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PJ-Bericht: Innere in Regionalspital Einsiedeln open_in_new (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Allgemeine Innere Medizin
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
comment Kommentar

Mein Eindruck von der Schweiz war grundsätzlich sehr positiv und auch Einsiedeln war nicht schlecht. Eine kleine beschauliche Gemeinde, sehr schön gelegen und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge an den freien Tagen.

Es ist ein sehr kleines Haus - kennt man aus Deutschland gar nicht mehr - und umfasst ein eher kleines Leistungsspektrum (Innere, Chirurgie und Gynäkologie und vieles abgedeckt durch Belegärzte). Schwere Fälle werden verlegt oder gleich an andere Spitäler gebracht.

Der Vorteil einer kleineren Klinik ist, dass man ein breites Spektrum sieht und nicht nur auf ein Fachgebiet spezialisiert ist und man so einen ganz guten Überblick gewinnt. Es ging im ganzen Haus sehr familiär zu.

Ich verbrachte ca. 7 Wochen auf Station und 7 Wochen auf Notfall. Zu Beginn war ich alleine, in den letzten Wochen waren wir dann zwei UHUs in der Inneren.

Begonnen wurde morgens um 7.30 Uhr mit der Übergabe auf der IMC. Im Anschluss gab es 3x wöchentlich eine Röntgenbesprechung. Dann wurde meistens vor der Stationsvisite noch gemeinsam ein Kaffee getrunken, was sehr entspannt war.

Stationsarbeit ist nicht die spannendste aber nach einiger Zeit durfte ich selbst Patienten übernehmen, wodurch man auch mehr gelernt hat. In der Schweiz muss man keine Zugänge legen oder Blutentnahmen machen, jedoch durfte ich viele arterielle BGAs machen. Die Hauptaufgaben auf Station waren dann organisatorische Dinge, Anordnungen, Untersuchungen anmelden und Berichte schreiben.

Etwa zwei mal in der Woche hat ein Gastroenterologe Endoskopien durchgeführt bei denen man immer dazukommen konnte. Er hatte auch Spaß daran, etwas zu zeigen und zu erklären.

Am besten hat es mir in der Notaufnahme gefallen. Diese wird komplett von den Internisten geführt, sodass man alles sieht und auch versorgt (je nachdem welcher Orthopäde/Chirurg Dienst hatte). Hier werden drei Schichten durch jeweils einen Assistenzarzt abgedeckt. Auch hier durfte ich selbstständig Patienten aufnehmen, untersuchen und versorgen. Ich durfte viel Nähen und man konnte hier gut Erfahrungen in der Anamnese, Untersuchung, Sonographie und EKGs sammeln.

Generell habe ich mich in diesem Team sehr wohl gefühlt. Besonders die Assistenten waren toll und haben sich sehr bemüht mir viel zu zeigen und sie haben mir vieles beigebracht. Ansonsten gab es noch den Chefarzt und 1-2 Oberärzte.

Durch den Personalmangel hat kaum Teaching oder Unterricht stattgefunden. Einmal wöchentlich (wenn es nicht ausfiel) gab es eine Fortbildung für alle durch externe Fachärzte. Intern wurde selten etwas intensiv gezeigt oder gelehrt. Ohne die engagierten Assistenzärzte hätte ich hier nicht so viel mitgenommen. Wenn mal wenig zu tun war, haben sie sich mit mir hingesetzt und Themen durchgesprochen oder Sono geübt.

Die leitenden Ärzte hatten wenig Zeit, besonders wenn jemand im Urlaub war oder ausfiel, worunter besonders die Assistenten litten. Ihnen fehlte oft jemand der sich für sie zuständig fühlte, waren oft allein für Patienten verantwortlich ohne Ansprechpartner und erhielten dadurch auch keine adäquate Lehre/Weiterbildung. Auch die Zahl der Assistenten selbst war teilweise zu gering um arbeitsgesetzkonform die Dienste zu besetzen.

Die Unternehmensstruktur war sehr auf Sparen und Kürzungen ausgelegt, was besonders die Mitarbeiter betraf. Das hat man in allen Bereichen mit Kündigungswellen zu spüren bekommen. Als UHU war ich darin nicht ganz so involviert aber die Situation schien sich schon seit langem hinzuziehen und zuzuspitzen ohne Aussicht auf Verbesserung, sodass alle Assistenzärzte gesammelt gekündigt haben, was ich sehr schade um das Team finde. Vielleicht verbessert sich in Zukunft noch etwas an der Führungsstruktur für das Spital und die Mitarbeiter.

Im Großen und Ganzen jedoch bereue ich meine Zeit in der Schweiz nicht. Doch sollte es ein nächstes mal geben, dann eher an einem größeren Spital.

Bewerbung

Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca 1300 CHF
Gebühren in EUR
Miete ca. 270 CHF/Monat, Anmeldung Gemeinde ca. 150 CHF

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3