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PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Instituto Dr. Jose Frota (2/2014 bis 3/2014)
- Station(en)
- 18, Pequena Cirurgia
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Notaufnahme
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Das Instituto Dr. José Frota (IJF) ist das größte Trauma-Zentrum des Bundesstaates Ceará im Nordosten Brasiliens. Ich habe dort zunächst auf einer postoperativen Station gearbeitet und bin später in die Pequena Cirurgia, einem Teil der chirurgischen Notaufnahme gewechselt. Zusätzlich habe ich gelegentlich im OP assistiert.
Auf der postoperativen Station waren mir fünf bis neun Patient_innen zugeteilt, die ich betreute. Hierzu gehörte die morgendliche Visite mit Anamnese und körperlicher Untersuchung und die Verordnung der Medikation und der weiteren Diagnostik nach Besprechung mit dem zuständigen Stationsarzt. In der Pequena Cirurgia wurden weniger schwer verletzte Patient_innen behandelt. Hier bestand meine Aufgabe vor allem darin kleinere Wunden zu nähen. Insbesondere auf der postoperativen Station habe ich von Beginn an sehr selbstständig gearbeitet und hatte viel Verantwortung, teils mehr als mir lieb war. In Ceará gibt es ähnlich dem deutschen PJ ein zweijähriges Praktikum (Internato), bei dem die brasilianischen Studierenden jedoch schon mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernehmen als in Deutschland. Dies ist laut den Berichten der brasilianischen Studierenden im Instituto Dr. José Frota noch ausgeprägter als in manchen anderen Krankenhäusern. Es war für mich sehr lehrreich, so selbstständig zu arbeiten und ich konnte zum Beispiel für meine Arbeitsstrukturierung aber auch fachlich viel lernen. Gleichzeitig habe ich mich teilweise doch überfordert gefühlt, insbesondere da viele der Patient_innen dort schwerverletzt und polytraumatisiert waren.
Bezüglich der Krankenhauswahl wurden mir im Nachhinein von den dortigen Studierenden die anderen Universitätskliniken anstelle des Instituto Dr. José Frota empfohlen. Dies kann bei der Bewerbung auch mit angegeben werden und wird zumeist berücksichtigt. Ansonsten ist es auch möglich vor Ort nach Rücksprache mit dem Studierendensekretariat der medizinischen Fakultät in ein anderes Krankenhaus zu wechseln. Ich hatte dies aufgrund der kurzen Zeit, die ich dort war nicht gemacht und auch weil ich mit dem Team auf der Station (insbesondere den Pfleger_innen aber auch den anderen Studierenden und den Ärzt_innen) sehr wohl gefühlt habe. Die haben mich super aufgenommen und es mir echt leicht gemacht,mich einzufinden.
Die Bewerbung lief über die Universidade Federal do Ceará (UFC). Hierbei musste ich ein ausgefülltes Bewerbungsformular, ein Motivationsschreiben, eine Beurteilung meiner Institutskoordinatorin, ein aktuelles Transcript of Records und eine Kopie meines Reisepasses einsenden. Einige Wochen später erhielt ich dann die Zusage. Alles in allem lief die Bewerbung bei der UFC relativ unkompliziert. Genauere Infos unter
http://www.cai.ufc.br/info_international_students.pdf
http://www.cai.ufc.br/mobilidadeestrangeiro.htm
Ein Visum wird bei einem Studienaufenthalt prinzipiell nur benötigt, wenn der Aufenthalt länger als drei Monate beträgt. Ich hätte insofern eigentlich kein Visum gebraucht, hatte jedoch zur Sicherheit eines beantragt. Dies muss bei dem jeweils zuständigen Konsulat durchgeführt werden, also entweder in Frankfurt, München oder Berlin. Näheres hierzu unter
http://berlim.itamaraty.gov.br/de/ansprechpartner,_offnungszeiten_und_zustandigkeitsbereich_der_konsularabteilung.xml#Zust%C3%A4ndigkeitsbereiche
Eine Wohnung hatte ich bereits vor meiner Ankunft über Couchsurfing und Facebook gesucht und gefunden. Ich hatte das Glück bei einer ausgesprochen netten Familie wohnen zu können, was echt schön war und es mir sehr erleichtert hat in Fortaleza anzukommen und mich wohl zu fühlen. Ansonsten ist es auch möglich sich vor Ort ein Zimmer zu suchen, es gibt z.B. Aushänge an den verschiedenen Fakultäten. Prinzipiell würde ich empfehlen sich ein Zimmer in Benfica, dem Studierendenviertel zu suchen. Dies ist sehr nah zu den meisten Fakultäten und den verschiedenen Universitätskrankenhäusern und dort leben auch viele Studierende und gibt es die meisten Partys und Veranstaltungen und auch die meisten Polit-/Sport-/was auch immer-Gruppen. Das macht's deutlich leichter auch außerhalb des Krankenhauses Leute kennen zu lernen und raus zu gehen. Ansonsten kann ich das sehr nette und günstige Hostel Backpackers Ceará empfehlen.
Insgesamt hatte ich ne großartige Zeit und würd immer wieder nach Fortaleza gehen, das lag aber mehr an den Menschen, die ich kennengelernt habe, als am IJF.
- Unterricht
- 2x / Woche
- Inhalte
- Repetitorien
Fallbesprechung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- Vor 7:00 Uhr
- Dienstende
- 16:00 bis 17:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Essen frei/billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich