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PJ-Bericht: Innere in Klinikum Bad Bramstedt (5/2023 bis 7/2023)
- Station(en)
- Rheumatologie (G1)
- Einsatzbereiche
- Diagnostik, Station
- Heimatuni
- Luebeck
Ich habe ein halbes Tertial auf der Station G1 (Rheumatologie) des Klinikums Bad Bramstedt verbracht. Das Tertial war spannend, lehrreich und abwechslungsreich. Das Fach Rheumatologie finde ich durch die unterschiedlichen Krankheitsbilder, bei denen die Patienten immer ganzheitlich betrachtet werden und viele verschiedene Informationen zusammengesetzt werden müssen, sowie die große Spannbreite an verschiedenen Patienten/Patientinnen jeden Alters, besonders spannend. In diesem Tertial konnte ich zusätzlich alle Aufgaben, die im Stationsalltag anfallen, die Behandlung der Patienten/Patientinnen von Beginn bis Ende, sowie verschiedene Aspekte der Diagnostik kennenlernen. Das ärztliche und pflegerische Team ist unwahrscheinlich nett, es herrscht immer, auch in stressigen Situationen, ein gutes Arbeitsklima und es gibt flache Hierarchien mit Wertschätzung für alle. Ich wurde jederzeit gut betreut und konnte immer Fragen stellen. Da ich die einzige PJlerin war, gab es keinen PJ-Unterricht im klassischen Sinne, ich hatte allerdings sozusagen Einzelunterricht mit den Oberärzten und Oberärztinnen zu den verschiedenen Fällen. Hierbei ging es nicht ausschließlich um Rheumatologie, sondern auch um verschiedenste internistische Themen. Die Ärztinnen und Ärzte haben sich ausgesprochen viel Zeit genommen, um mir Dinge zu erklären. Da alle Aufnahmen ein EKG und eine Lungenfunktionsuntersuchung bekommen, hatte ich die Möglichkeit, in der Auswertung dieser Untersuchungen eine Routine zu gewinnen und auch gelegentlich Pathologien zu sehen. Jeden Tag findet zusätzlich verschiedene sonographische Diagnostik (Arthrosonographie, Abdomensonographie, Echokardiographie etc.) statt, bei der jederzeit teilgenommen und selbst probiert werden kann. Auch hier wird ausführlich nebenbei erklärt. Auch verschiedene Punktionen werden durchgeführt, eine Gelenkpunktion konnte ich unter Aufsicht und guter Erklärung selbstständig durchführen.
Meinen Tagesablauf konnte ich mir selbst strukturieren. Er bestand darin, morgens zunächst mit einer Ärztin/ einem Arzt auf Visite zu gehen. Zeitweise konnte ich die Visite unter Aufsicht selbst durchführen. Dann habe ich ein oder zwei Aufnahmen begonnen. Hierzu habe ich zuerst mitgebrachte Vorbefunde gesichtet, dann den Arztbrief angelegt, die Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt, sowie dokumentiert. Ich habe dann den Fall mit einem Stationsarzt/-ärztin durchgesprochen und wir haben gemeinsam überlegt, welche Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Bei der Mittagsbesprechung habe ich die Neuaufnahmen, die ich aufgenommen habe, vorgestellt. Nachmittags fand dann eine oberärztliche Zugangsvisite statt und es war Zeit, die Arztbriefe zu bearbeiten. Ich hatte ein eigenes Telefon, sodass ich jederzeit Fragen stellen und auch jederzeit erreicht werden konnte, wenn es Wichtiges oder Spannendes gab. Ich habe regelmäßig Arztbriefe schreiben können und dafür Feedback bekommen. Der Arbeitstag geht regulär von 8:00 bis 16:30, es sind jedoch auch Absprachen mit den Oberärzten/Oberärztinnen möglich, wenn beispielsweise mal ein Termin besteht. Mittwochs gibt es eine Röntgen-Besprechung einiger komplexerer Patienten/Patientinnen. Donnerstags nachmittags sowie Freitags morgens findet jeweils eine Fortbildung für alle statt.
Beim Mittagessen sind immer einige Ärzte/Ärztinnen dabei. Das Essen ist kostenlos und lecker. Es gibt jeden Tag ein vegetarisches Gericht, ein-zwei Fleischgerichte und manchmal ein Fischgericht, sowie jeden Tag die Möglichkeit, einen Salat zu wählen.
Die einzige Schwierigkeit ist die Anfahrt. Aus Lübeck dauert die Anreise mit dem Bus sehr lange, sodass es ratsam ist, mit dem Auto zu fahren. Aus Hamburg gibt es durch die Ärztinnen und Ärzte Fahrgemeinschaften, bei denen eine Mitfahrt möglich ist. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Zimmer am Klinikum zu erhalten, was ich allerdings nicht genutzt habe.
Alles in allem würde ich ein PJ-Tertial jedem und jeder wärmstens empfehlen. Ich habe einen guten Einblick darüber bekommen, was im Stationsalltag bei Betreuung von Patientinnen und Patienten auf mich zu kommt. Ich habe nicht nur viel über rheumatologische Krankheitsbilder gelernt, sondern auch Erfahrungen in anderen internistischen Fachrichtungen sammeln können. Ich bin jeden Tag gerne ins Klinikum gegangen und wurde freundlich, wertschätzend und unterstützend behandelt. Auch wenn die Fahrt länger dauert (aus Hamburg oder näherer Umgebung ist es allerdings sicher angenehmer, zu fahren), sollte man sich nicht abschrecken lassen und sich die Möglichkeit nicht entgehen lassen, in der Rheumatologie des Klinikums Bad Bramstedt einen Teil des PJs zu absolvieren!
Bewerbung über PJ-Portal, Sonderregelung über die PJ-Koordinatorin (nur ein halbes Tertial)
- Unterricht
- 3 x / Woche
- Inhalte
- Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
EKG
Patientenvorstellung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
EKGs
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 16:00 bis 17:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei/billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- 420