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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Kantonsspital Liestal open_in_new (11/2015 bis 3/2016)

Station(en)
keine
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Saarbruecken
comment Kommentar

Vorneweg kann man sagen, dass ein Tertial in der Schweiz sehr angenehm ist, weil man sich bis auf die Bewerbung wirklich um wenig kümmern muss. Nach der Zusage durch die Anästhesie musste ich nur noch Arbeits- und Mietvertrag unterschreiben und um den Rest hat sich dann die Klinik gekümmert. Das war sehr angenehm, da ich es aus meinem nun folgenden Tertial in Südafrika anders kenne.

Eine Wohnung und einen Parkplatz kann man beantragen. Ich hatte im Wohnheim Feldsäge gewohnt. Die Zimmer sind total in Ordnung und für 411 CHF wirklich super. Wir waren dort gleichzeitig 12 Studenten und hatten jeden Abend aber vor allem am Wochenende immer Gaudi.

Das Team der Anästhesie in Liestal ist echt klasse. Ich hatte super viel Spaß sowohl mit den Assistenzärzten und der Anästhesiepflege als auch mit den Oberärzten. Ich habe mich sehr gut mit dem Team verstanden und hatte über die Arbeit hinaus mit ihnen auch an einem Skiwochenende teilgenommen und bin abends mal nach Basel gefahren. Es war ein sehr angenehmes Arbeitsklima und so bin ich jeden Tag gerne, wenn auch leider sehr früh zur Arbeit gegangen

Ein regulärer Tag sieht so aus, dass man von 6:45 Uhr bis 13:45 Uhr im OP ist und dann von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr in der Sprechstunde. Danach war immer von 17:15 Uhr bis ca. 17:45 Uhr oder 18:00 Uhr Rapport. Jeden Tag hatte man eine Frühstücks- und eine Mittagspause (insgesamt 1h).

Man ist jeden Tag einem OP-Saal zugeteilt, kann aber dahingehend auch Wünsche äußern, wenn man sich bestimmte OPs gerne angucken möchte. Man hat für die Patienten dann erst mal alles gerichtet und Medikamente aufgezogen, bei den Patienten dann die Sicherheitschecks gemacht, sie verkabelt, einen Zugang gelegt und dann bei der Einleitung geholfen. Ich durfte sehr oft an den Kopf und Maskenbeatmen, Intubieren oder eine Larynxmaske legen. Ich empfand es als sehr angenehm, dass sich jeder wirklich Zeit dafür nahm und man keinen Druck hatte, sollte das mit dem Intubieren dann doch mal wieder nicht klappen.

In Liestal werden auch sehr viele Teilnarkosen wie z.B. Spinalanästhesien, Plexusanästhesien und i.v.-Blöcke durchgeführt. Spinalanästhesien und i.v.-Blöcke durfte ich selber ausführen, alles andere haben die Ärzte gemacht.

Etwas schade war, dass ich leider keinen arteriellen Katheter und keinen ZVK legen durfte. Das wurde mir aber auch schon am 1. Tag gesagt und dann war das so auch in Ordnung für mich. Leider gibt es auch keinen Unterricht, allerdings hatte ich immer die Chance, wenn mir etwas unklar war, oder ich etwas genauer wissen wollte, nachzufragen und jeder hat sich gerne die die Zeit genommen, mir diese Dinge dann zu erklären. Und da ich auch die einzige PJlerin in der Anästhesie war, hätte sich ein Unterricht auch nicht wirklich gelohnt.

In der Sprechstunde konnte man nachmittags immer Patienten aufklären. Nach einer Einführungswoche mit anderen Assistenzärzten durfte ich danach alleine aufklären und hatte jeden Patienten mit dem am Tag zuständigen Oberarzt im Anschluss besprochen.

Im Rapport wurden dann immer die Patienten vom nächsten Tag vorgestellt und besprochen.

Am Ende meines Tertials hatte ich auch noch die Möglichkeit im Rettungsdienst mitzufahren, was auch mal eine wirklich andere Erfahrung war, da ich es mir irgendwie anders vorgestellt hatte und nochmal ein anderes Bild davon bekommen konnte.

Aufgrund der Tatsache, dass man jeden Tag 11h arbeitet, kommt man an den Arbeitstagen selber leider nicht mehr zu sehr vielen Aktivitäten, allerdings konnte ich dadurch so viele Überstunden aufbauen, die ich dann in freie Tage umsetzen konnte und somit dann dadurch viel frei hatte. In der Schweiz kann man sehr viel unternehmen und es wird einem sicher nie langweilig. Wir waren ein paar Mal Ski fahren und hatten uns andere Städte, z.B. Luzern und Zürich angeguckt.

Insgesamt hat mir mein Tertial in der Anästhesie wirklich sehr gut gefallen, sodass ich schweren Herzens Abschied nehmen musste.

Bewerbung

0,5 Jahre im Voraus, allerdings lohnt es sich in der Schweiz sich 1,5 Jahre vor Tertial-Beginn zu bewerben, dann bekommt man sicher noch eine Stelle. Ich hatte mich 0,5 Jahre vorher auch noch an anderen Kliniken beworben, die allerdings alle keinen Platz mehr frei hatten, sodass ich wirklich Glück hatte in Liestal noch eine Stelle zu bekommen.

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1700
Gebühren in EUR
411

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1