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PJ-Bericht: Innere in Marien-Hospital open_in_new (6/2022 bis 10/2022)

Station(en)
Notaufnahme, Innere Medizin
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
comment Kommentar

Das positive zuerst:

Mir wurden endlich vernünftig EKGs erklärt

Die Zeit in der ZNA war lehrreich. Hier konnte man gut die körperliche Untersuchung lernen.

Bis auf einen Oberarzt aus der Kardiologie und zwei Assistenzärztinnen, sind alle sehr freundlich und zeigen einem viel, wenn man nachhakt.

Man kann jederzeit in die Funktionsdiagnostik gehen und sich viel anschauen.

Eine freundliche Oberärztin hatte jeden Donnerstag Unterricht gehalten. Dieser war gut. Sie ging immer auf meine Wünsche ein.

Der Oberarzt der Kardiologie war sehr freundlich, hat einem viel gezeigt und auch gefragt, sodass man was lernen konnte.

Jetzt der Rest:

Auf euer Geld wartet ihr Ewigkeiten und ein Urlaubstag wurde mir geklaut. Man erhält das versprochene PJ-Gehalt erst im darauffolgenden Monat. Bedeutet, dass man erstmal 60 Tage arbeitet und erst nach dem 60. Arbeitstag endlich das Gehalt vom ersten Monat erhält. Zum Glück wurde ich finanziell von meinen Eltern unterstützt. Ich hätte mir noch nicht mal was zu essen kaufen können. Ich hatte diesbezüglich sehr oft Stress mit dem PJ-Büro und der Personalabteilung. Hatte sehr oft nachgehakt, wo denn mein Geld bleibt. Unterm Strich hat sich niemand wirklich für mein Problem interessiert. Würde bestimmt ganz anders aussehen, wenn die Leute aus der Personalabteilung mal nicht ihr Gehalt bekommen. Zu aller Überraschung: Ich habe von der Uni Münster erfahren, dass das Geld schon Wochen vorher an den Klinikverbund KKRN überwiesen wurde. Die Klinik hat wohl wochenlang mein Geld einbehalten. Erst nachdem ich mich mit Münster in Verbindung gebracht hatte und mir seitens der Uni versprochen wurde, dass ich mein Geld erhalten werde, kam dann plötzlich auch vom Klinikverbund mein versprochenes Gehalt. Welch Überraschung!

Auf den Stationen lernt man überhaupt gar nichts. Ich hatte sehr oft noch nicht mal einen PC-Arbeitsplatz oder einen vernünftigen Stuhl, sodass ich stundenlang auf einem Hocker saß und beim Tippen zuschauen durfte. Ich hatte sehr oft nach Arbeit gefragt, jedoch selten welche bekommen. Ich sprach dieses Problem beim Oberarzt an, wurde jedoch immer wieder auf Stationen eingeteilt.

Das Personal auf Station 8 ist das herzlichste und friedvollste der Welt. Schon am ersten Tag wurde ich von einer Pflegerin auf dem Stationsflur angepöbelt, weil ich auf ein „Danke“ der Patientin nur freundlich zurücklächelte und nicht „bitte“ gesagt habe. Sie lief mir dann weiter hinterher und rief mir schlecht nach. Gruselig. Die Krönung dieser Geschichte kam dann 2 Wochen später. Sie beschwerte sich urplötzlich beim zuständigen Oberarzt über mich, ganze zwei Wochen später, obwohl in der Zwischenzeit absolut nichts mehr passiert ist. Dieser stellte mich zur Rede und sprach mich über mein „Fehlverhalten“ an. Er schenkte vorerst blind der Pflegerin Glauben, bis ich ihm meine Version der Geschichte erzählte.

Die Assistenzärzte, bis auf zwei Ausnahmen, sind alle sehr freundlich. Doch leider ist die Abteilung personell so unterbesetzt und die Assistenzärzte so überfordert mit der Arbeit, sodass sehr selten Zeit bleibt einem was zu erklären. Eine Assistenzärztin hatte sich trotz der sehr hohen Arbeitsbelastung sehr oft bemüht mir was zu zeigen. Dies rechne ich ihr bis heute hoch an!

Traurig, aber im gesamten Tertial hat sich nur eine Assistenzärztin für meine Hilfe in der ZNA bedankt, obwohl ich dort sehr selbstständig arbeiten konnte und den Ärzten viel Arbeit abgenommen habe.

Das Beste kam dann noch zum Schluss zu meiner Tertialbescheinigung: Statt den erlaubten 20 Fehltagen waren nur 19 eingetragen. Ich hatte einen Feiertag vergessen und sprach die zuständige Ärztin für PJler (Anästhesie Büro) darauf an. Keine Antwort auf E-Mails. Auf den Anruf reagierte sie genervt und meinte, dass sie dies nicht mehr ändern könne.

Der Chefarzt der Inneren bemühte sich sehr dafür, dass ich nicht einen Tag extra erscheinen musste. Er setzte sich dann persönlich mit der Ärztin aus dem PJ-Büro zusammen. Leider meinte er, dass sie ihm gegenüber auch sehr unfreundlich gewesen sei. Unterm Strich, wurde mir ein ganzer Tag geklaut. Statt meinen erlaubten 20 Fehltagen, durfte ich nur 19 nehmen, sodass mein letzter Tag in diesem Haus dann mein vorletzter wurde.

Mein PJ-Gehalt für die Urlaubstage ist bis heute nicht gekommen. Keine Antwort seitens des PJ-Büros oder der Personalabteilung. Ich werde diese Klinikverbund sowohl als Arzt als auch als Patient für den Rest meines Lebens meiden. Überlegt es euch gut, ob ihr hier wirklich euer PJ machen wollt.

Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
EKGs
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
Versprochen waren 450€/Monat, leider unregelmäßig gekommen

grade Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
4
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4