfahrung aus dem Rettungsdienst mitbringt, kann hier je nach Notarzt auch gerne mal einen Einsatz führen.

Ach ja, Herdecke ist ja ein anthroposophisches Krankenhaus. Wer Lust hat den Horizont ein wenig zu erweitern, kann hier viel mitnehmen. Mir persönlich sagt die Anthroposophie nicht wirklich zu. Die Patienten, die auf Naturheilkunde und Anthroposophie schwören können schon eine Herausforderung sein, wenn man ihnen erklären muss das man die Chemotherapie nicht durch irgendwelche Kräuter ersetzten kann.

450€ Gehalt, Essen in der Kantine für 3,40€ jedes Menü; Wasser/ Sprudel gibt es Umsonst, alles andere kostet extra; Mikrowelle ist in der Kantine und kann gerne genutzt werden.

Generell ein sehr nettes, kleines Team. Bis au den Chef duzen sich eigentlich alle.

Unterricht gab es jeden Montag 1h Röntgen Thorax und EKG im Wechsel. Mittwochs ist dann noch klinisches Reflektions-Training oder anthroposophische Fallbesprechung.

Wohnen kann man falls man möchte im Wohnheim, allerdings ist es da wohl recht einsam. Wer Anschluss an andere Studierende haben möchte, der sucht sich eher in Witten eine WG.

Alles in allem ein sehr gutes, lehrreiches, anspruchsvolles, aber auch anstrengendes Tertial.