Medizinstudent:innen helfen Medizinstudent:innen.

Ich möchte hier gerne einen kleinen Überblick zu meiner Famulatur geben:

Die erste Woche war ich zur Einarbeitung in der ZNA im Klinikum Bielefeld Mitte. Den Rest der Famulatur war ich dann in der ZNA des Klinikums Halle/Westf.

ZNA Bielefeld Mitte:

Hier habe ich meine Einarbeitung gestartet. Ich bin am ersten Tag wie in der Ablauf-Mail angekündigt um 8 Uhr in der Notaufnahme erschienen. Da hat mich das Pflegepersonal sehr freundlich empfangen und mir gezeigt wie ich an meine Wäsche und zur Umkleide etc. komme.

Die Einarbeitung erfolgte dann überwiegend bei den Assistenzärzten der Inneren (Vielen Dank Miro :) ). Hier ging es in den ersten 2-3 Tagen darum die Abläufe in der Notaufnahme kennen zu lernen. Zu den Assistenzärzten der Inneren und der Chirurgie gibt es hier auch immer eine zuständige Bereichsoberärztin, die für alle Abteilungen ansprechbar ist und die Organisation in der ZNA übernimmt. Auch die Oberärztinnen waren super nett und haben mit Rat und Tat unterstützt und die Woche echt zu einer Bereicherung werden lassen.

Man hat sich stets die Zeit genommen mir das IT-System, die Dokumentationen und vor allem ärztliche Untersuchungstechniken nahezubringen, trotz der stressigen und teils hektischen Arbeit in einer relativ großen ZNA. Da das Patientenaufkommen in der Notaufnahme tagsüber schwankt, blieb zwischendurch immer mal Luft zum durchatmen und mit den ärztlichen Kollegen über Patientenfälle und Arbeitsabläufe zu sprechen, aber auch, um an Reanimationsschulungen für das Personal der ZNA teilzunehmen oder mal mit einem akuten ST-Hebungsinfarkt in das Herzkatheterlabor zu gehen und dort bei einer Intervention zuzuschauen.

Ziel der Einarbeitung in der Notaufnahme in Bielefeld Mitte war für mich persönlich jedoch die Erhebung und Dokumentation von Anamnesen und körperlichen Untersuchungsbefunden, um am Ende der Famulatur sicher eigene Patienten aufnehmen, untersuchen und beraten zu können.

ZNA Halle/Westf.:

Die Arbeit im Klinikum Halle begann morgens um 7:50 Uhr bis ca. 16 Uhr inkl. einer 30-minütigen Mittagspause. Ähnlich wie im Klinikum Bielefeld war es hier überhaupt kein Problem an die Pool-Wäsche und zu den Umkleiden zu kommen. Einfach morgens in der ZNA melden und euch wird geholfen. Ich bin von einem Oberarzt der Pneumologie durch das Haus geführt worden und habe einen kleinen Eindruck vom Krankenhaus bekommen. Morgens bot sich die Möglichkeit bei den Frühbesprechungen der Inneren und der Chirurgie teilzunehmen, wo Röntgen- und CT-Bilder des letzten Tages noch einmal angeschaut werden und auch Patientenverläufe diskutiert werden (ein optimaler Überblick über den Verlauf der Patienten, die man die Tage vorher selbst aufgenommen hat).

Die Notaufnahme in Halle ist deutlich kleiner als die ZNA in Bielefeld Mitte. Dementsprechend ist das Patientenaufkommen geringer und man kann sich mehr Zeit für die einzelnen Patienten lassen. Super sind hier die sehr kurzen Dienstwege, die es erlauben den Patienten schon "vor zu untersuchen" und hinterher ein detailliertes Feedback der Kollegen zu Anamnese, Befund, Therapievorschlag und Dokumentation zu bekommen. Zusätzlich zur körperlichen Untersuchung hatte ich hier die Gelegenheit mit und auch ohne ärztliche Kollegen ausgiebig mit dem Sonographiegerät zu üben. Hier gab es immer wieder gute Erklärungen zur praktischen Durchführung einer Sonographie (inkl. kleiner Anatomie-Repetitorien), sowie ausführliche Befundung zu den Bildern.

Auch gab es immer wieder mal praktischen Unterricht in der Analyse von EKG's, der Beurteilung von Röntgenbildern und der Diagnosesicherung mithilfe der klinischen Chemie. Zudem habt ihr hier auch immer mal die Möglichkeit in der Endoskopie, dem OP, dem Kreißsaal oder der Intensivstation zuzuschauen und euch hier etwas zeigen und erklären zu lassen.

Wunderbar könnt ihr hier auch das Auskultieren lernen. Das Klinikum Halle hat eine Pneumologie-Station, die das gesamte Spektrum an pulmonalen Erkrankungen bietet. Wenn ihr hier freundlich fragt, dürft gerne mit den Pneumologen mal über die Station laufen und euch im Rahmen einer Visite verschiedene Krankheitsbilder und Auskultationsbefunde bei den Patienten anhören.

Einen kleinen Kritikpunkt will ich hier dennoch nennen: Die ZNA in Halle wird tagsüber von nur einem Oberarzt betreut. Der ist zwar super nett und erklärt einem so viel er kann, aber er ist dienstags nicht da. An diesem Tag fehlt dann leider die direkte Ansprache und man weiß nicht immer wer jetzt der nächste Ansprechpartner ist. Aber mit etwas Eigeninitiative (und der Teilnahme in der Frühbesprechung) ist auch das sehr gut zu managen.

Alles in allem eine sehr gute und lehrreiche Famulatur mit sehr guter Organisation vom zuständigen OA in Halle! Vielen Dank an das nette Pflegepersonal und die vielen netten und bemühten Kollegen!