Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Soltau ist ein kleines Haus mit einem relativ großen Einzugsgebiet. Man sieht also ein relativ breites Spektrum an Krankheitsbildern, wobei die ganz speziellen Krankheitsbilder bzw alles wofür es keine Abteilung gibt direkt verlegt wird. Da das Haus so klein ist, hat man viele Möglichkeiten selbst zu entscheiden, was man machen möchte und wo man hin möchte. Ich habe während meines Tertials überall mal reingeschaut. Soltau hat ein Partnerkrankenhaus in Walsrode und die Fachrichtungen sind etwas aufgeteilt. In Soltau befindet sich die Kardiologie und man hat auch die Möglichkeit bei Herzkatheteruntersuchungen oder Schrittmacherimplantationen dabei zu sein. In der Funktion kann man selber unter Anleitung Echos und auch Abdomensonos machen. Endoskopiert wird seltener, da die Gastroenterologie in Walsrode stationiert ist. Trotzdem gibt es meistens 2-3 Gastroskopien pro Woche und auch PEG-Anlagen. Wie schon erwähnt darf man überall hin und zuschauen. Auf den Stationen läuft man mit den Ärzten die Visite mit, kann diese dokumentieren, Untersuchungen anmelden, Patienten untersuchen, Laborwerte und EKGs auswerten. Blutabnehmend und Flexülen legen steht auch auf dem Plan, es gibt aber auch extra eine Krankenpflegerin, die die meisten Abnahmen macht, es ist also eher ein kann zum Üben und selten ein muss. Neben der Kardiologie gibt es noch die Geriatrie (2A) und die Allgemeininternistische Station/Stroke/ Diabetologie (2C). Die 2C hat mir persönlich am besten gefallen. Auf allen Stationen konnte man eigene Zimmer betreuen und dann den Ärzten seinen Plan vorstellen und man konnte über das weitere Vorgehen entscheiden. Arztbriefe konnte man auch diktieren. Man hat einen Computerzugang und ist leider nur für die Diktierfunktion nicht freigeschaltet. Untersuchungen anmelden, dokumentieren oder Medikamente eingeben (muss durch einen Arzt validiert werden) ist kein Problem. Gut gefallen hat mir auch die ZNA. Dort konnte man Patienten selber befragen und untersuchen und dann in Rücksprache mit dem Arzt betreuen. Neben den relativ häufigen kardiologischen Fällen, einem breiten Spektrum an internistischen Fällen (außer Gastroenterologie) und den Kleinigkeiten die so in die Notaufnahme kommen, gab es auch viele Patienten mit (V.a.) Schlaganfall. Soltau hat zwar keine eigenständige Neurologie, aber eine Stroke Unit und einen Neurologen. Außerhalb der Dienstzeiten des Neurologen werden die Patienten Teleneurologisch vorgestellt, auch das war sehr interessant. Ich fand es nicht schlecht auch ein bisschen Neurologie dabei zu haben. Die Intensivstation im Haus ist interdisziplinär und auch dort konnte man hospitieren. Ich war nur eine Woche dort, da ich es mir zwar anschauen wollte, aber da die Intensivmedizin nicht so ganz im Zentrum meines Interesses liegt, hat mir das dann auch gereicht.

Insgesamt kann ich jedem, der viel eigenständig machen möchte, Soltau nur empfehlen. Alle sind sehr nett und bemüht einem viel zu zeigen und zu erklären. Wer Gastroenterologisch oder onkologisch viel sehen möchte ist wahrscheinlich in Walsrode besser aufgehoben. Alle weiteren Fachrichtungen teilen sich auf die Häuser so auf (Pneumo, Nephrologie, Endokrinologie...)