Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.
62.624 Berichte von PJ-Tertialen und Famulaturen weltweit. Für ein besseres Medizinstudium. Kostenlos und unabhängig.
Famulatur-Bericht: Gynäkologie in The Afilliated Hospital - Southwest Medical University (8/2024 bis 9/2024)
- Station(en)
- Gynäkologie
- Einsatzbereiche
- OP, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Ich kann jedem, der Lust auf eine Famulatur im Herzen Chinas hat, die gynäkologische Abteilung im Uniklinikum in Luzhou wärmstens empfehlen! Zusammen mit meinem Freund war ich vier Wochen dort und wir waren absolut begeistert.
Unterkunft und Anreise
Wir haben für 20 Euro pro Nacht pro Person im Holiday Inn gewohnt, das vom Standard absolut einem vier- bis fünf-Sterne-Hotel in Europa entsprach. Ein großzügiges Frühstück mit europäischen Optionen war im Preis inbegriffen, und es gab ein kleines, aber ausreichend ausgestattetes Fitnessstudio. Von dort waren es nur fünf Minuten mit dem Auto zum Krankenhaus, was etwa 1 Euro mit DiDi (einem Fahrdienst) kostete.
Das Team und die Kommunikation
Der Chefarzt war Chinese, sprach aber aufgrund vieler Aufenthalte in Deutschland und beruflichem Austausch fließend Deutsch. Der Klinikdirektor, der während unseres Aufenthalts dort arbeitete, war Deutscher, daher wurden alle Konferenzen(morgens und nach mittags, sowie die Tumorkonferenzen), an denen er teilnahm, auf Englisch gehalten. Die meisten Oberärzte sprachen ebenfalls gutes Englisch, und die derzeitige Chef-Residentin war sogar auf Muttersprachler-Niveau, was in China eher selten ist.
Arbeitsalltag und Lernmöglichkeiten
Nach der Frühbesprechung um acht konnten wir auswählen, ob wir auf der Station, in der ambulanten Sprechstunde oder im OP sein wollten. Es gab immer einen Ansprechpartner, der sich freute, uns alles zu zeigen und zu erklären. Im OP gab es kostenloses Mittagessen, und wenn wir in der Ambulanz oder auf der Station waren, konnten wir in der Mittagspause ins Hotel fahren und dort essen.
Eine besondere Anekdote, die mir in Erinnerung bleibt, war mein erster Tag. Ich wusste nicht, dass ich ins Hotel fahren kann, um dort zu essen. Um mich nicht alleine im Krankenhaus zu lassen, hat die Oberärztin, die mich an diesem Tag unter ihre Fittiche genommen hat, mich mit zu sich nach Hause genommen. Dort haben wir gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Sohn gegessen. Im Anschluss haben wir mit ihrem Sohn Englisch geübt und sogar gemeinsam einen Mittagsschlaf gehalten, wobei sie mich liebevoll zugedeckt hat. Diese herzliche Geste hat mir sofort das Gefühl gegeben, willkommen zu sein.
Da die Famulatur eher observatorisch war und die Patienten in China oft selbst zahlen müssen, haben wir deutlich mehr zugeschaut, als selbst aktiv zu lernen. Dennoch haben wir durch die Bereitschaft des Chefarztes, sein Wissen und seine Erfahrungen weiterzugeben, enorm viel theoretisches Wissen gewonnen. Es war wie täglicher Privatunterricht, wo ich mich durch seine entspannte und freundliche Art stets getraut habe jede mögliche Frage zu stellen und somit die beste Lernatmosphäre herrschte, die ich in meiner gesamten Zeit in deutschen, sowie Krankenhäusern im Ausland, je erlebt hab.
Kulturelle Einblicke und Kulinarisches
Nach der Arbeit sind wir mehrmals mit dem Team essen gegangen. So erhielten wir einen intensiven Einblick in die Kultur und hatten die Möglichkeit, unglaublich leckeres Essen zu probieren, das sich stark von der chinesischen Küche in Deutschland unterscheidet.
Freizeit und Ausflüge
Am Wochenende haben wir verschiedene Ausflüge in der Region unternommen, sind gewandert und haben Tempel in der Umgebung besucht. Nach unserer Zeit in Luzhou reisten wir noch nach Shanghai und Peking. Shanghai hat uns umgehauen – eine der tollsten Städte, die wir je besucht haben. Sie ist sauber, leicht zu erkunden und nicht überlaufen. In Peking lohnt sich ein Ausflug zur Chinesischen Mauer, aber die Stadt selbst hat uns im Vergleich zu Shanghai weniger gefallen.
Fazit
Insgesamt war meine Famulatur in Luzhou eine einmalige Erfahrung, die nicht nur meine medizinischen Kenntnisse erweitert hat, sondern auch mein Verständnis für eine faszinierende Kultur vertieft hat. Ich kann jedem empfehlen, eine ähnliche Erfahrung zu machen!
Am besten den deutschen Direktor direkt kontaktieren- der, der dort war, als wir die Famulatur gemacht haben, hat aufgehört, wurde jedoch durch einen anderen deutschen Arzt ersetzt.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Inhalte
- Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Röntgenbesprechung
Poliklinik
Praktische Massnahmen unter Aufsicht
Patienten untersuchen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Essen frei/billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt