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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Kantonsspital Zug (7/2016 bis 9/2016)
- Station(en)
- OP
- Einsatzbereiche
- OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Ich habe mich ziemlich kurzfristig (1-2 Monate vor Beginn meines praktischen Jahres) für Stellen in der Schweiz beworben und dementsprechend viele Absagen erhalten. Mitte Juni erhielt ich dann einen Anruf der Sekretärin der Anästhesie des Zuger Kantonsspitals (ZGKS) ob ich noch zur Verfügung stehe, da jemand anders abgesprungen ist. Durch die Situation dass sonst kein anderer Student dort gewesen wäre, konnte ich nur für 10 Wochen einen Vertrag kriegen (Normalerweise nehmen sie nur Studenten die länger als 3 Monate bleiben).
Die Organisation der Wohnung und Verträge etc. verlief einfach und hat gut funktioniert. Anreise am Vortag spätabends (nach 20 Uhr).
Der erste Tag ist ein allgemeiner Einschulungstag gewesen (Eintrittstag am Monatsanfang) für alle neuen Mitarbeiter mit Führung durch das Haus und kurzem Überblick über Computerprogramme etc.
Im Anästhesieteam wurde ich gleich begrüßt, die erste Woche verbringt man als "Einschulungswoche" mit der Anästhesiepflege, da lernt man die Leute kennen und wo alles ist und funktioniert.
Die Integration ins Team hat gut funktioniert, es ist immer nur ein einziger PJ-Student auf der Anästhesie, eine gute Betreuung ist daher garantiert. Die Oberärzte/Fachärzte sind großteils sehr bemüht ihr Wissen weiterzugeben und beantworten auch sehr gerne Fragen. Ich wurde sukzessive mit mehr und schwierigeren Aufgaben betraut, hatte aber nie das Gefühl dass ich überfordert wäre. Mein Wissen wurde regelmäßig von den Fachärzten auf die Probe gestellt und an die Grenzen gebracht, aber nie auf unangenehme Weise. Nach ungefähr 6-7 Wochen durfte ich dann unter Aufsicht (und wenn notwendig, Korrekturen) selbst Vollnarkosen durchführen, also dem Team sagen wann welche Medikamente, in welchen Dosierungen gegeben werden etc.
Ebenso wird man schon sehr rasch mit der Verordnung der postoperativen Schmerzmedikation der betreuten Patienten betraut, was man dann (wenn man sich dafür bereit fühlt) auch ohne Aufsicht machen darf.
Parallel dazu wird man relativ früh für Prämedikationsvisiten (Narkose Voruntersuchung) eingesetzt, um die Patienten aufzuklären und die geeigneten Narkoseverfahren zu besprechen.
Sehr hervorzuheben: Man ist mit JEDEM/R des Personals der Anästhesie sofort per du, inklusive Chefarzt, was für ein sehr angenehmes Arbeitsklima sorgte.
Arbeitsbeginn: 07:10 Morgenbesprechung umgezogen in OP-Kleidung (ist erträglich, da Gehweg Personalheim -> Klinik ca. 70 Meter Tür zu Tür)
Gleich danach geht es los mit den Einleitungen. Zwischendurch kann es passieren (sollte kein Anästhesist frei sein) dass man in die Ambulanz gehen muss um akute Patienten für Operationen aufzuklären. Sobald die Operationen fertig sind (je nach Programm ca zwischen 12:00 und 15:30) gehen die Anästhesisten und der Student prämedizieren.
Arbeitsende: Je nach Programm des Folgetages zwischen 15:00 und 18:30, man muss aber nicht so lange bleiben. Der letzte Punkt an jedem Tag (sofern keine Fortbildung ist) ist die Besprechung des OP-Programmes des nächsten Tages, wo man die Patienten die man selbst prämediziert hat vorstellt.
Gehalt: ~1400CHF (bisschen mehr, kann mich an den genauen Betrag nicht erinnern)
Abgaben: ~150CHF, sobald man länger als 3 Monate in der Schweiz arbeitet (was bei mir nicht der Fall war) muss man monatlich zusätzliche Abgaben leisten
Kosten des Zimmers: ~750CHF, wobei man einen Zuschuss von 250CHF vom ZGKS bekommt, sodass es am Ende ca 500 CHF im Monat kostet.
Essen: Restaurant-Qualität, im Vergleich zu Österreich sehr teuer (~10CHF für ein Menü). Im OP gibt es jeden Tag Brot und ab ca 11:00 Suppe, wenn man Geld sparen möchte..
Zimmer: 15m², Kühlschrank und Waschbecken im Zimmer, Gemeinschaftsbad und -küche für das gesamte Stockwerk, war alles sehr sauber und hat auch ein bisschen für eine familiäre Atmosphäre mit den anderen Studenten gesorgt.
Freie Tage: pro Monat warens glaube ich 2,5 Urlaubstage.
Freizeitgestaltung: Wenn möglich Rad mitnehmen, super Radnetzwerk, mit dem Rad ist man bei gemütlichem Tempo in weniger als 10 Minuten beim Zuger See.
Fazit: Meine erste Station im praktischen Jahr, ich glaube ich hätte es nicht besser treffen können, sehr viele neue und nützliche Dinge gelernt Ich kann es sehr empfehlen, rückblickend waren die 10 Wochen auf jeden Fall zu kurz.
Bewerbung 1,5 Monate vor Arbeitsbeginn, Zusage 2 Wochen vor Praktikumsbeginn weil jemand anders kurzfristig abgesprungen ist.
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Inhalte
- Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung - Tätigkeiten
- Blut abnehmen
Punktionen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen - Dienstbeginn
- 7:00 bis 8:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich - Gehalt in EUR
- ~1300
- Gebühren in EUR
- ~120