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PJ-Bericht: Chirurgie in Marienhospital Steinfurt (3/2019 bis 7/2019)
- Station(en)
- Geßäßchirurgie, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie
- Einsatzbereiche
- Station, OP, Notaufnahme
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Das PJ in der Chirurgie in Steinfurt ist für jeden gut der kein wirkliches Interesse an der Chirurgie hat.
Leider merkt man das als Chirurgie-interessierter Student. Da ich externe Studentin bin und über Steinfurt nicht viel wusste, habe ich das MHS ohne viel Vorabinformation gewählt. Ich habe bereits während des Studiums mehrere Jahre im OP gearbeitet und habe mir vom PJ eine Vertiefung dieses Wissens und meiner praktischen Fähigkeiten gewünscht. Abhängig von den Abteilungen (durch die man alle rotiert), war dies aber schwer möglich. Insgesamt sind alle Chirurgen immer sehr überrascht wenn man motiviert ist und sich Aufgaben einfordert.
Die Gefäßchirurgie ist die kleinste chirurgische Abteilung und hat mir am besten gefallen. Zum Zeitpunkt meiner Rotation gab es keinen Assistenzarzt sondern neben dem Chef nur 2 Oberärztinnen und die 2 PA's (die auf den ersten Blick ziemlich schlecht gegenüber den Studenten eingestellt sind, einen aber unter ihre Fittiche nehmen sobald sie merken, dass man sich nicht nur drücken will). Hier konnte ich eigentlich in allen OPs assistieren und kleinere Eingriffe (Varizen, Ulcus, Zehenamputationen) unter Anleitung selber durchführen.
An 2 Tagen die Woche operieren die Gefäßchirurgen nicht, sondern machen die ambulante Sprechstunde. Wenn man sich an diesen Tagen nicht nur versteckt oder schon um 11 Uhr geht (weil es keiner merkt) kann man nach einiger Zeit die Gefäß-Sonographien alle selber machen und auch einzelne Patienten supervidiert komplett betreuen.
Die Viszeralchirurgie ist ebenfalls oberarztlastig. Zu meiner Zeit gab es einen Assistrenzarzt, 2 Fachärzte und 4 Oberärzte, teilweise aber im ganzen Krankenhaus nur 10 viszeralchirurgische Patienten. Dementsprechend war dies die Abteilung mit dem größten Leerlauf und dem frühesten Feierabend. Es bemühen sich zwar alle die Studenten zu berücksichtigen und freuen sich über motivierte Mitarbeit, aber der Lernerfolg der Assistenz und Fachärzte geht (natürlich) vor. Kommt man in den OP kann man bei den kleineren OPs und den endoskopischen Eingriffen die erste Assistenz machen, bei den größeren Sachen aber immer nur die Zweite. Auch wenn man im OP mit der Pflege schonmal steril machen will oder abdeckt gibt das je nach OA eine Standpauke.
Zu Beginn wird einem verkündet dass man eigene Patienten betreuen darf, dies ist auf Nachfrage dann auch erfolgt. Ist man aber im OP oder beschäftigt sich sonst wie, wird der Patient von jemand anderem betreut und auch elektive Untersuchungen werden einfach schon erledigt ohne den Studenten dazu zu rufen. Irgendwo auch verständlich, wenn der Stationsarzt sonst selber nichts zu tun hat.
Die Unfallchirurgie ist die größte Abteilung und ist von Marienhospital- und (ehemaligen) UKM-Ärzten besetzt. Das gibt gelegentlich schonmal Stress und man darf sich dann von der jeweiligen Partei die Lästereien über die Anderen anhören.
Insgesamt ist man hier ausgeglichen in OP und Notfall-Ambulanz unterwegs. Im OP spielt man meistens die zweite Geige bzw. den Hakenhalter bei Hüfte und Co., darf aber wenn man sich mit einem Oberarzt gut verstehen auch schon mal mehr machen. Einmal die Woche ist Handchirurgie im Ambulanz-OP, hier lernt man viel und darf auch viel. In der Ambulanz sagt i.d.R keiner was, wenn man selbstständig arbeitet und sich Patienten einfach schonmal vornimmt und wenn man Glück und einen motivierten Assistenzarzt hat kann man alles Nähen was so reinkommt und lernt viel. Wichtig ist es hier dass man die Schwestern nicht übergeht.
Der Studentenunterricht findet einmal die Woche Mittwochs gebündelt statt und ist sehr gut. Normalerweise ist das ein relativ kurzer Tag und man kann ansonsten seine Freizeit genießen. Die Seminare sind jedes mal zu EKG, Innere, Chirurgie und Radiologie, sind sehr gut gemacht und bereiten einen gut aufs Examen vor.
Insgesamt denke ich das Hauptproblem ist, dass nicht immer genug zu tun ist um alle zu beschäftigen und dass die Flut an Chirurgie-unmotivierten PJlern die Steinfurt überrennt die motivierten PJler untergehen lässt. Nocheinmal würde ich deswegen nicht unbedingt nach Steinfurt gehen.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Inhalte
- EKG
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Mitoperieren
Notaufnahme
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- 1x / Woche fest
- Tätigkeiten
- Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei/billiger
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- 20€/Anwesenheitstag