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PJ-Bericht: Unfallchirurgie in CHU Fort de France open_in_new (11/2014 bis 12/2014)

Station(en)
Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Giessen
comment Kommentar

Eine einfache Email an Frau Longchamps (Paule.Longchamps@chu-fortdefrance.fr) die Betreuerin des Büros für medizinische Angelegenheiten mit dem Ausland hat genügt. Sie hat gesagt, dass sie den Chef meiner gewünschten Station Dr. Oliver Delattre fragt ob Platz ist, und kurze Zeit später kam eine Antwort von ihr mit einer Zusage. Easy. Die benötigten Unterschriften und alles Praktikumsspezifische habe ich dann vor Ort geklärt. Insofern ist das also unkompliziert, als dass das Krankenhaus und ich schon den Ablauf kennen und wissen dass es funktioniert.

Die Flüge gehen alle von Paris-Orly aus. Man kann mit AirFrance, AirCaraibes und AirAntilles fliegen. Die haben auch öfters Specials, sodass Preise um die 400 Euro keine Seltenheit sind  . Man muss dann halt nur nach Paris kommen. Wenn man mit AirFrance von D aus fliegt, wird man auch mit einem Bus von Charles-de-Gaulle nach Orly gebracht.

Die Unterkunft hatte ich über AIRBNB gebucht. Da wir zu dritt gekommen waren hatte sich eine Ferienwohnung sehr gelohnt. Es hat insgesamt 35 Euro pro Tag gekostet, durch 3 geteilt, entsteht dadurch ein relativ normaler Preis für eine Unterkunft, wie er auch in Deutschland zu finden ist. Andere PJler haben, wenn sie allein gekommen sind, eine WG gesucht, meistens vor Ort. Das ging auch, mehr kann ich aber dazu nicht sagen. Wir haben in Les Trois-Ilets gewohnt, auf der anderen Seite der Bucht von Fort-de-France. Das ist ein sehr schöner Touristenort, mit vielen Stränden. Zum Urlaub machen absolut zu empfehlen, wenn man in FdF arbeiten will, eher nicht. Das Problem ist der Stau, den es jeden Morgen in die Stadt gibt. Wir haben ca. 90 min gebraucht. Ohne Stau sind es ca. 30 min. Die meisten anderen PJler haben in Fdf gewohnt. Das Krankenhaus liegt zwischen dem Zentrum von Fdf und Lamentin. Der Standort mit der Station 2B ist Le Meynard. Wenn man mit mehreren Leuten kommt bietet sich meiner Meinung nach eher eine Unterkunft über AIRBNB an, wenn man alleine kommt, natürlich eher die WG. Ein Auto ist absoluter Muss, da der öffentliche Nahverkehr quasi nicht vorhanden ist. Außerhalb der Saison kann man mit Preisen zw. 10 und 16 Euro pro Tag rechnen (wenn man mind. 2 Monate bleibt). Alles andere wäre zu teuer. In der Hauptsaison geht’s dann leicht Richtung 30 Euro pro Tag. Wichtig ist, dass man Vollkasko nimmt, mit geringer Selbstbeteiligung (also auf jeden Fall unter 1000 Euro). Denn Unfälle passieren Leicht und es hatte fast jeder PJler irgendwie Probleme mit seinem Auto.

Prinzipiell ist man als „Externe“ in Frankreich immer gut in den Stationsablauf eingebunden, so auch hier. Man läuft Visite mit, stellt Patienten vor, nimmt aktiv an den Besprechungen teil, geht in die Handsprechstunden, und sitzt in der Notaufnahme. Man kann immer eigene Patienten betreuen, untersuchen, Wunden nähen, Materialentfernungen machen, Verbände anlegen, Gipsen, im Op assistieren und selbst auch Schritte durchführen. Das geht alles. Zu der Zeit wo wir waren, gab es leider relativ viele PJler, sodass nicht immer genug Arbeit für alle da war und man auf andere Stationen ausweichen musste. Ich empfehle daher die Zeit zwischen April und Oktober zum Praktikum machen, im Winter ist auf Martinique nicht nur Touristen, sondern auch PJler Hochsaison. Die Ärzte waren alle sehr nett, wobei in Frankreich diese ja sehr häufig rotieren, bei uns waren nur neue Internes da, und man somit immer wieder neues Glück braucht, wenn man hingeht  . Der Chef und die Oberärzte sind aber sehr umgänglich. Insgesamt ist man auf Martinique recht flexibel und mehr als einmal wurde man von einem der Oberärzte gegen Mittag nach Haus geschickt mit dem Hinweis: „Il faut profiter de la Martinique“. Wer es mag französisch zu sprechen, medizinisch was lernen will und auch die karibische Lebensart mag, ist dort perfekt aufgehoben. Andere PJler auf anderen Stationen haben auch nur Gutes gesagt. Das einzige Problem wäre wenn überhaupt die hohe Anzahl an PJlern, die einem die Arbeit wegnehmen könnten. Wenn man außerhalb der Saison kommt, kriegt man das aber in den Griff.

Man sollte viel Sonnencreme, Mückenspray und Kosmetika mitnehmen, da diese auf Martinique wirklich sehr teuer sind. Übrigens darf man trotz EU-Mitgliedschaft nur 1 Liter Rum nach Frankreich einführen. Was ein bisschen blöd ist, ist, dass es auf Martinique zurzeit eine Chikungunya-Epidemie gibt. Die durch Mücken übertragbare Erkrankung gehört zu den hämorrhagischen Fiebern und kann starkes Krankheitsgefühl und Muskel- bzw Gelenkschmerzen verursachen, die bis zu 2 Jahren anhalten können. Dengue-Fieber gibt’s sowieso immer. Malaria ist nicht vorhanden. Also Mückenspray und Netz sind Pflicht. Aber keine Sorge ich hatte keinen einzigen Fall von Dengue oder Chikungunya gesehen. Wenn man die Nachbarinseln besuchen will, muss der Reisepass mind. 6 Monate gültig sein.

Ich kann das Krankenhaus uneingeschränkt weiterempfehlen. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Besser wäre es gewesen, außerhalb der Saison zu kommen, da man dann noch mehr Freiräume im Krankenhaus hat und sich nicht auf die Füße tritt. Natürlich konnte ich auch mein Französisch verbessern. Aus den oben genannten Gründen, wird mir auch das Praktikum in meinem späteren Beruf weiterhelfen. Da die Karibik viel zu bieten hat, sind vllt 2 Monate schon zu kurz und 4 wären besser gewesen. Mehr als 4 würde ich aber nicht machen!

Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Mitoperieren
Punktionen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1