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PJ-Bericht: Chirurgie in Marienhospital Steinfurt (5/2020 bis 9/2020)
- Station(en)
- Unfallchirurgie (5 Wochen), Gefäßchirurgie (5 Wochen), Viszeralchirurgie (6 Wochen)
- Einsatzbereiche
- Notaufnahme, OP, Station
- Heimatuni
- Magdeburg
Pro
- freundliches Personal
- Mitoperieren häufig als 1. Assistenz
- Begleitung der Anästhesisten im OP-Bereich
- Notarztbegleitung für eine Woche möglich
- Radiologie für eine Woche möglich
- jeden Mittwoch Studientag für alle PJler mit Repetitorien (Chir, Neuro, Innere), EKG-Kurs, Radiologie-Kurs
- nach Rücksprache Begleitung der Ärzte im Dienst möglich (für uns 16-23 Uhr, Cave: letzten Zug beachten), dafür gibt es einen freien Tag
- Mittagessen i.d.R. möglich
Contra
- keine feste Einteilung in der ZNA (RS mit Unfallchirurgen halten, sonst nur über Dienste möglich)
- keine richtiger Ansprechparter für chirugische PJler
- wenig eigenständiges Arbeiten am Patienten (keine Aufnahmen, keine stationäre Betreuung)
- häufiger Leerlauf
- kein Telefon :(
Insgesamt hatte ich in Steinfurt eine gute Zeit. Das Pendeln mit dem Zug ist von Münster HBF/Zentrum Nord problemlos möglich. Die Züge fahren halbstündlich und sind in der Regel pünktlich. Jeden Mittwoch ist Seminartag von 9/10 Uhr bis 15/16 Uhr, den man mit allen anderen PJlern und Famulaten verbringt. Hier kann man sich gegenseitig gut kennenlernen, Erfahrungen austauschen und Fahrgemeinschaften bilden. Der Unterricht ist sehr vielseitig mit Repetitorien zur Inneren Medizin, Chirurgie, Neurologie und Anästhesie sowie einem wöchentlichen EKG- und Radiologie-Kurs. Besonders Frau Edelmanns Bildgebungsunterricht ist der Knaller!
Man verbringt offiziell jeweils 5 Wochen in der Gefäß- und Unfallchirurgie und 6 Wochen in der Allgemeinchirurgie. Die Ärzte sind in allen Abteilungen nett, aber unterscheidlich motiviert was die Lehre angeht. Ich habe in der Unfallchirurgie begonnen. Als größte chirurgsche Abteilung gibt es dort genug zu tun. Wenn man zu zweit ist, kann man sich täglich autteilen (OP/ZNA). Hier beginnt und endet der Tag mit der Röntgenbesprechung um 7:50 Uhr bzw. 16:20 Uhr. Mir hat besonders die Handchirurgie gefallen, die in Steinfurt mit zwei OberärztInnen und der stellvertretenden Chefin stark vertreten ist. In der ZNA darf man die Anamnese und körperliche Untersuchung sowie deren Dokumentation übernehmen, Wunden nähen und den Arzt im Schockraum begleiten. Zusätzlich kann man eine Woche mit einem Notarzt aus der Klinik mitfahren und übernimmt dabei die NA-Rolle, was echt eine spannende Erfahrung ist. Hier empfielt sich eine frühzeitige Absprache mit den anderen PJlern und dem Notfallmediziner Adam Gasch (zwecks Einsatzplanung).
In der Gefäßchirurgie stehen einige spannende Operation auf dem Plan wie Leisten-/Carotis-TEA, Aortenbypass, Thrombektomien und Amputationen. Im Sommer waren es leider recht wenige pro Tag. Auf der Station gibt es meist auch keine festen Aufgaben für PJler außer aushilfsweise Blut abnehmen, Viggos legen (es gibt einen BE-Dienst) und machmal ABI-Messungen. Einen eigenen Arbeitsplatz oder eigene Patienten hatte man nicht. In der Regel konnte man dann früh nach Hause fahren. Morgens geht es um 7.30 Uhr auf Station 6 mit der Visite los. Man darf im OP öfter Nähen, Varizen strippen oder Besenreiser sklerosieren. Montags und mittwochs ist die Sprechstunde. Hier kann man lernen Gefäße richtig zu schallen. Das Team war insgesamt nett, ich hätte mir etwas mehr Motivation bezüglich der Einbindung in den Alltag und etwas mehr Lehre gewünscht.
Die Viszeralchirurgie hat mir von allen Abteilungen am besten gefallen. Hier geht es morgens um 7.30 Uhr mit der Visite auf Station 6 los. Diese kann man begleiten und darf auch mal selber ran, um eine Wunde zu beurteilen und zu verbinden. Auf dem OP-Plan stehen viele Standard-OPS, v.a. Hernien, Ports, Cholezystektomien, Sinus pinolidales und Appendektomien. Ab und zu gibt es auch größere OPs wie Hemikolektomien, Sigmoidektomien oder Gastrektomien. Das Team ist sehr nett und versucht einen aktiv miteinzubinden. Man hat sogar einen eigenen Arbeitsplatz und ein Telefon. Die meiste Zeit ist man im OP, ansonsten kann man auf der Station aushelfen bzw. die Ärzte begleiten oder zur Sprechstunde gehen. Von den viszeralchirurgischen Konsilen in der ZNA habe ich leider wenig mitbekommen. Auch hier kann man die Kollegen nach Absprache auch im Dienst begleiten.
Zum Setting: für PJler gibt es einen eigenen PJ-Raum mit Spinden (Schloss mitrbingen) und Arbeitskleidung für alle. Die Arbeitskleidung wird nach dem Dienst in die Wäschesäcke gepackt, die die PJler selbstständig wechseln. Die vollen Säcke werden in den Flur gestellt.
Jeden Tag darf man entweder frei Mittagessen oder Frühstücken (leider nicht beides). Die Kantine hat zwischen 11.30 Uhr und 14 Uhr auf. Essen kann man nur bis 13 Uhr vorbestellen und später abholen. Das Essen ist O.K., VeganerInnen düften allerdings Schwierigkeiten haben.
Das PJ-Seminar am Mittwoch finden im großen Konferenzraum statt, zu dem eine Person am Morgen den Schlüssel an der Pforte abholen muss. Die PJ-Berautragte Frau Daniel ist jederzeit bei Problemen und anderen Belangen ansprechbar.
Bewerbung über das PJ-Portal
- Unterricht
- 1x / Woche
- Inhalte
- Repetitorien
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung - Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Braunülen legen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 15:00 bis 16:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Essen frei/billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt - Gehalt in EUR
- 20 Euro/Tag
- Gebühren in EUR
- 50 Euro Pfand für den Generalschlüssel