Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Allgemein ist zu sagen, dass die Sana Klinik Oldenburg erst seit kurzer Zeit Lehrkrankenhaus der Uni Lübeck ist. Es ist ein kleines Haus und wahrscheinlich das mit den wenigstens Assistenzärzten in ganz Schleswig-Holstein. Mittagessen war eigentlich jeden Tag möglich, meist sogar zusammen mit den beiden anderen Pjlern.

Das Wohnheim liegt direkt neben der Klinik. Die Zimmer haben alle ein eigenes Waschbecken und auf dem Gang gibt es für 9 Zimmer eine Toilette und zwei Duschen, war aber nie "Stau" verursachte.

Kardiologie:

Der Tag beginnt um 7:30 mit einer Frühbesprechung auf dem Gang vor den Überwachungsmonitoren. Hierbei wird besprochen was am Tag so ansteht (Echo, Katheter etc.) Danach heisst es erst mal, wenn die Blutabnahme Schwester nicht da ist, bei fast allen Patienten Blut abzapfen. Visite läuft meist parallel, so dass man davon nicht wirklich was mitbekommt. (O-Ton einer Assistenzärztin: "Die PJlerin macht ja auch keine Visite, warum soll ich dann Blutabnahmen machen?") Je nachdem wie viel Assistenten da sind kann man danach mal mit zum Echo oder in den Herzkatheter, selber machen darf man aber nichts. Ansonsten muss man Briefe schreiben. Nachmittags gibt es dann noch mal eine Besprechung, deren tieferer Sinn mir leider nie einleuchtete.

Notaufnahme:

Die Notaufnahme ist nicht nur die Notaufnahme sondern auch die Aufnahmestation für elektive Einweisungen zum Katheter oder ähnlichem. Dementsprechend hat man auch in dieser kleinen Klinik immer Patienten die man aufnehmen muss. Die Pflege schreibt EKG und legt Zugänge und wenn sie fertig sind, darf der PJler für die Aufnahmeuntersuchung zum Patienten. Dann heisst es erst mal warten bis der OA irgendwann mal wieder auftaucht um sich den Patienten auch anzuschauen. Am besten nutzt man die Zeit und ruft ihn schon mal an, damit er schon mal das "obligatorische Begrüßungsröntgen" anmeldet, und selber sämtliche Aufklärungen ausdruckt und die Patienten aufklärt. Die Aufklärung wird dann hinterher durch den OA unterschrieben.

Generell ist man in der Notaufnahme sehr stark auf sich allein gestellt. Es kommt durchaus auch vor, dass man einen Schockraum alleine entgegen nimmt. Die Notaufnahme ist auch für den Rea-Alarm zuständig. Ob man diesen mitbekommt oder nicht ist von der Anwesenheit des OAs abhängig.

Geriatrie:

Hier beginnt der Tag erst um 8:00 mit einer interdisziplinären (Pflege, Physio, Ergo, Ärzte) danach geht man auf Visite oder teilt sich, wenn die Blutabnahmeschwester nicht da ist die Blutabnahmen.

Auf der Geri hatte ich auch zum ersten Mal im Innere Tertial eigene Patienten, wobei all meine Anordnungen vom Chefarzt gegengezeichnet wurden bevor sie wirksam waren. Fast jeden Tag gibt es Neuaufnahmen. Diese sind grossenteils Aufgabe des PJlers. Die Aufnahmen werden mit den OA oder CA durchgesprochen, Anordnungen geschrieben und hinterher wird sich der Patient noch einmal gemeinsam angeschaut. Bleibt dann nur noch das Diktat des Aufnahmebefundes.

Es gibt, wenn man es möchte, ein Fach in dem alle EKGs landen. Diese kann man in aller Ruhe befunden und dann mit dem Chef durchsprechen und diktieren. Dadurch hab ich echt einiges gelernt.

Allgemein muss ich sagen, dass es mir auf der Geri mit Abstand am besten gefallen hat. Man war von der Pflege und den Kollegen voll akzeptiert und gut integriert, hat jederzeit Fragen stellen können und durfte total eigenständig arbeiten.