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PJ-Bericht: Innere in Kantonsspital Liestal open_in_new (9/2020 bis 11/2020)

Station(en)
Innere
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
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Vorteile:

- Mittelgrosses A-Spital, genug klein, um alle UnterassistenzärztInnen der Inneren zu kennen, gerade ein wenig zu gross, um alle AssistenzärztInnen zu kennen

- Tägliche Kaffeepause mit allen AssistenzärztInnen und manchen OberärztInnen nach dem Morgenrapport

- Eher flache Hierarchie, Du-Kultur (ausser ChefärztInnen)

- Eigener PC und Zugang zum Patientendokumentationssystem

- Technische Vorteile: Namensschild dient zum Bezahlen in der Cafeteria, zum Zeitstempeln und zum Einbadgen in den Computern. Diktiergeräte «Sprache zu Text».

- Fast tägliche Fortbildungen, Journal Clubs, Fallvorstellungen. Ausserdem wöchentliche Konsiliarvisiten, in welchen die AssistenzärztInnen sich von SpezialärztInnen zu Fällen beraten lassen können, wodurch alle etwas lernen können.

- Wöchentliche UnterassistenzärztInnen-Fortbildung, bei welcher jemand einen Fall vorstellt, der dann mit den anderen UnterassistenzärztInnen und eine/r OberärztIn besprochen wird.

- Möglichkeit für 1 Woche auf die Medizinische Diagnostik zu rotieren mit jeweils einem Tag Pneumologie, Nephrologie, Angiologie, Kardiologie und Gastroenterologie.

- Angebot für 1-2 Wochen auf die Intensivstation zu rotieren, wenn eine Notfallrotation nicht möglich ist.

- Die Pflege zeigt einem bei Interesse das Blutabnehmen (dafür muss man aber früher zur Arbeit erscheinen)

- Kein Pikett, kein Wochenenddienst

- Personalhaus direkt am Spital mit einem Durchgang angeschlossen. Grosses Personalzimmer mit eigenem Badezimmer.

- 1700 CHF Gehalt pro Monat

- Rabatt im Restaurant, wenn man an der Kasse sagt, dass man in Ausbildung ist

Nachteile:

- Keine Notfallrotation für UnterassistenzärztInnen mit Stellendauer unter 3 Monaten. Die Regelung gilt erst seit September 2020, sie wurde scheinbar durch einen Oberarzt aufgestellt, der den Dienstplan für den Notfall macht. Es darf nur jeweils ein/e UnterassistenzärztIn auf den Notfall für einen ganzen Monat. Dafür infrage kommen UnterassistenzärztInnen, die mehr als 3 Monate auf der Inneren in Liestal arbeiten. Auch dann ist es nicht sicher, dass man eine Rotation kriegt, je nachdem wie viele UnterassistenzärztInnen es gerade gibt. Die AssistenzärztInnen und OberärztInnen der Inneren finden diese Regelung unfair, aber sie können nichts gegen die scheinbar sehr starke Meinung des Oberarztes tun, der wohl am liebsten gar keine UnterassistenzärztInnen auf «seinen» Notfall lassen würde.

- Auf der Station werden keine gründlichen Kopf-bis-Fuss-Untersuchungen standardmässig durchgeführt bei Eintritt der PatientInnen. Für das muss man quasi die Patienten bitten, sich freiwillig über die Norm hinaus untersuchen zu lassen oder auf eine Notfalrotation hoffen. Auf der Station sollte man aber nicht damit rechnen, Routine zu bekommen in körperlicher Untersuchung.

- Teilweise recht unerfahrene AssistenzärztInnen, die teils nicht an einer Uni in CH/DE/AT studiert haben und sich eventuell deswegen nicht an das Einbeziehen und Teachen von StudentInnen gewöhnt sind. Auch wenn man viel Engagement zeigt, kann man nicht ändern, ob die AssistenzärztInnen einen abfragen oder einem wenigstens bereitwillig Fragen beantworten.

- Das Patienteninformationssystem Polypoint ist das Gegenteil von benutzerfreundlich. Man braucht sicher eine Woche, um sich darin zurechtzufinden, aber durch die grosse Kontraintuition ist es nicht möglich alle Funktionen zu erfassen. Es liegt daran, dass Polypoint ursprünglich für Terminplanung gedacht war und nach und nach umprogrammiert wurde, um als elektronische Krankengeschichte zu dienen, was eher schlecht als recht gelang. Auch Personal, das schon jahrelang damit arbeitet, verabscheut es und flucht täglich darüber.

- Es herrscht eine starke Fluktuation von KaderärztInnen und es fehlen OberärztInnen, weswegen die Betreuung durch Leitende ÄrztInnen ergänzt werden muss, die nicht unbedingt so viel Lust und Zeit dafür haben.

- Küche des Personalhauses ohne jegliches Geschirr und Zubehör

Aufgaben

- Viel Administratives: Verläufe schreiben, Austrittsberichte verfassen, Bildgebungen/Therapien/Konsile anmelden, bei HausärztIn Befunde anfordern

- Schellong-Tests, MMS durchführen, ab und zu aBGA stechen

- Diejenigen AssistenzärztInnen, die kein/e UnterassistenzärztIn zugeteilt bekommen haben, rufen einen, um Patienten-Tests durchzuführen (Schellong, MMS, aBGA).

- Unter Aufsicht oder selbständig Ultraschall durchführen, besonders Nierenstauung und Restharnbestimmung (Je nach AssistenzärztIn, wenn die das selbst nicht können, bringen sie es einem auch nicht bei)

- Evt mit der Zeit vereinzelt eigene PatientInnen betreuen (je nach AssistenzärztIn)

- Auf der Notfallstation darf man, habe ich gehört (ich selbst war ja leider nicht da), am Anfang unter Aufsicht, danach alleine als erstes zu den PatientInnen gehen und Anamnese und Untersuchung durchführen und danach der/dem AssistenzärztIn vorstellen. Da es ein interdisziplinärer Notfall ist, darf man auch selbst nähen.

Fazit:

Andere UnterassistenzärztInnen mögen andere Erfahrungen gemacht haben, je nachdem bei welchen AssistenzärztInnen sie eingeteilt waren und ob sie die Möglichkeit hatten auf den Notfall zu gehen. Wenn man Glück hat, motivierte AssistenzärztInnen zu erwischen und auf den Notfall zu können, dann wird man diese Stelle weiterempfehlen. Da ich ersteres nur teilweise hatte und den zweiten Punkt leider nicht, werde ich persönlich die Stelle nicht weiterempfehlen.

Aussicht auf Assistenzstelle? Eher nicht, sie nehmen nur ausnahmsweise StaatsabgängerInnen. Es hat momentan im doch sehr grossen Team nur eine Person direkt ab Staats.

Bewerbung

Im Onlinebewerbungsportal auf der Spital-Webseite

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
EKGs
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Gehalt in EUR
1570

grade Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3