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PJ-Bericht: Innere in AMEOS Spital Einsiedeln open_in_new (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
Allgemeine Innere Medizin
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hamburg
comment Kommentar

Wer die Grundlagen der Inneren in einem sehr wertschätzenden und entspannten Arbeitsumfeld kennenlernen will, dem kann ich Einsiedeln wärmstens empfehlen!

Ich hatte großen Spaß sowohl im als auch außerhalb des Spitals und habe die Zeit definitiv genossen.

Der Chef ist super bemüht um UAs und biete am Ende auch gerne einen Vertrag als Assi an wenn man sich bewehrt hat. Gehalt CHF 1500 abzüglich ca. 100 AHV/Quellsteuer und 400 für ein Zimmer im Wohnheim direkt nebenan. Mit den restlichen 1000 kommt man gut durch. 2 Urlaubstage pro Monat. Mitarbeit im Notfall und auf Station.

Spital/Team: Typisches Schweizer Haus der Grundversorgung mit 90 Betten (für schweizer Verhältnisse tatsächlich mittelgroß) mit Innere, Chirurgie, Orthopäde, Gyn. Ärztehaus mit weiteren Fachrichtungen angegliedert. Weitere konsilarische Dienste über das USZ und das Triemli, dann per Mail. Der große Vorteil ist, das die Innere den Notfall und die IMCU führt und sogar bei den stationären chirurgischen Patientin mit drüberschaut. Dadurch ist das Spektrum sehr breit und man sieht auch mal Kinder und Schwangere auf dem Notfall. Auch die chirurgischen Patienten schaut man sich erstmal an und holt dann die Chirurgen hinzu. Hoch komplexe Fälle dafür natürlich kaum. Aus meiner Sicht für Studenten optimal um die grundlegenden internistischen Krankheitsbilder kennenzulernen und auch als entspannter Einstieg in die Innere für ein bis zwei Jahre nicht schlecht. Im OP helfen oder Rettungsdienst mitfahren ist auch möglich, sowie Hospitation beim Kinderarzt.

Insbesondere der Chef und die leitende Ärztin sind sehr um Lehre bemüht und machen ausgezeichnetes Teaching. Beide sind Sono-Tutoren und man kann wirklich viel von ihnen lernen (besonders eFast und Lungensono, etwas weniger aber trotzdem auch Abdomensono und Gefäßsono). Funktion und Endoskopie im Haus. Herzkatheter ausgelagert in die Cardiance in Pfäffikon SZ, kann man aber mitfahren und sich anschauen. Auf Station übernimmt man 2-6 eigene Patienten je nach Können und Auslastung. Den Notfall durfte ich zwischenzeitlich alleine übernehmen mit niederschwelligem Hinzuziehen der Kaderärztin. Das Team ist klein und familiär: 4 Kaderärzte (OÄ), 8 Assistenten. Es gibt drei Stationen im Haus die alle gemischt sind. IMCU mit 6 Betten. Es wird sich von der Reinigungskraft bis zum Spitaldirektor gedutzt. Das Essen in der Kantine kostet zwischen 5 und 10 CHF je nach Menge und ist hervorragen. 9 Uhr Kaffeepause (Znüni) und Mittagessen sind Pflicht. Terrasse mit Blick auf Einsiedeln und Berge. Arbeitszeit offiziell 7:30 bis 18:00 (50-Stunden-Vertrag). Die braucht man im Notfall auch durchaus mal. Ansonsten kann man aber in der Regel um 16 Uhr gehen. Das Wohnheim ist in Ordnung. Schon etwas älter aber ordentlich mit großzügigen Zimmern, Gemeinschaftseinrichtungen und Dachterasse. Skikeller und Garage auch Vorhanden. Es gibt zwei Stellen für UAs in der Inneren und eine in der Chirurgie. Es wohnt auch der ein oder andere AA im Wohnheim aber das soziale Angebot nach Feierabend ist nicht riesig. Am besten man kommt zu zweit. Wir hatten am Ende eine nette Truppe aus UAs, Assistenten und Pflege mit denen wir öfter etwas unternommen haben.

Einsiedeln: 20.000 Einwohner, ca. 50 Min. von Zürich mit dem Zug. Die Schweizer würde es ein "Städtli" nennen. Relativ bekannt durch das große und wirklich sehr schöne Kloster, den Weihnachtsmarkt, Fasnacht und Langlaufen. Dadurch auch relativ viel Infrastruktur (Hotels, Bars, Restaurants etc.). Wandern, Mountainbiking, Schwimmen im Sihlsee, Paragliden alles von der Haustür aus möglich. Nächstes Skigebiet 20 Minuten mit dem Auto (Hoch Ybrig) oder 30 Minuten mit dem Bus. Auto ist kein Muss aber ein Vorteil wenn man flexibel sein will. Wir waren viel Skifahren und in Zürich. Luzern ist auch ein ca. einer Stunde zu erreichen. Ich weiß nicht wer sich das mit der schweizer Deutschenfeindlichkeit ausgedacht hat aber mir waren die Leute innerhalb und außerhalb des Spital stets sehr freundlich und offen zugewandt.

Insgesamt also eine sehr positive, lehrreiche Erfahrung in einem schönen schweizer Städtchen am Rande der Alpen :)

P.S. Wer das Spital googelt wird eine Schlagzeilen von Mitte 2022 finden, als alle 8 Assistenten gleichzeitig gekündigt haben. Es gab daraufhin einen Wechsel des Chefs und weiterer Kaderärzte, sodass nun komplett andere Verhältnisse herrschen und man sich diesbezüglich keine Sorgen machen muss. Ich war unmittelbar nach dem Wechsel da und bin froh, dass ich das Risiko eingegangen bin.

Bewerbung

Am besten direkt an den Chef unter: rene.knollmann@einsiedeln.ameos.ch. Da das Spital nicht so bekannt ist, kann man es gut auch kurzfristig probieren und muss sich nicht an die 1-2 Jahre Vorlaufzeit, die in Zürich Standart sind halten!

Unterricht
2x / Woche
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
EKGs
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1500

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1