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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Kantonsspital Zug (8/2022 bis 10/2022)
- Station(en)
- OP
- Einsatzbereiche
- OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
- Heimatuni
- Nicht angegeben
Das Tertial in Zug war das beste meiner Tertiale. Ich kann es nicht uneingeschränkt empfehlen, aber ich bereue nicht es gemacht zu haben.
Positiv:
-in der 1. Woche gibts eine Top Einarbeitung wo man die Abläufe und die EDV kennenlernt
-Die Organisation ist super, die Sekräterin des CA ist immer hilfsbereit
-die allermeisten Kollegen sind sehr freundlich und immer höflich. Launigkeiten sind die Ausnahme, kommen aber vor.
-Am Ende beherscht man recht sicher LAMAs und Intubationen und grob das Führen einer TIVA Narkose sowie Zugänge legen
-Manche OÄ lassen einen mehr machen, andere sind leider recht restriktiv.
-Die Freizeitmöglichkeiten sind einfach unfassbar. Ich war im Sommer da, man kann jedes Wochenende wandern gehen, am See chillen, die Umgebung erkunden... Zürich ist nah, Luzern ist nah
-Das Essen ist recht gut und man kann auch fast immer zum Mittagessen gehen
-Man lernt recht viel Anästhesiologische Theorie, weil fast alle Patienten des folgenden Tages beim Rapport am Nachmittag durchgegangen werden. Ob das medizinisch nötig ist, sei dahingestellt, aber dadurch bekommt man zwangsweise sehr viel anäst. Denke mit.
-Man macht keine Dienste mit, hat somit jedes Wochenende zur Verfügung
-Man wird sehr gut in das Team integriert, ist bei Personalfesten und Abteilungsfahrten willkommen.
-Man bekommt genug Geld um über die Runden zu kommen, Wohnheim ist nebendran (Gemeinschatsküche und Bad, aber hinreichend sauber und ausgestattet)
- Es ist alles sehr streng nach SOPs geregelt, man kann also alle Verfahren nachlesen, was aber auch
Negativ:
- sein kann, da alles rigide und unflexibel abläuft. Freestyle/mehrere Wege nach Rom gibts in der Anästhesie in Zug fast gar nicht. Man lernt vor allem TIVA kennen, Gas wird fast nie benutzt
- man lernt keine Rückenmarksnahen Anästhesie (bei PDA kann ich es verstehen, aber bei Spinaler frag ich mich wirklich was da schief gehen soll, wenn die Gerinnung blande ist...), ebenso darf man keine peripheren Blöcke stechen. Auch da kann ich nicht verstehen, wieso unter Anleitung ein PJler mehr Schaden anrichten soll als ein unerfahrener Assistent; Begründet wird es mit der rechtlichen Situation (?), ich glaube es liegt aber eher daran, dass
-es ein sehr spezielles (und recht gesundes) Patientenklientel ist mit hoher Privatpatientdichte und Ansprüchen, die natürlich betüttelt werden, weil das Krankenhaus
-sehr viel Geld hat. Dadurch lernt man zwar kennen, wie Narkosen gemacht werden, wenn Geld keine Rolle spielt, repräsentativ für andere Häuser/Länder ist es jedoch nicht.
- Arterien legen lernt man nicht routieniert; ich in den Monaten genau 3x gemacht
-Auch keine ZVKs.
-Insgesamt trägt man eigentlich recht wenig Verantwortung
-Man steht in der Hirarchie sehr weit unten, sogar unter den Anästhesiepflegeschülerinnen. Somit fühlt man sich recht oft nicht wie ein angehender ärztlicher Kollege sondern wie ein bittstellender Praktikant
-Die Pflege intubiert auch. Das bedeutet, man teilt sich a priori schon mal die Gelegenheiten, bei der Einleitung am Kopf zu sein. Wenn jetzt noch eine Schülerin oder ein anderer Praktikant da ist, werden die Gelegenheiten noch seltener. Gleichzeitig darf man sich Beschwerden mancher Pflegender anhören, dass es zu viele Leute hätte und sie selber keinen "Spaß" mehr hätten, weil sie so selten an den Kopf könnten..? Die "Konkurrenz" ist also hoch: Assistenzärzte, Pfleger, Praktikanten. Somit kann es sein, dass man ein paar Tage in Folge fast nichts anderes macht als Medikamente aufzuziehen und Nebentätigkeiten zu machen. Die Lernkurve ist dementsprechend unter Umständen sehr flach, besonders
-im Sommerloch, da laufen wenige Säle und es finden wenige OPs statt -> noch weniger für einen zu tun, dafür hat man etwas mehr Freizeit:)
-der Tag geht früh los und endet meist recht spät (von 7:00 bis 17:00 zumeist)
Insgesamt flacht die Lernkurve in Zug leider recht früh ab und das Verhältnis zwischen verbrachter Zeit und Gelerntem nicht immer optimal. Dennoch ist der Eindruck des schweizerischen Gesundheitssystems sehr bereicherend. PVK, Intubieren und LAMAs legen sowie das Steuern einer unkomplizierten Narkose lernt man. An praktischen Tätigkeiten wars das aber auch. Aufgrund der Umstände (Wunderschöne Natur, tolle Städte in der Umgebung, freie Wochenenden, Kennenlernen anderer PJler ....) kann das Tertial trotzdem absolut grandios sein.
Früh genug bewerben, ging über die Website!
- Unterricht
- Kein Unterricht
- Tätigkeiten
- Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen - Dienstbeginn
- Vor 7:00 Uhr
- Dienstende
- 17:00 bis 18:00 Uhr
- Studientage
- Gar nicht
- Tätigkeiten
- Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt - Gehalt in EUR
- 1700
- Gebühren in EUR
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