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PJ-Bericht: Innere in Klinikum Ingolstadt open_in_new (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Gastroenterologie, Notaufnahme, Nephrologie, Pneumologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
comment Kommentar

Ich habe mich für das Klinikum Ingolstadt entschieden, weil ich ein breites Spektrum an internistischen Krankheitsbildern sehen wollte und gleichzeitig aber für mein erstes Tertial nicht einer von vielen PJlern (wie an einer Uniklinik) sein wollte. Außerdem haben mich die vielen guten Rezensionen überzeugt. Vorab bekommt man alle wichtigen Infos von der PJ-Beauftragten zugeschickt. Wichtig ist, dass es zusätzlich zur Aufwandsentschädigung einen Wohnzuschuss gibt, außerdem kostenlose Parkplätze, falls man mit dem Auto da ist. Als PJler stempelt man und hat keinen genauen Einblick in seine Arbeitszeiten, kann jedoch jederzeit bei der PJ-Beauftragten nachfragen und Überstunden gesammelt frei nehmen.

Am ersten Tag wurde erstmal Organisatorisches geklärt und es gab eine kleine Einführungsveranstaltung. Danach wurde ich zum Chefarztsekretariat gebracht, um dort meine erste Station zu erfahren. Auch im weiteren Verlauf darf man frei wählen, wohin man rotieren möchte und klärt das im Vorfeld immer mit dem jeweiligen Sekretariat der entsprechenden Klinik. Man bekommt einen eigenen Klinik Zugang, allerdings ist man immer nur für den entsprechenden Fachbereich freigeschaltet, in welchem man gerade eingeteilt ist. Daher empfiehlt es sich, wenn man wechselt, das auch zeitnah an die IT weiterzuleiten. Es gibt auch einen Plan für den PJ Unterricht, leider ist dieser meistens Freitag Nachmittags und ist während meiner Zeit dort sehr oft ausgefallen. Wenn er stattgefunden hat, dann in ganz unterschiedlicher Qualität, hier hätte ich mir definitiv eine regelmäßig stattfindende Lehre gewünscht.

Zuerst war ich für 8 Wochen auf der Gastro. Hier wurde ich sehr lange von einem sehr netten Assistenzarzt betreut, der mir immer viel erklärt hat und von dem ich nicht nur fachlich einiges gelernt habe, sondern auch menschlich und organisatorisch. Sowohl die Pflege als auch das gesamte Ärzteteam dort ist wirklich nett, ich habe mich immer respektiert gefühlt und konnte jederzeit alles fragen. Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, dass ich ein eigenes Telefon bekommen habe. Zu meinen Aufgaben dort haben gezählt: Auf Visite mitgehen, Blut abnehmen, Nadeln legen, Blutkulturen abnehmen, BGAs abnehmen, Patienten Anamnese und körperliche Untersuchung, Labor Ergebnisse interpretieren, Arztbriefe schreiben, Port anstechen unter Aufsicht, weiteres Procedere überlegen, Medikamente überprüfen und bei Interaktionen dem Assistenzarzt Bescheid geben, etc. Man ging immer zusammen in die Röntgenbesprechung und danach Mittagessen. Schnell lernte man das gesamte Team kennen und hat sich immer dazugehörig gefühlt. Die Stimmung ist hier wirklich außergewöhnlich kollegial. Je nachdem wie viel zu tun war, konnte man auch mal früher nachhause gehen. Insgesamt bin ich hier lange dort geblieben, weil es hier nicht nur gastroenterologische Fälle gab, sondern ein sehr breites Spektrum anderer Erkrankungen, also genau so, wie ich es mir vor dem PJ „gewünscht“ habe. Auch die OÄ sind alle sehr nett, interessieren sich jedoch eher für ihre Assistenzärzte und eher nicht so sehr für die PJler. Ab und zu bin ich auch in die Funktion mitgegangen, um bei Punktionen (werden im Haus nur von den OÄ durchgeführt) oder Gastro- und Koloskopien dabei zu sein.

