Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Meine Motivation das Chirurgie-Tertial in Malta zu machen, war vor allem möglichst wenig im OP zu sein und das hat auch wunderbar funktioniert.

Insgesamt würde ich das Tertial auch wirklich nur Leuten empfehlen, die nicht besonders viel Interesse an dem gewählten Fach haben. Da das Studium in Malta viel theoretischer ist als bei uns, dürfen Studenten dort im Normalfall eigentlich nur wenig bis gar nichts praktisches machen. Oft stand man bei den Operationen auch tatsächlich nur dabei. Man wird am Anfang einer "Firm" zugeteilt, die jeweils aus einem Consultant, Trainees und meistens zwei House Officers besteht. Jeden Tag gibt es morgens eine kurze Visite (wo man meistens nur 2-3 Patienten sieht) und anschließend steht täglich was anderes auf dem Programm. Das heißt ein Tag OP, ein Tag Outpatients, ein Tag Endoskopien etc. Oft gibt es auch Tage an denen nur eine kurze Visite stattfindet, danach geht das Team zusammen Kaffee trinken und danach kann man direkt schon wieder gehen. Man muss sich auch darüber im klaren sein, dass wirklich viel Maltesisch gesprochen wird und man immer wieder nach einer Übersetzung fragen muss, was auf Dauer ein bisschen anstrengend sein kann. Ich fand es dadurch teilweise auch nicht ganz einfach mich ins Team zu integrieren und bei Outpatients sitzt man teilweise stundenlang daneben und versteht kein Wort.

Ich war auch leider im Winter bzw. Anfang Frühling dort, was natürlich besser war als jeder deutsche Winter, allerdings ist es in den Häusern oft dunkel, kalt und es gibt nicht immer eine Heizung. Ab Mitte Februar war es dann aber schon sehr warm und sonnig und man konnte die viele Freizeit wirklich gut nutzen.

Insgesamt bin ich etwas zwiegespalten was mein Fazit angeht, aber dadurch dass ich damit um die Chirurgie halbwegs herumgekommen bin, würde ich es wahrscheinlich wieder machen ;)