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PJ-Bericht: Innere in Hopital Neuchatelois - Pourtales (9/2014 bis 12/2014)
- Station(en)
- M4, M3, Urgences
- Einsatzbereiche
- Station, Notaufnahme
- Heimatuni
- Erlangen
Das Krankenhaus ist eher klein mit insgesamt ca. 200 Betten, was ich sehr angenehm fand. Die Innere hat dort drei Normalstationen (M4: Neuro und Innere, M3: Innere gemischt, M2: Schwerpunkt Onko), eine Intensivstation, Sprechstunden und die Notaufnahme. Ich war die ersten 8 Wochen auf Station (M4 und M3) und dann noch 8 Wochen in der Notaufnahme.
Der Tag beginnt immer um 8 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach Röntgenbesprechung um 8.30 Uhr, wo alle Bilder des Vortags und der Nacht gezeigt werden. Vor der Visite ist eigentlich immer noch Zeit für einen kurzen Kaffee =) Der Vormittag vergeht dann mit der Visite, zweimal pro Woche mit einem Oberarzt. Oft wurde ich mit eingebunden und viel gefragt und habe währenddessen kleine Dinge erledigt wie Telefonate und Anforderungen schreiben. Fragen durfte ich immer stellen und sie wurden auch gerne beantwortet. Am Anfang habe ich mich mit dem Französischen trotz Französisch-LK und guten Grundkenntnissen schwer getan, aber dadurch dass ich gezwungen war, den ganzen Tag Französisch zu sprechen, kam ich schnell rein. Auch die medizinischen Fachbegriffe eignet man sich schnell an. Also keine Angst! Nach einer Weile durfte ich auf Station auch mehrere Patienten übernehmen und von Anfang bis Ende betreuen. Mittagessen war ich immer mit den Ärzten und anderen Studenten in der Kantine. Ein Essen kostet 9.80CHF, es gibt aber auch halbe Portionen oder man kann das Fleisch weglassen, dann wird es günstiger. War auf jeden Fall sehr lecker!! Nachmittags habe ich dann Telefonate erledigt und Briefe geschrieben und Patienten aufgenommen und ein paar Mal Lumbalpunktionen und arterielle BGAs gemacht und war bei der Kurvenvisite dabei. Um 17.45 Uhr ist nochmal eine Besprechung abends, danach konnte ich meistens gehen und ab und zu auch früher, wenn ich etwas zu erledigen hatte. Da sind die Ärzte dort alle sehr locker.
Dienstags gab es immer noch einen Vortrag zu verschiedenen Themen, Mittwochs einen Journal Club oder eine Fallvorstellung, Donnerstags alle zwei Wochen eine Fortbildung (Cours des Soins Intensifs), die alle echt gut waren und ziemlich regelmäßig stattfanden.
Blutentnahmen und Nadeln legen wird vom Pflegepersonal übernommen =)
Am besten gefallen hat mir trotzdem die Notaufnahme. Wenn dort zwei Studenten eingeteilt sind, macht einer eine Schicht von 8-ca.16 Uhr und der andere von 13-ca.21 Uhr, je nachdem wie viel los ist. Die Oberärzte und Pflege dort waren richtig nett. Ich konnte leichtere Fälle alleine übernehmen und direkt mit dem zuständigen Oberarzt besprechen und alle Anordnungen selbst durchführen. Die richtig akuten Fälle habe ich mit einem Assistenten zusammen gesehen. Die Neurologie in Pourtalès hat bisher nur Oberärzte und eine (deutsche) Chefärztin, die Assistenten der Inneren übernehmen deshalb die neurologischen Patienten mit. Je nach Patientenaufkommen bekommt man auch mal einen chirurgischen Fall zugeteilt und darf zum Beispiel nähen üben =)
Insgesamt hat mir das Tertial dort echt sehr gut gefallen. Ich durfte viel mehr machen als in Deutschland und mir wurde von Anfang an viel zugetraut. Die Ärzte waren alle nett und geduldig mit meinem Französisch, was dann auch schnell besser wurde. Die Wochenenden hatte ich immer frei, musste also keine Dienste übernehmen und konnte die wunderbare Schweiz genießen. Zwei Fehltage hat man außerdem pro Monat. Nur zu empfehlen!!!
Die Bewerbung läuft entweder über die Uni Lausanne oder die Uni Genf. Ich hatte mich über Genf beworben, weil dort weniger Gebühren zu zahlen waren. Auf dem Bewerbungsformular konnte man 4 Ortswünsche angeben, ich habe den Zweitwunsch bekommen. Das einzig Blöde ist, dass sie nur Plätze für ganze Monate vergeben. Ich habe mir in Deutschland Fehltage genommen, um dort zum 1.9. anfangen zu können. Früher aufhören konnte ich dann zum Glück mit dem Krankenhaus klären und auch die Bescheinigungen haben sie mir relativ problemlos mit den deutschen Daten ausgestellt (im Krankenhaus gar kein Stress, die Uni wollte dann erst die Bescheinigung vom Krankenhaus sehen und hat daraufhin die Daten übernommen).
Fristen für die Bewerbung und weitere Infos findet ihr hier:
http://www.unige.ch/medecine/enseignement/formationsDeBase/medecineHumaine/curriculumClinique6/annee6EtudiantsEtrangers.html
Kontakt in Genf (super!): Ariane.Favre@unige.ch
- Unterricht
- 3 x / Woche
- Inhalte
- Repetitorien
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung - Tätigkeiten
- Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- nach 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt - Gehalt in EUR
- 800CHF = ca 670€
- Gebühren in EUR
- nach Abzug von Steuern und Miete blieben 530CHF übrig