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PJ-Bericht: Gynäkologie in Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke open_in_new (9/2022 bis 12/2022)

Station(en)
Kreißsaal, Station, Wöchnerinnen
Einsatzbereiche
Station, OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Witten/Herdecke
comment Kommentar

Ich habe lange überlegt in welchem Krankenhaus ich mein Wahltertial absolvieren möchte und bin rückblickend froh, mich für die Gyn im GKH entschieden zu haben.

Zunächst zum Ablauf: An meinem ersten Tag bin ich zur Frühbesprechung erschienen. Zunächst wurden mir die verschiedenen Abteilungen gezeigt und es gab eine Rundführung durchs gesamte Haus.

Dann wurde ich für die ersten 2 Monate auf der Station und im OP eingeteilt. Auf der Station liegen viele onkologische Patientinnen, aber auch allgemeine gynäkologische Fälle. Nach ca. zwei Wochen konnte ich eigene Patientinnen betreuen und mich komplett selbstständig um die Abläufe kümmern. Selbstverständlich wurde meine Arbeit supervidiert durch die Stationsärzt*innen und Oberarzt*innen und man konnte sich jederzeit bei aufkommenden Fragen rückversichern. Durch dieses Konzept konnte ich zum Beispiel onkologische Patientinnen vom Zeitpunkt der Aufnahme, über die Operation bis hin zur Vorstellung in der Interdisziplinären Tumorkonferenz und Entlassung begleiten. Der Lerngewinn ist durch das selbstständige Handeln enorm! Für die Eingriffe der selbst betreuten Patientinnen war man dann auch fest im OP eingeplant. Die einzelnen Kolleg*innen im OP sind super nett und (außer unter Zeitdruck) immer bereit einem Dinge zu erklären oder selbst machen zu lassen. Dadurch konnte ich (außer im Bereich der Mammachirurgie) auch weiter an meinen Nahtskills arbeiten!

Dazu sei erwähnt, dass auch das pflegerische Personals, sowohl auf Station als auch im OP einfach super nett ist! Man hat nirgendwo das Gefühl, der unsichtbare oder nervige PJ-ler zu sein :)

Es folgten zwei weitere Monate im Kreißsaal, auf der Wöchnerinnenstation und in der Ambulanz. Die Lernkruve in dieser Zeit war weiterhin steil! Zunächst konnte ich Hebammen begleiten und ein Gespür und Gefühl für die Abläufe im Kreißsaal bekommen. Auch konnte ich regelmäßig bei Kaiserschnitten assistieren. Handelt es sich um eine unproblematische Geburt, geht es im Kreißsaal vor allem um einen möglichst ungestörten, natürlichen und harmonischen Ablauf der Geburt, sodass immer auf eine ruhige Stimmung geachtet wird. Nach dem man einige Abschlussuntersuchungen gesehen hat, darf man auch auf der Wöchnerinnenstation diese selbstständig und unter Supervision durchführen.

In der Ambulanz konnte ich viele Untersuchungsskills erlangen und ausbauen. Mit erfahrenen Assistent*innen oder Oberarzt*innen habe ich zunächst die Gespräche verfolgt und im Verlauf dann auch selber führen dürfen. So konnten sie Kolleg*innen immer Dinge ergänzen oder das Gespräch übernehmen falls komplexere Themen besprochen werden mussten. Nach dem Gespräch konnte ich die Patientinnen mit ihrem Einverständnis "vor" untersuchen. Das heißt, ich habe die Leopoldschen Handgriffe angewendet und meine palpatorische Lagebestimmung danach sonographisch im Rahmen der Fetometrie kontrolliert. Durch die regelmäßige Anwendung konnte man so schnell Fortschritte erzielen. Spekulumuntersuchungen konnte ich unter Anleitung ebenfalls durchführen.

Der praktische Lerngewinn war enorm!

Fazit

Ab Tag 1 war ich vom menschlichen, freundlichen und aufmerksamen Umgang der Mitarbeiter*innen im Team begeistert. Man begegnet in dieser Abteilung seinen Patientinnen und Kolleg*innen auf Augenhöhe, egal ob PJ-ler, Ärzte, Hebammen etc. Ich habe mich während der gesamten Zeit wie ein vollwertiges Mitglied des Teams empfunden. Die Lernkurve war durch die vielen Möglichkeiten selber praktisch tätig zu werden extrem steil.

Definitiv kann ich ein PJ Tertial in der Gynäkologie im GKH empfehlen. Wer fit werden will für die Zeit nach dem Studium und dabei eine menschliche Atmosphäre sucht, ist hier genau richtig!

Bewerbung

Ich habe mich ein Jahr im Voraus direkt beim Sekretariat der Abteilung mit Anschreiben und Lebenslauf beworben.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Punktionen
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei/billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1