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PJ-Bericht: Allgemeinchirurgie in Klinikum Weiden open_in_new (9/2022 bis 11/2022)

Station(en)
Station 43
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
comment Kommentar

Mein PJ „Tertial“ am Klinikum Weiden war die reinste Hölle.

Am ersten Tag angekommen, erstmal von A nach B geschickt worden und alles selbst zu organisieren, niemand hat Plan davon was du machen musst und was du brauchst. Arbeitsklamotten werden gestellt (4 Kassacks, 4 Hosen) und von der Wäscherei „regelmäßig“ in die Wäscheausgabe gehängt (regelmäßig heißt in diesem Klinikum wohl 1/Woche, das heißt man muss seine Dienstkleidung 2 mal tragen)

Auf Station zugewiesen worden, dort angekommen wusste auch niemand etwas mit mir anzufangen.

Die Assistenzärzte und Oberärzte sind alle sehr nett, aber teilweise sehr inkompetent. Fragen wurden nicht wirklich beantwortet oder sogar ignoriert.

Die Arbeit auf Station war sehr eintönig, ich saß viel im Arztzimmer nur rum und habe Zeit abgesessen oder alte Arztbriefe Korrektur gelesen. Teilweise durfte ich neue Arztbriefe anlegen und verfassen, Dank dafür gab es nicht. Zum Blut abnehmen gibt es eigentlich eine MFA, die das morgens macht, aber man kann ihr gut und gerne unter die Arme greifen. Die Pflege war super nett und dankbar für jede Unterstützung die man angeboten hat.

Kontakt zu den Patienten hatte ich auch nicht wirklich, ich bin teilweise einfach mit Stethoskop und Notizblock in die Zimmer gegangen und habe die Patienten untersucht und meine Anamnese geübt. Dokumentiert werden sollte es dann nicht, da es ja „nur von einem PJ-Studenten“ stammt und so nicht vertrauenswürdig ist.

Für die Tätigkeit im OP wurde man angerufen und durfte assistieren, aber auch nur Haken halten und nichts anderes. Dank hierfür gibt es auch in keinster Weise. Fragen während der OP wurden auch nicht beantwortet oder ebenfalls ignoriert. Auch wenn man großes Interesse gezeigt hat, wurde dies nicht gewertschätzt und den Lehrauftrag als Lehrkrankenhaus der Universität Regensburg erfüllen sie somit auch nicht. Teilweise bin ich einfach in den OP gegangen um dort zuzusehen oder habe in anderen Fachrichtungen assistiert (die teilweise weitgehend freundlicher und dankbarer waren). Die Anästhesie war auch super nett, hat mir Fragen gestellt und irgendwo einen Lehrauftrag erfüllt.

Normalerweise gibt es eine Aufwandsentschädigung über 400€/Monat, die aber nur Studenten deutscher Universitäten zusteht. Da ich im Ausland studiere wurde mir diese Entschädigung nicht gewährt (auch nicht auf Nachfrage). Informiert darüber wurde ich aber nicht, weder davor, noch bei Vertragsunterzeichnung.

Wenn man mit einbezogen werden will, muss man sich selbst Arbeit suchen und selber darum kümmern, mit den Assistenzärzten mit zu kommen. Niemand bietet dir an, dich einzubringen oder dich ärztliche Maßnahmen durchführen zu lassen. Teilweise nicht mal auf Nachfrage.

Frühstück und Mittagessen sind umsonst, man muss sich aber selbst um ein Dokument kümmern, welches dies in der Mensa dann ermöglicht. Wer dafür zuständig ist, kann dir keiner sagen, man muss einfach in die Verwaltung gehen und wird dort dann von Büro zu Büro geschickt.

Alles in allem war es sehr sehr schlecht, überhaupt nicht lehrreich und ohne PJ-Unterricht. Als PJ-Student in der Allgemeinhirurgie wirst du nur zum Haken halten einbestellt und sitzt sonst nur deine Zeit ab, bis du den Laden nach Dienstschluss verlassen kannst, denn vorher heimgeschickt, wenn keine OPs oder sonstiges mehr zu tun ist, wird man nicht. Wie es in der Gefäß- und Unfallchirurgie ist, kann ich nicht sagen, da eine Rotation nicht möglich war.

Ich kann dieses Krankenhaus nicht mal Studenten empfehlen, die später nicht in die Chirurgie gehen wollen, denn ein bisschen was lernen möchte man ja doch.

Bewerbung

4 Wochen vor Beginn

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei/billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

grade Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
6
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6