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PJ-Bericht: Unfallchirurgie in Vivantes Klinikum Spandau (2/2009 bis 4/2009)
- Station(en)
- 22
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Notaufnahme
- Heimatuni
- Berlin
Die Unfallchirurgie war der erste Teil meines ersten PJ-Tertials und dementsprechend aufgeregt und ohne zu wissen, was einen erwartet, ging es los.
Das chirurgische Tertial ist in zweimal 8 Wochen gegliedert, wobei die Studenten sich aufteilen und entscheiden können, wo sie anfangen.
In der Unfallchirurgie startet der Tag 7:45 und es geht zuerst zur Röntgenbesprechung, die zwar sehr schnell geht, aber man gewöhnt sich an die Bilder und nimmt trotzdem etwas mit - und mit der Zeit erkennt man immer mehr. Ich war gleich am Anfang 3 Wochen in der Rettungsstelle - den Studenten ist es aber freigestellt, ob sie dahin rotieren. In der Rettungsstelle kann man ziemlich schnell Patienten untersuchen, sie vorstellen, die Diagnostik und Therapie besprechen. Die prästationären Patienten untersucht man und klärt sie auf. Die meisten Kollegen sind engagiert und wollen einem etwas zeigen, allerdings merkt man auch einigen an, dass sie keine Lust auf PJler haben. Dann macht man den ganzen Tag Hilfsarbeiten, holt den Patienten Getränke oder trägt Zettel durch die Gegend. Dabei hat das Haus nicht regelmäßig PJ-Studenten und bei dem anfallenden Pensum können sie für die Studenten dankbar sein. Ein Pluspunkt an der Rettungsstelle ist, dass man regelmäßig dazukommt, Platzwunden zu versorgen oder auch mal ein Gelenk zu punktieren. Der Kontakt zur Pflege ist eher distanziert und man fühlt sich manchmal nicht beachtet oder nicht willkommen.
Auf der Station ist das aber anders. Dort ist man vom ersten Tag integriert und die Stimmung ist gut. Nach der Röntgenbesprechung schreibt man Arztbriefe - ganz ungezwungen - und die Kollegen freuen sich über jede Unterstützung. Danach geht man zur Visite und hat die Möglichkeit Fragen zu stellen und auch ab und zu mal ein Zimmer selbst zu visitieren. Im Anschluss geht man in den OP oder macht die Verbandswechsel. Die dauern etwas länger und man zieht Drainagen und nimmt anfallendes Blut ab. Im OP ist das Spektrum doch recht eingegrenzt - Knie-TEP, Hüft-TEP, Arthroskopien, Radius- und Sprunggelenk-OPS. Seltenere Eingriffe sieht man höchstselten. Es ist abhängig vom Operateur, ob und wie viel man machen darf - vom reinen Haken halten, bis zu Intrakutannähten, von einer lehrreichen OP bis zu schweigendem Rumstehen ist alles möglich. An einigen Tagen jagt eine Hüft-TEP, bei der man auf der anderen Tischseite steht, nix sieht und das Bein halten muss, die nächste...Es kommt darauf an, möglichst schnell herauszufinden, mit welchem Oberarzt (dort operieren fast nur Oberärzte) man gut auskommt. In der Handchirurgie aber kann man viel lernen und auch einiges machen. Da man häufig und ausgiebig im OP eingeteilt ist, muss man seine Fortbildung, die sich auf 1 Stunde EKG-Kurs pro Woche beschränkte, durchsetzen. Wir haben dazu noch eine Radiologiefortbildung alle 2 Wochen erkämpft. Inhaltlich waren die Fortbildungen sehr gut.
Besonders positiv ist, dass der Chefarzt das Mittagessen für die Studenten bezahlt und zu den Studenten höflich und korrekt ist. So ist es auch möglich, Studientage zu sammeln. Auch erlaubt er, dass man am Ende 1-2 kleine OPs selber macht - Materialentfernung z.B.
Die Mehrzahl der ärztlichen Kollegen ist freundlich und engagiert - einige aber verkörpern den typischen Unfallchirurgen und da sollte man drüber hinweg gehen.
Für den chirurgischen PJ-Teil kann ich das Haus empfehlen, zumal man auf die Rettungsstelle verzichten kann.
Über den Wahlbogen der Charite.
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Bildgebung
EKG - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche frei
- Tätigkeiten
- Essen frei/billiger