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PJ-Bericht: Anästhesiologie in Kantonsspital Zug open_in_new (8/2020 bis 12/2020)

Station(en)
Op, ITS, ÜWS, Prä-Ambi, Schockraum
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Berlin
comment Kommentar

Ich habe 4 Monate als Unterassistent am ZGKS in der Anästhesie verbracht und kann es jedem vorbehaltlos empfehlen. Da immer nur 1 PJler da ist, kann man sehr viel sehen und machen und wird auch exzellent betreut. Am Ende des Tertials konnte ich an praktischen Fertigkeiten sicher intubieren (LAMA & endotracheal, Rae) auch mit C-MAC, sicher Venflons legen, sowie eine Allgemeinanästhesie mit Ein-&Ausleitung führen. Das waren auch die Hauptlernziele die man laut ausgehändigtem Logbuch erlernen sollte. SPA, Arterien und ZVK konnte man leider nicht machen, aufgrund der rechtlichen Situation in der Schweiz aber ich hatte das im Abschlussgespräch angemerkt und vielleicht wird das geändert, sodass man auch mal ran darf. Das Arbeitsklima ist 1a, jeder geht mit jedem respektvoll und freundlich um und man wird als UA in seiner Arbeit geschätzt und freundlich ins Team aufgenommen. Vom Teaching ist 1x/Woche eine UA-Fortbildung für alle UAs im Spital mit wechselnden Themen. Ich kann zu der Qualität leider nichts sagen, da ich aufgrund des Rapports nie an einer teilgenommen habe. In der Anästhesie gibt es Dienstag und Donnerstags Fortbildungen die von guter Qualität sind, sowie Freitags einen Journal Club. Auch versucht jeder einem etwas beizubringen, zeigt einem Dinge, erklärt viel und fragt auch ab, ohne dass es jedoch unangenehm für mich war. Das Mensa-Essen ist weltklasse und für 8,50 sogar für Schweizer Verhältnisse günstig, wenn man bedenkt dass es ein Büffet ist, bei dem man sich so viel nehmen kann wie man will. Wasser und ein kleiner Salat/ Obst sind inbegriffen. Das Personalzimmer ist recht teuer, das Wlan hat manchmal seine Aussetzer und die Bäder und Toiletten sind unisex. Dafür ist die Küche ausreichend ausgestattet, man hat einen Kühlschrank im Zimmer und die Dachterasse im 12. Stock bietet einen schönen Blick über die umliegende Landschaft. Freizeittechnisch ist man schnell in Zürich, man kann wandern, sich mit den anderen UAs kurzschliessen und gemeinsam etwas unternehmen. Unter der Woche kommt man eher nicht so viel zu Freizeit, da meistens erst gegen 17:30/18:00 Feierabend ist und der Arbeitsbeginn um 7:10 ist. Dafür gibt es kekne Pikett-Dienst (Bereitschaftsdienst) und daher hat man das Wochenende immer frei. Urlaubstage hat man insgesamt 7,5 in 4 Monaten.

Der Arbeitstag beginnt um 7:10 im Oberarzt-Büro mit dem Morgenrapport, der geht meistens bis 7:20, danach begibt man sich in den zugeteilten Op-Saal, wo man im Team mit einer Pflegekraft und AA/OA die Patienten einleitet, betreut und ausleitet. Die Narkosearten behinhalten Allgemeinanästhesien, Regionale und MAC. Es gibt also viel zu sehen und zu machen. Wie scjon oben beschrieben kann man als UA Zugänge legen, die Patienten verkabeln sowie einleiten mit Präoxygenierung, Wahl der Narkosemittel und Intubation. Das macht man natürlich nie alleine, es ist jederzeit jemand von der Pflege/OA/AA dabei die einem Hilfestellung geben können oder im Notfall übernehmen. Intraoperativ betreut man den Patienten, macht Post-Op-Verordnungen und gibt Medikamente. Alleine ist man aus rechtlichen Gründen nie. Ausleiten macht man, supervidiert, ebenfalls im Verlauf der Zeit selbstständig und übergibt den Patienten anschliessend an die ÜWS. Das Op-Programm geht in allen Sälen meist bis 16 Uhr, danach wird auf 2 reduziert. Zum Nachmittag hin, prämediziert man die Patienten für den kommenden Tag auf Station und bespricht dies bei Fragen mit einem OA oder AA. Gegen 5 ist dann der Abendrapport in dem der kommende Tag besprochen wird und man auf die Säle eingeteilt wird.

Wenn man es wünscht, kann man ja einige Tage auf der ITS hospitieren, ich habe das nicht gemacht, da ich mein Pflegepraktikum auf der ITS gemacht habe. Auch ist es möglich, Nachmittags in die Präoperative Sprechstunde zu gehen und mit einem Arzt Patienten zu prämedizieren. Ich habe das selten gemacht weil es mir im OP mehr Spaß gemacht hat und ich dort auch Sachen selbstständig machen konnte. Weiter ist es möglich in der Schmerzambulanz zu hospitieren, hier werden vor allem regionale Verfahren und medikamentöse Schmerztherapie angwendet. Auch kann man in den Schockraum mitgehen wenn alarmiert wird, dabei jedoch nur zuschauen.

Was ich persönlich jedem empfehlen kann, ist morgens die EKTs mitzumachen. Hier kann man die präoxygenierung und die Beatmung übernehmen und man lernt sehr schnell beim Atemwegsmanagment und Beatmung dazu, da es pro Tag 4-5 Patienten sind die schnell hintereinander gemacht werden und man so hintereinander viel machen kann. Die beiden Kollegen von der Anästhesie-Pflege, die das meist machen sind extrem erfahren und unterstützten mich bestmöglich dabei sodass das mir wirklch sehr viel gebracht hat.

Feierabend ist meistens gegen halb 6/6.

Insgesamt kann ich jedem das Tertial hier in der Anästhesie empfehlen. Man wird extrem freundlich aufgenommen, ich fühlte mich vom ersten Tag an bis zum Letzten wohl, und langsam an die praktischen Fähigkeiten herangeführt. Ich habe mich nie überfordert gefühlt und bin mit meinem Lernzuwachs sehr zufrieden.

Bei Fragen kann man mir jederzeit schreiben.

Bewerbung

Ich habe mich 1 Jahr im Voraus beworben. Da jedoch immer nur 1 PJler da ist, sollte man sich rechtzeitig bewerben. Am besten der Chefarztsekretariat schreiben, das ging problemlos.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Repetitorien
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Punktionen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1450 Franken+ 250 Franken zusätzlich für die Wohnung
Gebühren in EUR
Personalwohnheim: 690 Franken, Beglaubigung von Uni Zürich: 50 Franken

grade Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1