Im Anschluss war ich für zunächst 2 Wochen in der ZNA, habe dort dann aber nochmal verlängert, da es mir dort sehr gut gefallen hat. Man bekommt für die Rotation ein Handout mit den wichtigsten Infos über die ZNA, was ich persönlich als sehr sinnvoll empfunden habe. Hier läuft man immer mit dem jeweiligen Arzt seiner Schicht mit, wenn man den Zwischendienst macht, also immer mit dem Zwischendienstarzt. Auch hier habe ich ein eigenes Telefon bekommen, so dass ich bei spannenden Fällen oder Befunden auch dazu geholt worden bin. Ich durfte auch jederzeit in den Schockraum mitgehen. Je nach Arzt konnte man auch eigenständig Patienten aufnehmen und dann im Anschluss das weitere Procedere besprechen. Manchmal hat sich auch der Chef oder ein Oberarzt spontan Zeit genommen, einem etwas zu erklären (z.B. durfte ich unter Anleitung des Chefs mal eine Kardioversion durchführen!!!)

Danach habe ich mir 2 Wochen die Nephrologie des Hauses angeschaut. Es ist ein kleines Team mit einem sehr netten Chefarzt, der einem viel erklärt und einen auch zu seiner Sprechstunde oder in die Dialyse mitnimmt, wenn man möchte. Auf der nephrologischen Station gibt es ein eigenes Ultraschall Zimmer, sodass ich hier oft die Gelegenheit genutzt habe, Patienten in Ruhe vorzuschallen und die Befunde im Anschluss mit der Stationsärztin besprochen habe. Insgesamt habe ich auch in dieser Zeit viel dazugelernt und kann es nur empfehlen, dass man dort hin rotiert, um einen Einblick in dieses Fachgebiet zu bekommen.

Im Anschluss war ich noch für 3 Wochen in der Pneumologie, einer Abteilung mit ebenfalls sehr engagiertem Chefarzt, der sich sowohl für uns Studenten als auch für seine Assistenzärzte viel Zeit genommen hat. Hier durfte ich auch in die Lungenfunktion rotieren und habe bei Bronchoskopien assistiert. Auf Station durfte ich teilweise eigenständig Patienten betreuen und deren Brief anlegen und schreiben. Auch in der Fortbildungsreihe der Abteilung durfte ich einen Vortrag halten (Das war aber nicht verpflichtend).

Während meiner Zeit im Klinikum habe ich auch einen Nachtdienst mitgemacht und auch beim NEF fahren war ich dabei, was ich auf jeden Fall auch empfehlen kann. Außerdem gab es einen kostenlosen Sono Grundkurs, der über mehrere Wochen stattgefunden hat und der mein persönliches Highlight des Tertials gewesen ist. Alles in allem habe ich mich am Klinikum Ingolstadt sehr wohlgefühlt und viel für mich mitgenommen.

Fazit

Vorteile:

- Nette, freundliche Atmosphäre überall

- Nur wenige PJler, dadurch intensivere Betreuung

- Kostenlose Parkplätze

- Kostenloser Sonokurs (Teilnahme nicht immer möglich)

- Stempeln und damit die Möglichkeit, Überstunden freizunehmen

- Wichtige Termine wahrzunehmen (z.B. für die Doktorarbeit) ist nach Absprache immer möglich gewesen

Nachteile:

- Lehre ausbaufähig, insbesondere Qualität der Lehrveranstaltungen und Häufigkeit der Termine (häufig Ausfälle, die dann nicht nachgeholt werden)

- Kein eigener Arbeitsplatz (häufig habe ich den Visiten PC als „Arbeitsplatz“ umfunktioniert)

- Kein eigener Spind, man muss dranbleiben und nachhaken (z.B. am Monatsanfang) und hoffen, dass man im Verlauf einen abbekommt

Bewerbung

Bewerbung über das PJ Portal

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
EKGs
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
427€ + monatlicher Mietzuschuss von maximal 325€ (bei Eltern wohnend: 56€)

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2