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PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Nyangabgwe Referral Hospital (11/2021 bis 3/2022)
- Station(en)
- female surgical ward, male surgical ward.pediatric surgical ward, orthopaedic ward
- Einsatzbereiche
- Notaufnahme, Station, OP
- Heimatuni
- Halle
Ich war 4 Monate im NRH in der Allgemeinchirurgie und 3 Wochen in der Orthopädie. Für mich war es eine intensive, sehr lehrreiche Zeit mit vielen schönen Momenten, aber auch vielen frustranen Momenten und die Bewertung ist mir nicht leicht gefallen.
Das NRH ist das zweitgrößte staatliche Krankenhaus mit ca 550 Betten. Es ist ein "Referral Hospital". Das heißt es werden aus anderen Kliniken aus einem sehr großen Einzugsgebiet Pat. dorthin verlegt, weil fast alle Fachrichtungen vertreten sind. Leider war für einen langen Zeitraum aber nur 1 OP-Saal von vieren nutzbar und das CT lange kaputt, so dass viele Pat. an private Krankenhäuser verteilt wurden.
Es gibt eine große female und male surgical ward,eine pediatric surgical ward, die in cubicles eingeteilt sind., also es gibt keine seperaten Zimmer für die Pat., außer je 2 Isolationszimmer. Außerdem gibt es noch eine male orthopaedic ward, weil es immer sehr viel männliche unfallchirurgische Pat. gibt (Ortho ist dort tatsächlich mehr Trauma).
Es fiel mir schon schwer in den ersten tagen mich auf den Stationen zurecht zu finden, aber mir sind überwiegend freundliche Ärzt:innen und Interns sowie Studentinnen begegnet. An Krankheitsbildern gab es einiges: Stich- und auch mal zwei Schusswunden, viele Schlangenbisse, Pneumo- und Hämopneumothorax, Versorgungen unterschiedlichster Art nach Verkehrunfällen, Darm-OPs (darunter auch mal ein Megacolon) mit Stoma-Anlagen, viele chronische Wunden bei DM, Vebrennungen, Mamma-Ca's, Amputationen,...
Der Tag beinnt mit einem Morning Meeting 7.30Uhr, bei dem das gesamte Chirurgie-Departement zusammenkommt. Die Aufnahmen der Nacht oder dem WE werden besprochen und manchmal gab es auch eine Präsentation durch einen Intern. Interns sind die Ärzt:innen im ersten Jahr. Sie müssen ähnlich wie wir im PJ 1 Jahr durch Innere, Chirurgie, Pädiatrie und Gyn/Geburtshilfe rotieren. Danach begannen wir mit den ward rounds, die sich schonmal 2-3 h gezogen haben. nebenbei oder danach wurde die ward work erledigt: BE, Flexülen legen, präop-Vorbereitungen, Entlassungen, Wundversorgung,... Sowohl bei den rounds als auch bei den anfallenden Erledigungen konnte ich mich gut einbringen und Pat.untersuchen, auch mal vorstellen. die BE war zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig und unter Umständen läuft man durchs gesamte Krh um einen funktionierenden Klebchendrucker zu finden. Aber auch daran gewöhnt man sich:). Ich konnte jederzeit mit in den OP (sofern denn genug OP-Kleidung da war...) und zuschauen, steril mit am Tisch zuschauen oder auch mal Hand anlegen. Je nach Operateur:in wurde auch viel erklärt. Jeden Mittwoch gibt es den Minor OP für ambulante Sachen: Lipome, Mamma-Biopsien, Fibroadenome rausschneiden. Dort ist man immer gern als Assistenz gesehen (es gibt dort keine Diathermie) und ich konnte viel nähen. Mittag ist für uns Studentinnen prinzipiell immer möglich gewesen. Man muss sich dann nur trauen kurz zu gehen wenn viel los ist oder man zieht eben durch. Direkt am Krh gibt es ein paar Stände, die sehr leckeres, reichhaltiges und günstiges Essen verkaufen. Auch vegetarisches. Dienstende war sehr variabel. Je nachdem wann man mit den Dingen des Tages fertig war zwischen 13-17Uhr. Ab 16.30Uhr kommt die Bereitschaft. auch ich habe einige Male einen Bereitschaftsdienst (Calls) mitgemacht, was sehr lehrreich war und ich fand es auch schön so die Interns und Ärzt:innen besser kennenzulernen.
Das chirurgische Team ist sehr international aufgestellt: außer den Kolleg:innen aus Botswana gibt es Ärzt:innen aus Äthiopien, DRC, China, Kuba, Tansania, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Offizielle Lehrsprache ist Englisch und durch die internationalen Mitarbeiter:innen konnte auch ich dvon profitieren. Auch die meisten Pat. sprechen Englisch. Ansonsten wird Setswana gesprochen und in dieser Region auch noch Kalanga. Es gibt einen Kauderwelsch-Sprachführer setswana, den ich empfehlen kann. Ansonsten hab ich alle ausgefragt, so dass ich zumindest ein wenig mit den Pat. auf Setswana kommunizieren konnt.
Ich habe in einem kleinen Haus ca 30 Gehminuten vom Krh entfernt gewohnt, das ich über Air BnB gefunden habe. Man kann sich aber auch gut und günstig mit Taxi fortbewegen. So viel ist in Francistown nicht los. Ich hab eher Freunde zu mir eingeladen. Es gibt Malls und Supermärkte, die Versorgung ist gesichert. In Francistown lebt eine Deutsche, die dort ein kleines gutes Restaurant betreibt. Ich habe sie erst am Ende kennengelernt und sie hat sich sehr um mich bemühtund war sehr freundlich, ist aber eher ein gewöhnungsbedürftiger Typ. Jedenfalls für mich.
In der Umgebung gibt es ein paar Nature Reserves und die Nata Salzpfannen, die sehr schön sind. Ansonsten würde ich empfehlen davor oder danach zu reisen. Das Land ist unglaublich schön und auch der Norden Namibias. V.a. der Chobe NP und das Moremi GR sind einmalig.
Ich würde immer wieder hingehen und vermisse den Alltag und die neu gewonnenen Freunde.
Ich habe mich ein Jahr vorher beworben, aber das sollte auch gut kurzfristiger gehen. Über den Internetauftritt der University of Botswana (UB) gelangt man zur Faculty of Medicine und findet dort den Deputy Dean Dr. Masunge als Ansprechpartner. Insgesamt verlief der Prozess einfach und ohne große Verzögerungen.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Mitoperieren
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Notaufnahme
EKGs - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
- Gebühren in EUR
- Application Fee ca.30Euro, Elective Fee ca. 300Euro