Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

62.624 Berichte von PJ-Tertialen und Famulaturen weltweit. Für ein besseres Medizinstudium. Kostenlos und unabhängig.

PJ-Bericht: Unfallchirurgie in Klinikum Coburg open_in_new (3/2010 bis 4/2010)

Station(en)
Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Wuerzburg
comment Kommentar

Vor Tertialantritt hatte ich mir hier bei pjranking die Bewertungen für Unfallchirurgie Coburg angesehen - es gab zwei Stück mit 3.87 und 3.53. Tja, das waren leider keine Einzelschicksale, sondern es ist dort wirklich so.

Wenn man Coburg wählt / man Coburg zugelost bekommt und in der Chirurgie landet, kommen 8 Wochen Unfallchirurgie und 8 Wochen Allgemeinchirurgie auf einen zu.

- Arbeitsbeginn chirugentypisch 6.30

- Blutabnahmen ca 10 pro Tag, also moderat

- Frühbesprechung 7.30 (alle Röntgenbilder der letzten 24 h, sehr einschläfernd). Dazu meist das erste Gemotze, Gemaule und Geschimpfe im Team / vom Chef.

- OP-Start 8.15.

- 2 OP-Säale, es steht im ständig aktualisierten elektronischen OP-Plan entsprechend dabei, wenn PJ-Stundent gewünscht ist. Zudem gibt es ein PJ-Telefon. Dadurch freie Organisation unter den PJ-Studenten, wer was wann macht und wer Pause hat.

- Keine Patientenaufnahmen / keine Stationsarbeit nötig / möglich / erwünscht

- Indikationsbesprechung 16.00 (muss man vorbereiten, nicht viel Aufwand, aber immer wieder ne Chance für erneutes Geschimpfe)

Positiv:

- Organisation seitens des Klinikums sehr gut, man bekommt vorher per Post alle relevanten Infos zugesendet und auch vor Ort klappt bez der Verwaltung alles reibungsfrei

- freie Unterkunft im Wohnheim, qualitativ ok, alles wesentliche ist drin. Kein vorinstallierter Internetanschluss

- Aufwandsentschädigung (in der Chirurgie als Schmerzensgeld zu betrachten)

- das Städtchen ist ganz nett

- die Kaffeepreise sind subventioniert (30 cent pro Espresso)

- das PJ-Telefon hat ne weite Reichweite (bis ins Wohnheim auf den Balkon)

- Dienst mitmachen (= an nem Wochentag länger bis 24.00 dableiben), wo man wenn man Glück hat was lernt, das Abendessen in der Kantine ist besser als das Mittagessen und man bekommt als Ausgleich einen Tag frei (1-2 Wochen rausarbeiten!!)

Negativ:

- indiskutabler Chef, nur am Maulen, Schimpfen, Beschimpfen und Kritisieren

- schlechte Stimmung auch unter den Ärzten, einige wenige Assistenzärzte ausgenommen

- genau 3 Jobs für PJler: morgens Blut abnehmen, im OP verheizt werden, Maul halten

- es wird (auch auf Nachfrage hin) nichts erklärt

- viele OPs, anstrengend, keinerlei Lerneffekt, uninteressant

- mit diesen Röntgenschürzen schwitzt man im OP noch mehr als normal

- PJler mit ganz schlechtem Ansehen (keiner macht sich Mühe, die Namen zu merken, nur Angemaule)

- keinen einzigen Patienten untersucht

- nie auf Visite gewesen

- auf Station und im OP ist die Schreckschraubendichte hoch, da muss man drüber stehen

Fazit: Mir war vorher klar, dass Chirurgie nicht mein Ding ist. Die Zustände in Coburg sind jedoch absolut indiskutabel. Ich hab das Beste draus gemacht und die Stunden gezählt, mich mit meinen Kollegen über die Zustände aufgeregt, mich vor der Arbeit soweit möglich gedrückt und wenn ich nicht in den OP musste in der Kafeteria gesessen und Zeitung gelesen. Habs überlebt!

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
332

grade Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5