Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Es wurde schon viel über sehr unterschiedlich empfundene Chirurgie-Tertiale in diesem Spital geschrieben. Ich möchte mich daher auf zwei Punkte beschränken:

1.) Mit welchen Erwartungen kannst du dich bewerben?

Du musst dir darüber im Klaren sein, dass du von diesem Spital eingestellt wirst, um dort zu arbeiten. Im Gegensatz zu Deutschland wirst du für die Arbeit, die du leistest, adäquat bezahlt. Wenn du das akzeptierst, bewirb dich, und du wirst eine gute Zeit in der Chirurgie in Liestal haben.

In Deutschland musste jahrelang um ein Stipendium, mit dem man nicht einmal seine Unterkunft bezahlen kann, kostenloses Mittagessen oder ähnliche Almosen für PJler gekämpft werden, die ja eigentlich gar keine geldwerte Arbeit leisten, sondern durch das exzellente Teaching, das sie von morgens bis abends bekommen, den Ärzten nur zusätzliche Arbeit machen. Da finde ich das Modell der Schweizer wesentlich ehrlicher und fairer. Du nicht?

2. ) Besteht das Team in der Chirurgie im Kantonsspital Liestal wirklich – wie man nach der Lektüre einiger Kommentare meinen könnte – überwiegend aus Unmenschen?

Darauf möchte ich mit einer kleinen Geschichte antworten:

Ein alter Mann saß vor den Toren einer Stadt. Alle Menschen, die in die Stadt gingen, kamen an ihm vorbei. Ein Fremder blieb stehen und fragte den alten Mann: „Du kannst mir sicher sagen, wie die Menschen in dieser Stadt sind?“ Der Alte sah ihn freundlich an: „Wie waren sie dort, wo du zuletzt warst?“ „Freundlich, hilfsbereit und großzügig. Sehr angenehme Menschen.“, antwortete der Fremde. „Genau so sind sie in dieser Stadt!“ Das freute den Fremden und mit einem Lächeln ging er durch das Tor. Später kam ein anderer Fremder zu dem alten Mann. „Sag mir, wie sind die Menschen in dieser Stadt?“ Der Alte fragte auch ihn: „Wie waren sie dort, wo du zuletzt warst?“ „Furchtbar! Unfreundlich und arrogant.“ Der alte Mann antwortete: „Ich fürchte, so sind sie auch in dieser Stadt!“ (Verfasser unbekannt)